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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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Nötigung.
     
    Von wann ist denn das? 1968. Da war der dreizehn.
     
    Sachverhalt: Nachbarin … Scheune gelockt … gefes selt … GV ausgeführt … unter Drohung freigelassen.
     
    Donnerwetter. Trimm erwidert mit einem Nicken.
    »Kommt noch dicker.«
    »Was ist denn los? Wer wird Millionär, oder was?« Die anderen.
    »Walcher hat mit vierzehn eine Schülerin gefesselt und vergewaltigt. Und hier. Verdacht der Sodomie … 27.05.68 … Walcher … vom Zeugen … überrascht … Stall … mit einem Schaf … den Geschlechtsverkehr … auf Ansprache … gewalttätig … Zeuge erlitt … Nasenbeinbruch.« Weiter, Nächstes.
    »Das isses.« Trimm mit viel Betonung.
    »Lies laut.«
    »Kripo Weiden/Oberpfalz. Merkblatt vom 02.03.69. Mord zum Nachteil Sabine Meier.« Staunen in der Runde, aufgerissene Augen, Trimm nickt. »Der u. g. Schüler Thomas W. hatte vorgegeben, dem fünfzehnjährigen Opfer, das er in einem Jugendclub kennen gelernt hatte, und von dem er wusste, dass es von zu Hause ausgerissen war, einen Schlafplatz in einem leer stehenden Haus besorgen zu können. Gemeinsam gingen beide zu einem zum Abriss vorgesehenen Wohnblock, in dem niemand mehr wohnte. Dort kam es zu sexuellen Handlungen, in deren Verlauf W. das Opfer mit einem Messer tötete, indem er das Mädchen erstach. W. wurde drei Tage später ermittelt und anhand von Blutspuren an seiner Kleidung überführt. Er machte zu der Tat keine Angaben.«
    »Na, herzlichen Glückwunsch! Und warum krieg ich den nicht über Polas?« Rebecca schnaubt.
    »Wahrscheinlich, weil es verjährt ist und gelöscht werden musste.«
    »Genauso ist es, Leute. Hier: Verurteilt zu zehn Jahren Jugendstrafe, das ist die Höchststrafe, mit anschließender Therapie. Dann ist der 79 rausgekommen. Und wenn er dann brav war, wurden seine Akten Anfang der Neunziger vernichtet.«
    »Das heißt ganz einfach, wir dürfen es nicht wissen. Und schon gar nicht benutzen.« Glowatzki hat Recht.
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein!« Rebecca schnaubt. »Wir haben da einen, auf den alles passt, wir haben einen anonymen Hinweis, der hat so was schon mal gemacht, und wir müssen so tun, als wäre das nie passiert?«
    »Genauso ist es.« Das Grinsen irritiert sie.
    »Offiziell.« Glowatzi grinst auch. Sie versteht.
    »Wir müssen uns halt nur was einfallen lassen. Damit ist Walcher natürlich derzeit auf der Pole-Position. Ich spreche morgen früh gleich mit dem Staatsanwalt, und wir überlegen uns was. Heute können wir da eh nicht mehr rein.« Gebrabbel. Triebtäter, Wiederholungsgefahr, deutliche Parallelen. Stimmt alles. »Mein Angebot von eben steht immer noch. Heute machen wir da nichts mehr, und könnte sein, dass es morgen dann richtig losgeht. Ruht euch also ein bisschen aus.«
    Aufbruch, immer noch Gebrabbel.
    »Ach, Bernd.« Trimm dreht sich um. »Danke! Super Arbeit! Hast du ja selbst gesehen, eine große Hilfe für uns.«
    Er nimmt es, folgt den anderen.
    Die eine Sache können wir noch auf dem Weg erledigen. Wo wohnte die noch? Hebbelstraße. Wo ist das denn? Nachsehen.
    18 Uhr 32
    »Hier steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.«
    Unglaublich. Er klettert einen Ast höher, das Gefieder glänzt. Die Wellensittiche im anderen Käfig machen Rabatz, wildes Durcheinander.
    »Rosenlippenmädchen.« Klar und deutlich, ohne jeden Akzent. Wirklich irre. Sie kommt wieder, der Pudel wuselt ihr um die Beine, die Katze reckt sich auf der Fensterbank, kommt gemächlich auf geschmeidigen Beinen.
    »So, da haben wir den richtigen Jahrgang.« Sie blättert in einem roten Kalender. Genau, so sahen die immer aus.
    »Ist ja wirklich phänomenal, wie der spricht. Ich hab ja schon davon gehört, aber das übertrifft alles. Und was der so sagt.«
    »Ja, ja. Gründgens ist ein Gebildeter. Das hat mich auch viele Jahre intensiver Arbeit gekostet.« Sanfter Stolz. »Aber zurück zu den Schülern. Wenn ich nämlich erst anfange, über meine Tiere zu reden, höre ich so schnell nicht wieder auf.« Sie blättert auf geschlossenen Knien. Nur ein paar graue Strähnen, der Rest braun. »Von den Gärtners war nur einer in der Klasse damals, der Kurt. Die hatten so eine richtige Jungenbande, wie man es damals nannte. Ewald Grube war da so was wie der Anführer, aber Kurt Gärtner hatte in der Klasse den Ruf als brutaler Schläger. Vor dem hatten viele Angst. Ganz unangenehmer Junge. Dann war da noch der Waldemar Granzow dabei.«
    »Ewald Grube ist tot. Granzow habe ich telefonisch erreicht in

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