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Todesmelodie

Todesmelodie

Titel: Todesmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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»Wo ist sie?« Er leuchtete die unmittelbare Umgebung mit der Taschenlampe ab.
    »Willst du etwa sagen, daß sie tot ist?« fragte Fred.
    »Nein, nein!« erwiderte Sharon stöhnend.
    »Sharon, bitte erzähl uns jetzt genau, was passiert ist«, forderte Paul sie energisch auf.
    »Ich weiß nicht«, rief sie weinend. »Ich glaube, sie ist von der Klippe gefallen!«
    »Nein!« Chad brach jetzt ebenfalls in Tränen aus und begann zu zittern. »Sie kann nicht runtergefallen sein! Ann, Ann… Ann! Wir müssen sie finden, Paul!«
    »Was ist passiert, Sharon?« wiederholte Paul.
    Sharon blickte auf, denn in diesem Alptraum war es egal, wohin man blickte. »Ann hat gesagt, sie wollte für ein paar Minuten allein sein. Ich hab’ ihr meine Taschenlampe dagelassen und mich auf den Rückweg zum Feuer gemacht. Dann hab’ ich sie schreien hören – das ist alles, was ich weiß, Paul, ich schwör’s!«
    »Hat es einen Streit zwischen euch gegeben? Wir haben gehört, wie sie dich anschrie!« meinte Fred.
    »Nein! Ich war nicht mal bei ihr, als sie geschrien hat!«
    Paul stand auf. »Chad, du gibst mir deine Taschenlampe. Ihr andern bleibt hier und geht nicht näher an den Rand heran! Ich werde sie suchen.«
    »Glaubst du, sie ist tot, Paul?« fragte Chad schluchzend.
    »Ich muß nachsehen«, erwiderte Paul und streckte die Hand aus.
    »Vielleicht will sie uns ja nur einen Streich spielen!« In Chads Stimme schwang jetzt wieder leise Hoffnung mit. »Vielleicht hat sie sich hinter das Feuer geschlichen. Ann, Ann!«
    »Gib mir die Lampe!« beharrte Paul.
    »Natürlich«, sagte Chad kläglich und gab sie ihm. »Sei vorsichtig!«
    Paul ging in die Knie und kroch bis zum Klippenrand, wobei er die Lampe auf Armeslänge vor sich hielt. Er blickte nicht lange an der Felswand hinunter, bevor er sich wieder aufrichtete und aufstand.
    »Ich sehe absolut nichts«, sagte er. »Aber wenn sie wirklich auf dieser Seite runtergefallen ist, dann kann es sein, daß sie auf einem Absatz gelandet ist. Hier, Chad, nimm die Taschenlampe, lauf schnell zum Feuer und hol das Seil – ich gehe runter!«
    »Ich glaube nicht, daß sie einen Absatz erwischt hat«, erklärte Chad und schüttelte heftig den Kopf. »Die Chancen dafür stehen hier nicht gut!«
    Paul faßte ihn fest bei den Schultern. »Jetzt reiß dich zusammen, Mensch! Sie ist vielleicht noch am Leben. Hol mir das Seil!«
    »Aber es ist nicht lang genug! Ich hab’ nicht meine ganze Ausrüstung mitgenommen, wir haben nur zwanzig Meter!«
    »Verdammt, nun hol schon das Seil!« herrschte Paul ihn an.
    »O.k.«, murmelte Chad. Er wandte sich um, nahm die Lampe und rannte in Richtung des Lagerfeuers.
    Fred machte ein paar vorsichtige Schritte auf den Abgrund zu. »Ich verstehe nicht, wie sie hier aus Versehen runterfallen konnte!«
    »Ich war nicht bei ihr«, sagte Sharon, und ihre Stimme klang selbst in ihren eigenen Ohren sehr kläglich. Sie kniete immer noch auf dem Boden, und die scharfen Steine schnitten ihr in die Knie. »Ich war auf dem Rückweg und hatte ihr meine Taschenlampe dagelassen.«
    »Vielleicht ist ihr ja nichts passiert«, meinte Paul hoffnungsvoll.
    Fred lehnte sich noch ein Stück vor. »Wenn sie hier runtergefallen ist, dann ist sie ganz sicher tot!«
    Chad kam eine Minute später zurück, das zusammengerollte Seil in der einen und zwei Taschenlampen in der anderen Hand. »Vielleicht sollte lieber ich da runtergehen, Paul«, schlug er vor. »Ich hab’ im Klettern mehr Erfahrung als du.«
    »Nein«, antwortete Paul bestimmt. »Es kann gefährlich werden, und du bist mit den Nerven völlig am Ende. Gib mir einfach das Seil. Und wo hast du die zweite Taschenlampe her?«
    »Die hab’ ich immer bei mir«, sagte Chad, schaltete sie ein und sandte einen breiten Lichtstrahl zum Himmel. »Vielleicht reicht sie sogar bis zum Fluß hinunter!«
    »Das bezweifle ich«, meinte Fred.
    »Gib sie mir auch«, befahl Paul.
    Chad reichte ihm das Seil und die hellere der beiden Lampen. »Das gefällt mir aber nicht Bruderherz! Dieser Wind ist übel! Laß uns lieber schnell über den Weg runtergehen!«
    »Das würde eine ganze Stunde dauern«, meinte Paul, der sich wieder hinkniete und das Seilende um den Fuß eines nahen Felsens wand. »Ich muß an dieser Seite runter!«
    »Wir können doch auch mit dem Strahler die Wand ableuchten«, machte Chad, der schon wieder schluchzte, noch einen Versuch. »Ich kenne diese Klippe, Paul. Was du vorhast, ist gefährlich, jedenfalls ohne die geeignete

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