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Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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Laden für alternatives Spielzeug.« Rebecca, ohne sich umzudrehen.
    »Zu unserer Durchsuchung.« Ja, Ernst, schon gut. »Wir treffen uns mit Staatsanwalt Nagel, dem ED und den anderen beiden Teams, die schon vorgefahren sind, auf dem Parkplatz von einem Einkaufszentrum da in der Nähe. Ein Streifenwagen der PI Nord kommt auch zur Unterstützung. Da kurze Einweisung. Sobald wir drin sind und die Lage klar ist, kommen wir wahrscheinlich mit nur einem Team und dem ED aus. So groß kann die Wohnung nicht sein.«
    »Schlüsseldienst?«
    »Ach ja. Sollte niemand zu Hause sein, ist über die PI Nord in zehn Minuten ein Schlüsseldienst da.«
    Für die Zeit kommt man noch gut durch. Rot, das schaffen wir nicht mehr. Rechts im Passat drückt sich einer Pickel neben der Nase aus.
    Ernst blinkt links, lässt die Straßenbahn vorbei. Die anderen stehen mitten auf dem Parkplatz vor ihren Autos und rauchen.
     
    Eine gestylte Schwarzhaarige verlässt das Haus, günstig. Rebecca macht drei schnelle Schritte, hält die Tür fest. Wirklich zu gebrauchen, das Mädchen. Zum Penthouse. Immer ganz nach oben. Ernst schellt. Glockenspiel, bekannte Melodie. Aus ’nem Film? Schmidt und Stroter aus Ullas Truppe machen die Druckknöpfe vom Holster auf, Hand dezent über der Jacke an der Waffe. So schlimm wird’s wohl nicht werden. Er schellt noch mal. Doktor Schiwago, das isses.
    »Ja, bitte?« Verpennte Stimme.
    »Funk von der Kripo. Frau Herbst, würden Sie bitte die Tür aufmachen.«
    »Was?« Traniges Unverständnis. Ernst wiederholt mit Nachdruck. Drinnen Geräusche, die Tür öffnet sich einen Spalt, Ernst stellt den Fuß dazwischen. Man kann ja nie wissen. Frau Herbst mit filzigen Strähnen und Tränensäcken. War wohl keine so erholsame Nacht. Sie zieht sich unterm Kinn mit der Rechten den weißen Bademantel zu.
    »Morgen, Frau Herbst, meine Kollegen und ich würden gern etwas mit Ihnen besprechen. Sollen wir das hier im Flur oder dezenterweise in Ihrer Wohnung machen?«
    Sie sieht einen nach dem anderen an, öffnet zögernd die Tür. Alle rein, sie verteilen sich sofort, checken die Räume ab. Aus dem Wohnzimmer kommen zwei Nuttenhunde mit Schleife, kläffen.
    »Wir haben hier einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss, Frau Herbst, das heißt, wir werden uns in allen Räumen, die zu dieser Wohnung gehören, umsehen. Sie können Ihren Anwalt anrufen, Sie haben das Recht, Zeugen hinzuzuziehen, verhindern können Sie das nicht. Sie können aber entscheiden, ob Sie kooperieren wollen oder nicht. Davon hängt der Verlauf der Aktion entscheidend ab.« Ernst mit heruntergezogenen Brauen. Zum Angst kriegen.
    Sie ist völlig verdattert, stimmt fahrig zu. Die Leute verteilen sich auf die Räume, Schmidt und Stroter gehen in den Keller. Beckmann fragt nach Kleidung des Mannes. Im Schlafzimmer. Es läuft doch. Ernst ist im Wohnzimmer, sieht in den Telefonregistern nach.
    »Ernst, ihr kriegt das jetzt ohne mich hin, ja?«
    »Ja. Unser Verdächtiger scheint ja leider nicht hier zu sein, schade. Vielleicht gibt’s irgendwo Hinweise. Wie kommst du zurück?«
    »Ich nehm die Straßenbahn. Die Haltestelle ist hundert Meter weiter.«
    »Sagst du bitte den Kollegen der PI Nord Bescheid, dass alles klar ist. Und schönen Dank für die Unterstützung!« Er blättert weiter. Die Yorkshireterrier liegen wieder im Körbchen, Frauchen sitzt abwesend in der Küche und raucht. Die hat wahrscheinlich noch gar nicht begriffen, was hier heute Morgen abläuft.
    In der ersten Etage kommt ein smarter Mitzwanziger aus seiner Wohnung, schließt ab. Weißes Hemd, gedeckte Krawatte, dunkelgrauer Anzug. Intensives Parfüm, kein Gruß. Echt eine Scheißwohngegend hier.
    08 Uhr 55
    Besetztzeichen. Sitzen die da auf ihrem Telefon? Wahlwiederholung. Besetzt. Abwarten.
    Dann eben erst zu Ernst. Petra wirft den Generalschlüssel in Kniehöhe, bittet erschrocken um Verzeihung.
    Bei Ernst Zigarillogeruch, das Fenster steht auf kipp. Die Telefonnummern auf seiner Schreibtischunterlage sind mit Wölkchen umrahmt, sieh an. Der Stapel Tabellierbänder liegt auf dem Aktenbock. Stand vom 16.09., vom Donnerstag, das ist okay. So, wo sind wir denn? Altemeier, weiter, Ammer, Angeli de, Angelkamp, Anger. Ne, unter Angelmeier nicht. Zur Vorsicht hier auch mal. Gaben, Gabrowski, Gabriel. Theodor Gabriel, 01.05.47, wohnt in München. Das war’s schon. Weiter. Regekamp, Regeler, Regenbogen GmbH, Essen. Verdammt, da ist er. Verdammt. Der hat vor zehn Tagen also noch so einen Cayenne

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