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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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sind« meinte.
    »Kannst du das genauer ausführen?«
    »Ich bin zwar keine Kriminaltechnikerin, kenne aber den elementaren Grundsatz dieser Leute. Er lautet: Ein Täter lässt nicht nur immer etwas am Tatort zurück, er nimmt auch stets etwas von dort mit – ein Pollenkörnchen, ein Haar, was auch immer … Es ist nur ein einziger Fall denkbar, der diese Regel außer Kraft setzen könnte … Aber der tritt so gut wie nie ein.«
    »Lass schon hören.«
    »Wenn Täter und Opfer identisch sind.«
    »Geht das überhaupt?«
    »Ja, sofern dieser Person nicht bewusst ist, dass sie sich im Besitz der Tatwaffe befindet. Stell dir vor, jemand ist ohne sein Wissen mit Anthrax unterwegs oder mit dem Ebola-Virus infiziert … Dann tötet er zwar Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, doch da ihm das nicht bewusst ist, wird er weder die Flucht ergreifen noch sich bemühen, Spuren zu verwischen. Darüber hinaus stirbt er genau wie die, die er kontaminiert hat. Da der Täter zu den Opfern gehört, gibt es keine Spuren, denen man vom Tatort aus folgen könnte.«
    »Willst du damit sagen, jemand könnte Artwood und die anderen reingelegt haben?«
    »Ja, und zwar ohne ihr Wissen.«
    »Das klingt aber sehr nach Science-Fiction!«
    »Versetz dich einfach mal zwei Minuten lang in die Lage von Organisationen, die so etwas finanziell stemmen können. Sollen sie vom Ausland aus ein Kommandounternehmen starten? Das ist allein schon wegen der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr mittlerweile so gut wie unmöglich. Es ist allgemein bekannt, dass es heutzutage auf diese Weise zu keinem 11. September mehr kommen könnte. Daher würde kein Dschihadist so etwas wagen. Hiesige Staatsbürger fanatisieren und dann aus der Ferne steuern? Das ist nicht so einfach. Von den meisten gefährlichen Personen erfahren wir oder das FBI , sobald sie angeworben werden.«
    »Und dann macht man sie, wie diesen Feisal Shahzad, unschädlich, bevor sie Unheil anrichten können«, pflichtete Sam ihr bei.
    »Welche Lösung bliebe also deiner Ansicht nach, um unser Land auf dem eigenen Boden zu treffen?«
    Er wich einem radfahrenden Jungen aus und hupte ihn kräftig an.
    Liz holte aus, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen: »Du hast die Videos im Internet doch auch gesehen. Bleiben wir, wenn dir das lieber ist, bei der ersten Hypothese und nehmen an, dass es sich um lupenreine Terroristen handelt. Wenn die zu einem Selbstmordanschlag ausrücken und genau wissen, dass sie in die Luft gehen, sobald sie länger stehen bleiben … wieso haben das dann ein paar von denen einfach mitten im Nirgendwo getan?«
    »Hmm … Bedenken in letzter Minute?«
    »Märtyrer und Bedenken? Menschen, die so irre sind, dass sie sich in eine Bombe auf Beinen verwandeln? Sean Phillips war im entscheidenden Augenblick mutterseelenallein an der bewussten Stelle im Park. Es hat da außer ihm kein einziges Opfer gegeben! Falls der Junge böse Absichten gehabt haben sollte, müsste er sich dringend sein Lehrgeld wiedergeben lassen!«
    12 Uhr 57
    »Greg«, sagte Sam halblaut und schwenkte sein Nokia. Nach zwanzig Sekunden, in denen er nichts außer »Hmm« und »Okay« gesagt hatte, beendete er das Gespräch und erklärte Liz sowie ihren hochrangigen Gesprächspartnern in Washington, was er sich überlegt hatte.
    »Er hat dir die GPS -Koordinaten der Mobiltelefone unserer fünf Kandidaten auf dein Sectera geschickt. Sobald wir draußen sind, können wir ihnen folgen.«
    »Im Madison Square Garden nützt uns das gar nichts.«
    »Wieso nicht?«
    »Bei den da versammelten Massen sind das viel zu viele Signale. Solche Spielchen taugen zu einer Verfolgungsjagd auf freiem Feld, aber nicht dazu, jemanden in einer dichten Menschenmenge aufzuspüren. Kann man die Leute nicht gleich am Eingang abfangen?«
    »Die sind schon drin, Liz.«
    »Dann müssen wir uns unbedingt etwas anderes einfallen lassen.«
    »Vor allem müssen wir erst mal aus der Karre hier raus.« Sam wurde mit einem Mal lebendig. »Komm!«, rief er, während er bereits hinaussprang.
    Inzwischen war der Verkehr auf der gesamten Brücke vollständig zum Stillstand gekommen. Soweit sie wussten, hatte es im Verlauf der letzten Stunden in Manhattan keine weiteren Explosionen gegeben, doch wenn es ihnen nicht gelang, ihr Ziel rechtzeitig zu erreichen, dürfte die Atempause nur von kurzer Dauer gewesen sein.
    Liz nahm ihr Telefon und stieg ebenfalls aus.
    Sam packte einen Motorradfahrer am Ärmel der Ledermontur und hielt ihm mit

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