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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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gleich wieder auf die Beine kam.
    Ich tauchte in die Tiefen des Schiffes ein. Die Mannschaft war wahrscheinlich nicht bewaffnet; dieses Schiff fuhr schließlich nicht an Somalia vorbei. Ich wollte keinen Unschuldigen erschießen, außerdem hätte der Knall den Jägern verraten, wo ich steckte. Besser war es, lautlos zu verschwinden.
    Ich lief einen langen Korridor entlang, bog links ab und sah mich kurz nach Verfolgern um, als ich gegen eine Mauer von einem Mann krachte, der aus einer Tür geeilt kam. Ich taumelte zurück, und der Mann – ein schwergewichtiger Asiate – knurrte und ließ einen Schlaghagel gegen mein Gesicht los. Er schien ein Meister des Thaiboxens zu sein, eines Kampfstils, der darauf aus war, den Gegner mit möglichst geringem Aufwand außer Gefecht zu setzen. Und das kann sehr schmerzhaft sein.
    Er landete zwei präzise Treffer gegen meinen Kiefer und meine Kehle, bevor ich die Arme zur Deckung hochreißen konnte. Dennoch verlor ich das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Da ließ er ein Springmesser aufschnappen. »Die zahlen gut für dich«, zischte er und ließ das Messer mit einem widerlichen Grinsen durch die Luft wirbeln. »Steh auf, ganz langsam …«
    »Du mogelst«, sagte ich, weil er eine Waffe zu Hilfe nahm, anstatt sich auf einen fairen Faustkampf einzulassen. Also zog ich meine Pistole und schoss ihm das Messer aus der Hand. Er schrie auf; das zerbrochene Messer fiel scheppernd zu Boden. Ich blickte hinter mich und sah den Mann aus dem Hubschrauber am Ende des Korridors auftauchen, also mogelte ich gleich noch einmal und packte den schluchzenden Seemann, um ihn als Schild zu benutzen. Mein Verfolger feuerte nicht; ein Hoch auf die Moral. Ich zerrte den Matrosen den Gang entlang, bis wir zu einer Tür kamen; sie führte in den Hauptladeraum des Schiffes.
    »Lassen Sie ihn gehen, Mr. Capra, wir wollen nur mit Ihnen reden«, rief der Bewaffnete.
    Mister? So höflich. Ich stellte mich taub und schob den Matrosen die Treppe hinunter – er wehrte sich nicht und hielt sich stöhnend die verletzte Hand. Aber zu zweit ist man langsamer, und als wir unten waren, zielte ich auf die Lichter über mir. Ich brauchte den Schutz der Dunkelheit. Der Bewaffnete erschien auf der Treppe und feuerte. Ich zog den Matrosen mit mir hinter einen Container, während ich abdrückte, doch mein Schuss verfehlte die Lampe.
    Der Schuss meines Verfolgers traf den Seemann in den Rücken, und er schrie auf und sank zu Boden.
    Ich blickte auf den Mann hinunter – statt eines Blutflecks auf dem Hemd sah ich einen Metallpfeil, der aus dem bulligen Rücken hervorragte. Keine Kugel. Ein Betäubungspfeil, so als wären wir hier in einer Tierdoku, wo man Tiger markierte, um ihre Wege zu verfolgen. Der Pfeil war dazu gedacht, mich außer Gefecht zu setzen, damit Howell mich wieder in einen Käfig sperren konnte. Sie wollten, dass ihr Köder weiter tat, was sie von ihm erwarteten.
    Ich feuerte auf den Schützen, der hinter einem Container in Deckung ging, dann drehte ich mich um und tauchte in das Labyrinth der Container ein. Ich bog rechts ab, dann noch einmal. Ich musste den Verfolger ausschalten. Vielleicht trieb ihn sein Adrenalin zu einer Unbedachtheit, zu einem Fehler, den ich ausnutzen konnte. Die Containerstapel waren von gedämpftem Licht erhellt.
    Ich blieb stehen und riskierte einen Blick um die Ecke. Die Containerstapel hier unten standen dichter – das bedeutete, weniger Bewegungsspielraum und längere Sichtlinien. Die Gefahr, in einem der Gänge erwischt zu werden, war deshalb noch größer als an Deck. Von der Metalltreppe hörte ich laute Stimmen und hämmernde Schritte. Es kamen noch mehr Leute herunter. Wenn ich feuerte, würde ich meine Position verraten.
    Ich brach das Siegel an einem Container, schlüpfte hinein und ließ die Tür einen winzigen Spalt offen. Ich begann leise zu zählen. Bei neunzehn eilte der Verfolger lautlos an mir vorbei. Hinter ihm sprang ich hinaus und versetzte ihm einen Fußtritt gegen den Kopf, als wäre er eine Mauer, an der ich hochlief. Er stürzte, und ich packte ihn hinten am Hemd, damit er keinen Lärm machte. Mit der anderen Hand schnappte ich mir die Pfeilpistole und jagte ihm eines der Geschosse in den Rücken. Langsam ließ ich ihn auf den Boden nieder, dann eilte ich zur Gangkreuzung vor und sah in einiger Entfernung noch einen Mann in Schwarz zwischen den Containern, begleitet von einem Angehörigen der Mannschaft. Ich lief weiter und hörte im nächsten

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