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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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kenne da eine Bar …« Doch Mila schüttelte den Kopf. »Nein, ich sag dir was, Nic. Ich vertrau dir einfach – sag du, wo wir uns treffen.«
    »Kennst du das Café Pelikaan in der Singel?«
    Mila nickte. »Ja«, antwortete ich.
    »Dann treffen wir uns dort. Heute Mittag.«
    »Okay. Ich bin zu Mittag dort.« Nic legte auf.
    »Gut«, sagte Mila und nahm ihren Ohrhörer heraus. »Sie haben angebissen. Aber möglicherweise fahren sie trotzdem mit Ihnen irgendwohin, um mit Ihnen zu reden. Sie werden Ihnen sicher nicht einfach so trauen. Darauf müssen wir vorbereitet sein.«
    »Warum lassen wir sie nicht hierherkommen, auf unser eigenes Terrain?«
    »Weil dieser Platz geschützt bleiben soll«, erwiderte sie. »Der Rode Prins ist Ihre Zuflucht, Ihr Safehouse. Ich kenne das Pelikaan. Ich weiß auch schon, was wir machen. Beeilen Sie sich, wir haben nicht viel Zeit.« Sie stand auf, und ich legte die Hand auf ihren Arm.
    »Haben Sie Bahjat Zaid erreicht?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete sie. »Niemand scheint zu wissen, wo er steckt.«
    »Hören Sie, ich glaube, er hat ihnen irgendetwas aus seinem Werk in Ungarn gegeben, wo ja auch Yasmin gearbeitet hat. Das ist es, was sie quer durch Europa schmuggeln.«
    Sie biss sich auf die Lippe.
    »Er produziert Waffen, Mila. Was zum Henker gibt er diesen Leuten? Er erfüllt ihre Forderungen – dabei denken sie gar nicht daran, seine Tochter freizulassen.«
    »Sie und ich, wir haben unsere Anweisungen, Sam. Wir retten Yasmin und eliminieren ihre Entführer als Zeugen und als Bedrohung. Tun Sie das, dann brauchen Sie sich keine Gedanken darüber zu machen, was er ihnen gegeben hat.«
    »Wissen Sie es? Seien Sie ganz ehrlich zu mir.«
    »Nein, ich weiß es nicht«, sagte sie, und ich glaubte ihr.
    »Ich muss trotzdem wissen, was sie nach Amerika bringen wollen.«
    »Eins nach dem anderen, Sam. Yasmin. Diese Bande. Das ist der Weg, wie Sie die Wahrheit über Ihre Frau herausfinden können. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Dinge.« Ihre Stimme klang stahlhart. »Ich habe da ein Druckmittel gegen Nic für Sie. Ziemlich hässliche Sache.«
    »Was?«
    »Auf seinem Computer.« Sie öffnete eine Datei. Fotos. Fotos von Kindern und Jugendlichen – Jungen und Mädchen –, teilweise in widerlich aufreizenden Posen. Übelste Pornographie. Die Datei enthielt eine Liste von Namen, von E-Mails. Ich blickte zur Seite.
    »Er ist ein Kinderschänder?«
    »Vielleicht. Auf jeden Fall handelt er mit solchen Schweinereien. Wer bestimmte Fotos sucht, bekommt sie wahrscheinlich bei Nic.« Die Härte wich aus ihrer Stimme, und sie stieß einen leisen Fluch hervor.
    Ich dachte an den seltsamen Blick, mit dem er das kleine Mädchen in dem Café am Dam-Platz betrachtet hatte, und mir wurde übel. »Okay. Das ist ein Druckmittel. Damit kann ich ihn in die Mangel nehmen.«
    »Und ihm das Handwerk legen«, fügte Mila hinzu.

40
    Howell studierte das Bildmaterial in der Sicherheitszentrale am Bahnhof von Rotterdam. Da. Die Kameras hatten den Mann eingefangen, den er auch auf den Bildern vom Hafen gesehen hatte und der wie Sam Capra aussah. Die blonde Frau mit der großen Sonnenbrille ging ein paar Schritte vor ihm.
    »In welchen Zug sind sie eingestiegen?«, fragte er.
    »Den Zehn-Uhr-fünfzehn-Zug nach Amsterdam«, antwortete August nach einem Blick auf den Fahrplan.
    »Das muss überprüft werden – zwei Fahrkarten, die zusammen mit einer Kreditkarte gekauft wurden.«
    »Sie könnten bar bezahlt haben oder die Fahrkarte schon vorher gekauft haben«, wandte August ein.
    »Sie könnten aber auch einen Fehler gemacht haben«, gab Howell zu bedenken.
    Zehn Minuten später hatte Howell einen Namen. Zwei Fahrgäste in Wagen fünf hatten mit einer Kreditkarte bezahlt, die einer Frau namens Fernanda Gatil gehörte.
    Er kontaktierte das CIA-Büro in Amsterdam, teilte seinen Leuten den Namen mit und forderte sie auf, ihn an die niederländischen Grenzbahnhöfe weiterzugeben. Er wollte alles über die Frau wissen – wo sie arbeitete, wo sie lebte, jedes Detail. Er verlangte eine Bildoptimierung der Aufnahmen, die die Sicherheitskameras am Bahnhof geliefert hatten; er wollte wissen, wer diese Frau war und warum sie mit einem Mann reiste, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Sam Capra handelte.

41
    Zehn nach zwölf.
    Nic, dieser Mistkerl, ließ mich warten. Ich saß draußen vor dem Pelikaan, auf der Südseite des Kanals und nippte an meinem Glas Heineken. Das Sonnenlicht schimmerte auf dem

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