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Todesmelodie

Todesmelodie

Titel: Todesmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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Menge Bücher.«
    Warum fragt er danach? überlegte Sharon.
    »Schön. Erzählen Sie mir jetzt doch noch ein bißchen über Anns Beziehung zu Sharon.«
    »Sie waren dicke Freundinnen«, erklärte Chad.
    »Wirklich enge Freundinnen?«
    »Ja.«
    »Und die Beziehung zwischen Sharon und Jerry?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Waren die beiden zusammen? Gingen sie miteinander aus?«
    Mit wem hat er gesprochen? fragte sich Sharon wieder.
    »Sie sind ein paarmal miteinander ausgegangen«, antwortete Chad.
    »Auch in der Zeit kurz vor Jerrys Tod?«
    »Ja.«
    »Hat Jerry Sharon gern gehabt?«
    »Ja.«
    »Und Sharon?«
    »Das sollten Sie sie am besten selbst fragen«, gab Chad zurück.
    »Und warum war Jerry deprimiert?« bohrte John weiter.
    Chad zögerte. »Ich bin mir nicht sicher«, sagte er dann.
    »Ach, kommen Sie«, meinte John ungläubig. »Gerade haben Sie uns erzählt Jerry sei Ihr bester Freund gewesen! War er nicht deswegen traurig, weil Sharon seine Gefühle nicht erwiderte?«
    »Einspruch«, rief Margaret Hanover. »Euer Ehren, wir untersuchen hier nicht den Tod von Jerry Rice. Diese Fragen sind völlig unerheblich.«
    »Das ist eine vollkommen lächerliche Bemerkung, Euer Ehren«, entfuhr es John, der langsam wütend wurde. »Wir versuchen zu ergründen, ob Ann Rice Selbstmord beging oder umgebracht wurde. Wenn wir von der Möglichkeit ausgehen, daß sie sich selbst getötet hat, brauchen wir ein Motiv, und genau das versuche ich mit meinen Fragen ans Licht zu bringen. Ich wäre dankbar, wenn ich meine Arbeit tun könnte, ohne alle zwei Sekunden unterbrochen zu werden, verdammt noch mal!«
    »In diesem Saal wird nicht geflucht«, rief ihn der Richter zur Ordnung.
    »Es tut mir leid, Euer Ehren«, entschuldigte sich John.
    Mit einem Seitenblick auf die Staatsanwältin sagte Richter Warner: »Die Verteidigung möge fortfahren!«
    »Danke, Euer Ehren«, erwiderte John erleichtert und trat näher an Chad heran. »War Jerry traurig, weil Sharon kein Interesse an ihm hatte?«
    »Ja«, antwortete Chad.
    »Wußte Ann davon?«
    »Keine Ahnung.«
    »Keine Ahnung? Aber Ann war seine Schwester – sie muß eine Ahnung gehabt haben, warum ihr Bruder deprimiert wirkte!«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie es wußte«, sagte Chad leise.
    John ging hinüber zu einer Stelle, wo er den Arm auf das Geländer des Zeugenstands stützen konnte. Dann sagte er eindringlich: »Sie waren Ann sehr nahe, Chad. Es scheint sogar, als seien Sie ihr ebenso nahe gewesen wie ihr Bruder. Bitte, denken Sie genau nach, bevor Sie meine nächste Frage beantworten. Haben Sie nach Jerrys Tod eine Veränderung in Anns Verhalten gegenüber Sharon bemerkt?«
    Chad überlegte einen Moment. »Ann war ein bißchen kühler ihr gegenüber«, sagte er dann.
    »Gab sie Sharon die Schuld an Jerrys Tod?«
    Chad zögerte wieder. »Ich glaube nicht.«
    »Wessen Idee war dieser Ausflug?«
    Jetzt seufzte Chad entnervt auf. »Ich weiß es nicht!«
    »Und wessen Idee war der Spaziergang zur Klippe?«
    »Anns – oder Sharons…«
    »Also wessen?« bohrte John weiter.
    »Sharons!«
    »Was sagte Ann, unmittelbar bevor Sharon vorschlug, einen Spaziergang zur Klippe zu machen?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr.«
    John beugte sich jetzt weit vor, so daß sein Atem buchstäblich Chads Wangen streifte. »Sagte Ann nicht, daß die Milchstraße ohne den blendenden Schein des Feuers noch schöner zu sehen wäre?«
    Chad erstarrte. »Ja«, bestätigte er dann.
    »Hat Ann mit dieser Bemerkung nicht indirekt den Spaziergang vorgeschlagen?«
    »Ich glaube; das hängt davon ab, wie man es sehen will.«
    »Haben Sie tatsächlich beobachtet, daß Sharon Ann von der Klippe stieß?«
    »Nein«, erwiderte Chad.
    John wandte sich ab.
    »Ich habe im Moment keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    Als er seinen Platz neben ihr wieder eingenommen hatte, lehnte Sharon sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm ins Ohr: »Und jetzt?«
    »Wir haben immer noch einen langen Weg vor uns«, sagte er.
    Ihnen gegenüber, auf der anderen Seite des Ganges, stand Margaret Hanover auf. »Die Anklage ruft Paul Lear in den Zeugenstand«, erklärte die Staatsanwältin.

 
    3. Kapitel
     
     
     
    Sharon juckte es überall, und ihre Arme und Beine waren mit kleinen roten Pusteln übersät.
    Fünf gesunde menschliche Wesen befanden sich auf diesem Camping-Ausflug, aber die Mücken stürzten sich ganz allein auf sie.
    Chad behauptete, das passiere häufiger – Moskitos könnten richtige Feinschmecker sein. Er kannte

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