Todesmuster
ist im Frühdienst ein Leichenhund. Die erwarten bis acht, halb neun, dass wir uns melden. Der Rest ist auch soweit vorbereitet. Muss nur noch der Richter mitspielen.«
»Sonst lassen wir uns was einfallen. Ich habe Nagels Privatnummer drüben. Ich mach es von da.«
Im Eingangskörbchen mehrere Spuren. Hat Ernst noch alles abgearbeitet. Der ist ständig hier, hat der keine Familie? Nagel. Da.
»Nagel.« Halb geschrien, Babygebrüll im Hintergrund.
»Hallo, Tom, hier ist Konni. Wir brauchen für morgen einen Durchsuchungsbeschluss. Aber eins nach dem anderen.«
MONTAG
07 Uhr 47
Telefon.
»Kirchenberg, Mordkommission.« Glowatzki und Ulla diskutieren laut über Produktbeschreibungen. Alles Käse, großer Blödsinn. »Hey, ich telefoniere.« Sie reagieren ertappt. Im Radio Oma Turner, Private Dancer , mach das doch mal einer aus.
»Thomas. Konni, hier ist jemand wegen des Zeitungsartikels heute Morgen, ist fälschlich bei mir gelandet.« Ach, ja, der Artikel. »Kannst du mal übernehmen?« Rebecca schneit rein, erzählt laut, lacht. Hallo, ich telefoniere.
»Kirchenberg, Mordkommission.« … a dancer for money … Mach doch mal einer die Musik aus.
»Groethues, guten Morgen. Ich hatte letztens schon einmal angerufen wegen eines Autos, das an den Kummerhügeln geparkt war. Ich weiß nicht mehr, mit wem ich da gesprochen hatte.« Helmut kommt rein, Zirner von den Betrügern und Pohlmann dahinter. Er brabbelt sofort los. Ich telefoniere, Mann.
»Frau Groethues, das war der Kollege Funk. Verzeihen Sie bitte, dass Sie jetzt zum zweiten Mal verbunden werden, aber danach sind Sie genau an der richtigen Stelle.« Sie hat Verständnis, Ernst übernimmt.
»So, Leute, was ist das hier heute Morgen eigentlich für ein Affentheater?«
»Nur ganz kurz«, Helmut dazwischen, »du kannst erst mal auf Dirk Pohlmann und Ralf Zirner zurückgreifen.« Er holt sich das Lob ab, verschwindet. Telefon.
»Kirchenberg, Mordkommission.« Edda sieht herein, will irgendwas.
»Adler, Seniorenresidenz Eichenhain, guten Morgen.« Piepsstimme. »Herr Kirchenberg, ist das richtig, ja? Ich rufe in einer traurigen Angelegenheit an. Am letzten Dienstag ist Herr Heinz Meyer in seiner Wohnung im Heidelberger Weg verstorben.« Ach, der Suizid mit dem Alki, ja. »Wir sind benachrichtigt worden, weil der Vater des Verstorbenen bei uns wohnt. Der würde sich gerne einmal in der Wohnung umsehen.« Na, viel Vergnügen. »Sie haben den Schlüssel, ist das richtig?« Im Radio blökt Meister Collins gegen das Schlagzeug an, In the air tonight.
»Den habe ich noch, ja. Wann soll das denn stattfinden? Zeitlich könnte das nämlich schwierig werden.«
»Wenn es Ihnen passt, schon heute.«
Mmh. Passt eigentlich überhaupt nicht. Heute Morgen auf gar keinen Fall. »Dauert das lange?«
»Ich denke nicht. Herr Paul Meyer ist allerdings an den Rollstuhl gebunden.«
»Gut. Nein, natürlich nicht gut. Sagen wir, um sechzehn Uhr?« Edda immer noch in der offenen Tür, scharrt mit den Hufen.
»Gut, das lässt sich machen. Sechzehn Uhr vor dem Haus Heidelberger Weg 28.«
»Was ist denn los, Edda?«
»Ich habe da hinten ’ne Zeugin sitzen. Solltest du dir unbedingt anhören.« Wir wollen zur Durchsuchung, verdammt noch mal.
»In zwei Minuten, aber nur kurz.« Ulla dreht etwas lauter, singt mit. I can feel it coming in the air tonight, oh Lord. Gleich wird geschossen. Telefon. Ich werde wahnsinnig.
»Kirchenberg.«
»Richter, Gerichtsmedizinisches Institut, hui, schlecht geschlafen, Herr Kirchenberg?«
»Tut mir Leid, Frau Dr. Richter, aber hier boxt heute Morgen der Papst im Kettenhemd. Der Ton galt nicht Ihnen.«
»Vergeben. Ihnen immer.« Schmeichelstimme, leicht übertrieben. Flirtet die? »Ich habe ein paar Ergebnisse für Sie. Der Bericht kommt noch, aber schon mal vorab. Wir haben bis jetzt nur eine DNA gefunden.«
»Scheiße. Verzeihung.«
»Schon das zweite Mal heute morgen. Beim dritten Mal müssen Sie einen ausgeben.« Flirtet die doch? »Nach dem Spurenbild wird es sich da vermutlich um das Opfer handeln. Und Ihr Opfer ist ein Mann.«
»Ein Mann? Wirklich ein Kerl? Tja, überraschend. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte immer eine Frau im Kopf.«
»Vermutlich wegen der langen blonden Haare. Ach, ja, das vielleicht auch noch vorab. An den Haaren klebten Partikel von einer lösemittelhaltigen Farbe. Davon haben wir auch kleinere Reste im Schotter gefunden. Außerdem Baumwollfasern, grüne und weiße und einige glattrandige
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