Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
Vom Netzwerk:
Telefon.
    »Kirchenberg.«
    »Richter, Rechtsmedizin.«
    »Ah, Frau Dr. Richter. Ist meine DNA schon fertig? Prima.«
    »Ach, ja Herr Kirchenberg, schon so früh zu Scherzen aufgelegt? Wunder vollbringen wir nicht einmal bei netten Polizisten wie Ihnen. Das dauert schon noch seine Zeit. Aber eines haben wir schon gemacht. Mit einem Kollegen habe ich mir den Bottich mit dem Vergleichsmaterial vorgenommen, und wir haben mit farbigem Wasser ausprobiert, wie viel Blut in dem anderen Bottich sein könnte. Genau kann man das natürlich nie nachvollziehen, aber es müssten in jedem Fall mehr als zweieinhalb, vielleicht sogar mehr als drei Liter sein.«
    »Das klingt viel, Frau Doktor. Was heißt das genau?«
    »Das heißt: Wenn es das Blut von ein und derselben Person ist, dann ist diese Person mit Sicherheit nicht mehr am Leben.« Na, denn.
    »Das heißt auch, wir können von einem Tötungsdelikt ausgehen?«
    »Wenn der- oder diejenige sich die Verletzungen nicht selbst beigebracht hat, können Sie von einen Tötungsdelikt ausgehen.« Selber Scherzkeks, heute Morgen.
    »Gut. Oder nicht gut, Frau Doktor. Das ist schon mal ’ne ganze Menge für den Anfang, wissen wir wenigstens, woran wir sind. Sonst noch was?«
    »Das wäre alles. Wollte ich Ihnen nur mitteilen. Schönen Tag.«
    »Schönen Tag auch, und danke.«
    »Wichtige Nachricht?« Ernst mit leicht erhobenem Kinn.
    »Sehr wichtige Nachricht.« Rebecca kommt, verschüttet etwas Kaffee, brummt, direkt dahinter Klaus Glowatzki und Edda Bauer. Allgemeine Begrüßung, Edda hängt ihre Riesentasche über den letzten freien Stuhl, Glowatzki nimmt den Computertisch.
    »Dann begrüße ich die gesamte MK zu ihrer ersten gemeinsamen Besprechung.« Sie quittieren die Ironie mit Verständnis.
    »Nein, aber im Ernst. Ich bin sehr froh, dass ihr da seid. Ihr kennt die Personalsituation. Wir sind jetzt die dritte MK, die innerhalb von drei Wochen mit viel Arbeit läuft. Wir müssen erst mal so anfangen, und wenn sich nichts Entscheidendes ändert, auch so weitermachen. Wir müssen nur langsam in den Quark kommen. Der Täter hat sieben, acht Tage Vorsprung, das ist unglaublich viel. Ich habe mir das so vorgestellt, dass ihr zwei Teams seid. Ich werde in Personalunion die Aktenführung mitmachen, werde natürlich auch, wenn’s nötig ist, mitermitteln. Bei fünf Leuten ist das gar nicht anders drin. Wenn ich von hier aus mitermittle, werde ich mir in erster Linie die Spuren raussuchen, die nicht viel versprechend aussehen oder an denen offensichtlich nichts dran ist. Ich habe hier zwei Kopien der Hauptakte. Ist noch nicht so viel drin, müsstet ihr euch durchlesen. Ansonsten kurz zur Einstimmung. Einiges wisst ihr vielleicht. Wir haben in einem alten Steinbruch nahe Ingsen in einer Mine Blut gefunden, und zwar in einer beträchtlichen Menge. Der ED hat gestern schon den Schotter mit den Anhaftungen sichergestellt. Ich habe grad jetzt vor zwei Minuten von Frau Dr. Richter erfahren, dass sie am Institut schon mal versucht haben, die Menge zu bestimmen, und nach deren Versuchen sind es mindestens zweieinhalb Liter.« Fragende Blicke, Glowatzki und Ernst nicken. »Das bedeutet, da ist jemand gestorben.«
    »Aber wir haben keine Leiche, oder?« Glowatzki mit verschränkten Armen.
    »Nein, wir haben keine Leiche. Und wir haben auch keine Ahnung, wo die sein könnte. Wir haben gestern mit einer Hundertschaft das gesamte Waldstück durchsucht, aber nichts gefunden, was jetzt, ohne weitere Ermittlungen, zur Leiche führen würde. Außerdem sind gestern auch noch zwei Leichenhunde im Einsatz gewesen, die auch nichts gefunden haben. Wir können also davon ausgehen, dass die Leiche weggeschafft wurde.«
    »Ingsen. Im Frühjahr hatten wir da mal ’ne Vermisste. Wusste gar nicht, dass es da Minen gibt.« Edda, ahnungslos.
    »Das wussten viele nicht. Das sind Dinger von vorm Krieg. Da wurde Eisenerz abgebaut und hinterher etwas Ton, daher auch der Name. Kummerhügel. Anschließend hat man da noch Steinbrüche angelegt, was dazu führte, dass das Loch unheimlich versteckt ist. Ihr solltet mal bei Gelegenheit hinfahren. Meiner Meinung nach kann das nur jemand wissen, der da über eingehende Ortskenntnis verfügt, vielleicht sogar jemand aus Ingsen selber. Das Ding liegt wirklich versteckt. Spazieren geht da auch kaum einer, weil da durch die alten Steinbrüche teilweise sehr steile Abhänge sind. Außerdem ist da viel dichtes Gestrüpp.«
    »Kann man denn da so ohne weiteres rein?«
    »Nein, so

Weitere Kostenlose Bücher