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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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klimpert mit dem Autoschlüssel.
    »Du musst schon mit mir vorlieb nehmen. Alle anderen sind eingebunden.«
    »Ulla, mit dir. Die Leiterin persönlich. Wonderful. Was für ein Auto hast du denn.«
    »Den ganz neuen Audi.«
    Hier läuft doch eine Verschwörung. Ganz sicher.
    11 Uhr 11
    Auf dem linken Fahrstreifen läuft es schneller. Ulla setzt den Blinker, rammt sich in eine winzige Lücke. Bremsen, fast bis auf null. Rechts läuft es zügig weiter. Blinker rechts und ab. Der Ford von hinten muss in die Eisen.
    »Haben wir eine Nummer an der Tür kleben, Ulla, hab ich da was übersehen?«
    »Wir wollen doch zeitig ankommen, oder?« Sie gibt Gas.
    »Gibt es sonst noch was dazu zu sagen?«
    »Ne, damit bist du ziemlich umfassend informiert.«
    »Und Pohlmann und Zirner sind jetzt unterwegs zu dem neuen Halter des Porsche?«
    »Das passte ganz gut. Die wollten eigentlich versuchen, noch DNA-Material von unserem blonden Vermissten zu kriegen, war aber wohl Fehlanzeige. Ich habe sie vorhin erreicht, da waren sie schon wieder auf dem Rückweg, aber noch in Dortmund. Eigentlich könnten die sich bald mal melden.«
    »So.« Sie geht näher an die Scheibe. »Wirf mal einen Blick auf die Karte. Hier müsste es bald sein.«
    Richtig. Übernächste rechts. Sie biegt ab, Industriegebiet. Links ein Holzhändler, danach alte Klinkerbauten. Ein fahrbarer Kran hat einen riesigen Stahlträger am Haken. Nummer siebzehn, hier ist neun. Dreizehn, siebzehn. Alte Fabrik, Hufeisenform um den großen Hof. Über den Eingängen verschiedene Firmenlogos, Regenbogen hinten rechts. Das Handy, Ernst.
    »Was gibt’s?« Im Hintergrund Motorengeräusch.
    »Konstantin.« Das sagt der zum ersten Mal. »Wir sind unterwegs zur belgischen Grenze. Die haben bei der Einreise Heiner Herbst angehalten. Die Grenzer haben sich mal den Wagen angesehen, und er hatte wohl den ganzen Kofferraum voller fabrikneuer Waffen. Meistens Jagdgewehre, also Langwaffen, aber auch Pistolen. In Belgien bekommt man das Zeug wohl leichter.«
    »Aber die können den doch nicht festnehmen.«
    »Richtig, wahrscheinlich nicht, aber ich habe das mit denen abgesprochen. Die vernehmen den ausführlich, dann nutzen wir die günstige Gelegenheit, kommen dazu und sehen uns vor allem vorher das Auto an.«
    »Gut. Haltet mich auf dem Laufenden.«
     
    Die Scheiben spiegeln, schwer zu erkennen. Die Bürokraft sitzt am Schreibtisch, Mitte dreißig, Brille, die Gardinen verdecken die Hälfte der Kurzhaarfrisur. Klopfen. Herein. Die Stimme vom Anrufbeantworter.
    »Guten Morgen. Mein Name ist Kirchenberg von der Kripo, das ist meine Kollegin Wiesing«, Ulla geht schnurstracks in das hintere Büro, kurzer Rundumblick.
    Sie sieht verdattert auf den Ausweis, dann zu Ulla.
    »Frau …«
    »… Schulz, Brigitte Schulz …«,
    »… Frau Schulz, wir suchen Herrn Birger Angelmeier und hätten außerdem gern ein paar Auskünfte von Ihnen.«
    »Ja, worum geht es denn? Herr Angelmeier ist unterwegs.« Sie sieht auf die Uhr. »Und bis heute Mittag kann ich den vermutlich auch nicht erreichen.«
    »Wo ist er denn unterwegs?«
    Sie sieht unstet von einem zum anderen. »Ja, also, ich bin mir jetzt ganz unsicher, was ich da sagen soll. Sie platzen hier so herein …«
    »Frau Schulz.« Mal etwas beruhigen, die schwitzt ja schon. »Wir ermitteln in einem Mordfall in unserem Bereich, und Herr Angelmeier könnte uns vielleicht ein paar wichtige Informationen geben.«
    Ihr Blick wandert immer noch. »Er ist im Planquadrat 747. Das sagt Ihnen nichts. Da sich unsere Auftragsorte häufig im freien Gelände befinden, haben wir alles in Planquadrate aufgeteilt.«
    »Wo ungefähr ist 747?«
    Sie steht auf, geht in den Nebenraum. An der Wand eine Deutschlandkarte mit Karomuster, mindestens zwei Meter fünfzig hoch.
    »Wie Sie sehen, ist Planquadrat 747 hier.« Keine größere Stadt in der Nähe. Plattes Land. Fast an der hessischen Grenze. Eine Stunde. Wenn Ulla fährt.
    »Und wo finden wir sie dort?«
    »Da müssen Sie sich schon selbst zurechtfinden. Die Planquadrate sind fünfundzwanzig Quadratkilometer groß, da findet man so große Masten meistens.«
    »Noch eine Frage, Frau Schulz. Können Sie uns sagen, wo Herr Angelmeier in der Zeit um den 14./15.09 gearbeitet hat?«
    Misstrauisches Zögern. »Augenblick.« Sie gibt den Widerstand auf, geht zurück zu ihrem Schreibtisch, blättert, kommt wieder. »Da war unser Team eins für drei Wochen im Plan 312, also hier.« Sie tippt mit dem Finger auf die Karte. Ullas Blick

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