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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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sich das öde Buschland des Candlestick Point, wo sich das Schnellboot mit Autumns Grup pe treffen sollte.
    Der Motor des Boots sprang an. Er klang wie ein heiserer Löwe.
    Coates hoffte, dass der Extradreh, den er in Autumns Szenario eingebaut hatte, nicht zu sehr aus dem Rahmen fiel. Nichts daran war gefährlich. Es war einfach nur … unberechenbar.
    Alles Gute zum Geburtstag vom Red Rattler. Dieses kleine Geschenk sollte dafür sorgen, dass sie brannte wie ein römisches Licht. So konnte das ganze Wochenende zum Feuerwerk werden.
    Als er gerade die Leinen ins Boot geworfen hatte, läutete sein Handy. Er schielte aufs Display und meldete sich betont munter und selbstsicher. »Hallo, Mr. Reiniger. Autumns Gruppe ist schon unterwegs. Gerade hab ich die Bestätigung bekommen.«
    »Gut. Wenn auch der Rest des Wochenendes so genau nach Plan verläuft, dann bin ich zufrieden«, antwortete Reiniger.
    Plan? Reiniger hatte ständig Änderungswünsche. Nur mit Mühe hatten sie die Forderung erfüllen können, die jungen Leute abzuholen, noch dazu mit einer dicken Limousine, darunter ging es ja nicht. Zum Glück hatten sie ein neues Teammitglied als Chauffeur entbehren können.
    »Ich gehe gerade an Bord einer Maschine«, fuhr Reiniger fort. »Ich bin fünf Stunden in der Luft, dann muss ich gleich zu einer Sitzung. Aber rufen Sie mich heute Abend an. Ich will einen Zwischenbericht.«
    »Wird gemacht.« Coates legte eine Hand übers Ohr.
    Es war windig, und gerade näherten sich auf dem Kai Leute, die laut lachten und einen Picknickkorb schwenkten.
    »Vergessen Sie nicht«, mahnte Reiniger, »Autumn hat zwar vielleicht ein selbstbewusstes Auftreten, aber tief drinnen hat sie Angst. Wenn sie sich vor ihren Ängsten verkriechen will, zwingen Sie sie dazu, sich zu behaupten. Lassen Sie ihr keine Rückzugsmöglichkeit.«
    »Damit sie den Bösen Cowboy besiegt und den Rubikon überschreitet.«
    »Und sorgen Sie dafür, dass ihr Freund am Schluss gut dasteht.« Reiniger beendete den Anruf.
    Mit leisem Unbehagen starrte Coates das Telefon an. Dann hörte er die Stimme seines Bruders. »Terry?«
    Er blickte auf. Der Mann und die Frau mit dem Picknickkorb waren neben dem Schnellboot stehen geblieben. Beide trugen Schlapphut und Sonnenbrille.
    Und halbautomatische Pistolen.
    Instinktiv griff Coates nach der Dienstwaffe der Polizei von Oakland, die er nicht mehr trug.
    »Nicht.« Der Mann hob die Pistole und zielte auf Coates’ Brust. »Hände hinter den Kopf.«

4
    Die Limousine bog vom Highway in ein Industriegebiet mit Lager- und Maschinenhallen. Autumn sah gesprungenen Asphalt, verrostete Fahrzeuge, Müll, Männer in schmutziger Montur. Sie passierten ein riesiges Parkgelände für leere Sattelschlepper: ein Lastwagen nach dem anderen.
    »Also keine fünf Sterne«, bemerkte sie.
    Kyle schaute in den Rückspiegel. »Das ist nicht der Treffpunkt.«
    Sein Näseln hallte durch den Hummer. Es klang irgendwie unangenehm. Ich sitze am Steuer, und damit hat sich der Fall. Peyton nahm noch einen Schluck Champagner. Grier schaltete die Stereoanlage ein. Sinatra, »Come Fly with Me«. Er kostete das Mafiathema bis zur Neige aus.
    Der ungefähre Ablauf des Spiels war Autumn bekannt. Terry Coates hatte ihr das Ganze skizziert und ihr Formulare geschickt, in die sie alles eintragen sollte, von Krankheiten bis hin zu Nussallergien. Und auf jeder gestrichelten Linie hatte sie unterschreiben müssen. Niemand hatte ihr gesagt, dass Erwachsenwerden mit so viel Papierkram verbunden war. Das gefiel ihr nicht.
    Was ihr gefiel, war das Szenario mit der Gangsterspritztour. Sie war der Kopf einer internationalen kriminellen Organisation, die mit allem handelte, was verboten war und Spaß machte. Nach ihrem Ausbruch aus dem Knast war sie auf der Flucht. Bei ihr waren die Vollstreckerin Lark, der Consigliere Grier und ihr Stellvertreter Dustin. Sie sollten versuchen, Peyton und Noah zu entkommen, den FBI -Agenten, die ihnen auf den Fersen waren.
    Aber sie sollte sich nicht nur dem Zugriff der Bundesbehörden entziehen, sondern auch die Feinde zur Strecke bringen, deren Verrat sie ins Gefängnis gebracht hatte. Sie würde ihre Machtzentren zerstören, sie bis aufs Blut ausnehmen und Beute machen. Sore, Zaster, Moneten. Schließlich hatte sie Geburtstag.
    Sie war nervös und aufgeregt und – gierig. Sie konnte es kaum noch erwarten.
    Allerdings verstand sie nicht, warum das Rollenspiel in so einer heruntergekommenen Gegend beginnen musste. Der Hummer

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