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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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gerade noch genug Zeit, um mich überrascht anzustarren, bevor er zu Boden ging.
    Ich rannte wie der Teufel.
    Wenn Howell mich jetzt festnahm, war ich erledigt. Ich würde den Rest meines Lebens hinter Gittern verbringen. Ich konnte nicht beweisen, dass ich für Milas geheime Weltverbesserer arbeitete und gerade versuchte, einen Verbrecherring zu infiltrieren. Ich wäre nur ein verbitterter Exagent, der mit einem Sklavenhändler gemeinsame Sache machte. Ich würde in Howells Gefängnis verschwinden oder erschossen und begraben werden, unbeweint und ohne Grabstein. All jene, die mich immer schon für einen Verräter gehalten hatten, würden sich bestätigt sehen.
    Ich hörte einen lauten Ruf von der Drehbank. Howells Stimme.
    Ich lief an Nics Leiche vorbei. Piet tauchte wieder auf, die Pistole in der Hand, und feuerte auf die Angreifer. Howell ging rasch in Deckung und erwiderte das Feuer – und dann, als Piet nachladen musste, kamen plötzlich Schüsse von der Eingangstür.
    Jemand feuerte von der anderen Seite auf Howell.
    Er drehte sich um und schoss zurück. Hinter der Stahltür hörte ich die gefangenen Frauen schreien und schluchzen.
    »Komm mit«, drängte ich und fasste Piet am Arm.
    »Nein. Ich lass die Schlampen nicht hier.«
    »Sie sind es nicht wert, dass du wegen ihnen deine Freiheit riskierst. Verlier nicht das große Ding aus den Augen.«
    Ich sah ihm an, wie er mit sich rang – doch am Ende hörte er auf mich.
    Wir liefen einen Gang hinunter und in den grauen, bewölkten Tag hinaus. Ein Volvo-Van stand ganz hinten auf dem Parkplatz.
    Piet betätigte die Fernbedienung, die Blinker des Vans leuchteten auf, und ich hörte erleichtert das Klicken der Zentralverriegelung. Wir sprangen in den Wagen. Piet steckte den Schlüssel ins Zündschloss und knallte den Rückwärtsgang rein, und wir brausten rückwärts über den Parkplatz; Piet nahm sich nicht einmal die Zeit, um zu wenden.
    Howell kam durch die Hintertür, als wir etwa zehn Meter entfernt waren.
    Er sah mich, und sein Gesicht verfinsterte sich. Wahrscheinlich dachte er, dass es ein Fehler war, mir auch nur ein klein wenig Vertrauen entgegenzubringen; ich war ein Verräter, ein Verbrecher – und jetzt hatte er den Beweis.
    Piet riss das Lenkrad herum, der Wagen schleuderte um die Hausecke, und wir brausten davon.
    »Sie haben vielleicht Straßensperren aufgestellt«, rief ich.
    Er sagte nichts und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Wir schossen vom Industriegelände auf die Straße hinaus und überholten einige langsamere Autos.
    »Wir müssen erst mal weg hier, dann brauchen wir einen anderen Wagen«, sagte er. »Ganz in der Nähe ist eine Schule, eine Mutter wird sich nicht wehren.«
    »Aber sie wird unsere Gesichter sehen.«
    »Hast du noch eine Kugel?«
    »Nicht auf diese Art. Ich kann jede Karre kurzschließen.«
    »Dauert zu lang.« Er schlug mit der Hand frustriert gegen das Lenkrad. »So ein verdammter Mist, dass die Huren weg sind.«
    Ich war wenigstens von den quälenden Gedanken an die gefangenen Frauen befreit; Howell würde sie in Sicherheit bringen. Jetzt musste ich nur noch verhindern, dass Piet jemanden umbrachte, um an ein neues Auto zu kommen.
    »Das waren keine Bullen«, sagte ich. »Sonst hätten sie das Gelände abgeriegelt. Für wen hat Nic dann gearbeitet?«
    Piet sagte nichts, und ich wartete eine Minute, bevor ich selbst die Antwort gab.
    »Rivalen.«
    »Rivalen?«, fragte Piet. »Du meinst andere Händler.«
    »Oder die Leute, für die der Türke gearbeitet hat«, antwortete ich. Ich fragte mich, ob Piet jetzt Bahjat Zaids Namen erwähnen würde.
    »Also, um das Problem werden wir uns kümmern.«
    Mir gefiel dieses Wir, auch wenn er ein widerwärtiger Partner war. Trotzdem gut, dass er uns als Team betrachtete; das würde es mir erleichtern, ihm ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen, wenn der glückliche Moment gekommen war. Ich schob den Gedanken beiseite. Bereitete es mir schon Vergnügen, Leute umzubringen?
    Wir erreichten ein anderes Industriegebiet, das die Anonymität von grauem Beton ausstrahlte. Er machte ein finsteres Gesicht, fast so als suche er nach einem Opfer, an dem er seine Wut auslassen konnte.
    Er sah einen jungen Mann zu einem Mercedes gehen, der etwas abseits der anderen Autos abgestellt war. »Der da. Wir nehmen seinen Wagen.«
    »Ja, aber wir holen uns die Karre, ohne ihn zu töten, Piet. Jedes kleine Verbrechen bedeutet ein Risiko. Wir dürfen das große Ding nicht gefährden.«
    »Red

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