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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Auftraggeber ziehen es vor, anonym zu bleiben.«
    »Sind das dieselben Leute, die meine Frau entführt haben?«
    »Nein.«
    »Sind Sie von der Company?«
    »Ich habe schon Nein gesagt«, antwortete sie und verzog das Gesicht. »Ich möchte Ihnen ein Angebot machen.«
    Das war nicht schwer zu erraten. Diese Leute rechneten offenbar damit, dass ich stinksauer auf die CIA war, weil die mich wie einen Verräter behandelte, und dass ich deshalb gern bereit sei, wirklich zum Verräter zu werden. »Ich bin nicht interessiert.«
    »Ich habe Kabinen reservieren lassen. Gehen wir hinunter und reden wir.«
    Die Nachtluft über dem Atlantik war kalt. Ich nickte und folgte ihr zu einer Kabine hinunter. Die beiden Männer der Besatzung, an denen wir vorbeigingen, starrten mich mit kaum verhohlener Feindseligkeit an.
    »Weil wir gerade von Freunden gesprochen haben«, sagte ich, als Mila die Tür hinter uns schloss.
    »Dass Sie sich so vehement gewehrt haben, hat mich ein paar tausend Dollar extra gekostet.«
    »Das tut mir leid.« Zwei Betten standen in der Kabine. Ich setzte mich auf eines. »Also gut. Ich höre.«
    »Zuerst einmal – ich wollte mit Ihnen reden und Sie nicht verletzen. Und ich wollte Sie nicht wochenlang in irgendwelchen Containern suchen.«
    »Sie sind doch von der Company.«
    Mila zog ihr Päckchen hervor, um sich noch eine Zigarette zu nehmen – dann schien sie es sich anders zu überlegen. »Sind Sie schwer von Begriff? Ich habe Nein gesagt, ich bin nicht von der CIA. Ich habe schon viel gemacht in meinem Leben, aber das nicht.«
    »Was sind Sie dann?«
    »Die Frage ist, Sam, was wollen Sie in Zukunft sein? Die amerikanische Regierung hat eine Menge Steuergeld investiert, um Sie auszubilden, und das sicher nicht, damit Sie Bier ausschenken, Martinis mixen und Betrunkenen ein Taxi rufen.«
    »Und Sie wollen die Investition für Ihre Zwecke nutzen. Sie und die Leute, für die Sie arbeiten.«
    »Reden wir über Ihre Frau.«
    »Wieso?«
    »Na ja, Sie haben doch sicher Ihre Vermutungen, was mit ihr passiert sein könnte«, sagte Mila. »Sie glauben nicht, dass sie Sie verraten hat. Dass sie Sie in eine Falle hat laufen lassen.«
    »Warum hätte sie mich dann retten sollen? Das ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Aber wenn sie entführt würde – warum hat man ihr erlaubt, Sie zu retten? Warum hätten die Entführer das tun sollen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht hat sie einen Deal mit ihnen geschlossen. Wenn Sie verschont werden, dann kooperiert sie.«
    Ich sagte nichts. Der Gedanke, dass Lucy sich für mich geopfert haben könnte, war schwer zu ertragen.
    »Aber da ist natürlich auch die Frage, woher das ganze Geld kommt, das sie hatte. Das sie auf ein anderes Konto transferiert hat, bevor sie verschwand.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß eben von dem Geld. Woher, spielt keine Rolle.«
    Ich studierte Milas Gesicht. Ich hätte sie packen und gegen die Wand werfen können, ich hätte sie zwingen können, mir zu sagen, wer sie war. Aber ich spürte, dass Gewalt nicht der richtige Weg gewesen wäre. Sie verfügte über enorme Mittel, und sie war bereit, allein mit mir zu sprechen. Und zwar auf Augenhöhe, nicht mit einem Gefangenen. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass mich jemand als vertrauenswürdig behandelte. »Ich kann es auch nicht erklären. Ich glaube jedenfalls, dass sie lebt.«
    »Ich glaube, dass Lucy Capra eine Verräterin war und für ihre Arbeit bezahlt wurde«, sagte Mila geradeheraus, »und als sie schwanger wurde, wollte sie so schnell wie möglich aus der Situation heraus, solange es noch ging. Ihr Mutterschaftsurlaub war nicht mehr fern. Dann hätte ein anderer Agent ihre Arbeit übernommen und Zugang zu ihrem Computer gehabt. Man wäre ihr vielleicht auf die Spur gekommen.«
    Ich wartete einen Augenblick, ehe ich reagierte. »Sie irren sich«, sagte ich schließlich.
    »Die Alternative wäre noch schlimmer«, fuhr Mila leise fort. »Nämlich dass sie Sie nie geliebt hat, dass sie Sie benutzt hat und Sie dann als Verräter hat dastehen lassen. Sie hat Ihre Freunde ermordet und Sie als Werkzeug benutzt.« Mila verzog das Gesicht. »Ich will wissen, was Sie wirklich denken, Sam. Sie haben ein paar extrem gefährliche Aufträge in Europa erledigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie ein Mann sind, der sich so leicht täuschen lässt. Sagen Sie mir, was Sie wirklich denken.«
    Das hatte mich seit langer Zeit niemand mehr gefragt. »Sie ist keine Verräterin. Diese Typen

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