Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
Ausrüstung, die die Company ihren Agenten zur Verfügung stellte, auch so gut war. Einmal mehr fragte ich mich, für wen ich da eigentlich arbeitete.
    »Wenn sie Zugang zu Reisepassdaten haben, können sie meinen Namen sofort nachprüfen.«
    Es war natürlich möglich, dass die Company meine Legende als Peter Samson ausgelöscht hatte, dann existierten auch keine entsprechenden Daten mehr. Und bestimmt überwachten sie, ob irgendjemand auf meine alten Identitäten zugriff.
    Das würde die Company möglicherweise direkt zu Nic und seinen Freunden führen. Aber sicher nicht, bevor ich bekam, was ich von ihnen wollte. Nicht bevor ich mir den Kerl mit der Narbe geschnappt hatte. Nicht bevor ich Yasmin in Sicherheit gebracht hatte und die Wahrheit über Lucy und meinen Sohn kannte.
    Ich beobachtete Nic. Nic beobachtete mich. Die Minuten vergingen. Genug Zeit, damit einer seiner Freunde in eine kanadische Reisepass-Datenbank eindrang? Sie hatten sich in den Server der Amsterdamer Polizei gehackt – warum sollte es ihnen nicht auch bei den Kanadiern gelingen? Ich hatte Nic schon einmal unterschätzt.
    Ich sagte nichts mehr zu Mila; sie war ohnehin in der Nähe und beobachtete uns aus einem leeren Büroraum auf der anderen Seite der Singelgracht.

    Im Safehouse der Company an der Herengracht drückte August die Tür zu Howells Büro auf. Howell blickte von den Fotos von Leuten auf, die durch die Passkontrolle in Rotterdam gekommen waren. Tausende Gesichter, aber das von Sam Capra war nicht dabei. Ihm schwirrte schon der Kopf.
    »Sir, wir haben einen Zugriff auf Sam Capras alte Legende registriert. Die Peter-Samson-Identität. Es handelt sich um eine IP-Adresse in einem Café in Amsterdam. Der Betreffende hat nach Reisepass-Informationen gesucht, aber auch nach Militär-Daten und Vorstrafenregister.«
    »Wo genau?«
    »An der Singelgracht. Ein paar Minuten entfernt.«
    »Dann schauen wir mal, wer sich da so für Sam interessiert.« Gott, dachte er, vielleicht war es Sam selbst. Vielleicht wollte er nachsehen, ob er seine alte Identität noch benutzen konnte. Dann hatte der kleine Mistkerl also doch einen Fehler gemacht. »Gibt es irgendwelche Hinweise, dass der Pass benutzt wurde, um nach Holland einzureisen?«
    »Nein, Sir«, antwortete August. »Soll ich alle Aufzeichnungen löschen, die mit der Identität verbunden sind?«
    »Nein. Nein. Lassen Sie alles, wie es ist. Wer weiß, wohin es uns führt.«
    Er und August und Van Vleck, ein Ex-Marine, der im Amsterdamer Büro der Company arbeitete, eilten die Treppe hinunter und in den strahlenden Frühlingstag hinaus. »Wir könnten die holländische Polizei einschalten …«, schlug Van Vleck vor.
    Howell hob ablehnend die Hand. »Auf keinen Fall. Wir regeln das selber.« Er wandte sich an August. »Kann sein, dass er nicht freiwillig mitgeht. Wenn er dort ist, darf er uns nicht entwischen. Und dazu ist jedes Mittel recht. Zögern Sie nicht.«
    »Das werd ich nicht, Sir. Wir schnappen ihn.«

42
    Nic klappte das Handy zu, und ich stellte das Bierglas hin. Er kam auf den Tisch zu. Vielleicht hatte er gerade erfahren, dass es keinen Peter Samson mehr gab. Vielleicht hatte er mich mit der Handykamera fotografiert und das Bild an Piet oder den Kerl mit der Narbe geschickt – in diesem Fall war ich geliefert. Ich sah auf den Tisch hinunter: Da stand außer meinem Bierglas eine kleine Vase mit hübschen Blumen. Wenn ich sie zerbrach, konnte ich ihm damit die Kehle durchschneiden, falls er wusste, dass ich gelogen hatte.
    Nic setzte sich wieder mir gegenüber. Er strich seinen Pferdeschwanz glatt und lächelte.
    »Voriges Jahr in Kroatien haben sie dich wegen Schmuggels gesucht.«
    Das ließ sich leider nicht leugnen; dieser Peter Samson war so ein Loser. »Ja, stimmt, letztes Jahr.«
    »Verstehe. Das Verfahren wurde eingestellt.«
    »Mit ein bisschen Schmiergeld lässt sich einiges regeln.« Ich zuckte die Schultern. »Und ein Zeuge beschloss, nicht auszusagen.«
    »Was hast du geschmuggelt?«
    »Alles Mögliche – illegalen Sprengstoff aus Tschechien, alte Waffen aus der Ukraine, Opium aus der Türkei. Ich bin nicht auf ein Produkt spezialisiert. Ich übernehme alles, was nach Kanada und New York gebracht werden muss.«
    »Und dabei hast du so kämpfen gelernt?«
    »Das hab ich in der kanadischen Armee gelernt.«
    »Ich hab einen Freund aus Prag. Ich hab ihn gestern nach dir gefragt.«
    Gregor. »Ja.«
    »Er meint, dass du deine Arbeit ganz gut machst, aber er glaubt, dass du

Weitere Kostenlose Bücher