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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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beschädigt werden.«
    »Aber wenn sie wegrennen …«
    Haugen knallte ihm das Walkie-Talkie von der Seite an den Kopf. Taumelnd fasste sich Von ans Ohr. »Verdammt, was soll …«
    »Du schiebst die Patrone zurück ins Magazin und sicherst die Waffe. Sofort. Bevor ich dich über Bord schmeiße.«
    Mühsam gegen das Schaukeln des Boots ankämpfend, folgte Von der Anweisung. Er schaute Haugen nicht an.
    » Wenn sie wegrennen?« Haugen lachte. »Natürlich rennen sie weg. Sie sind jung, fit und aufgedreht. Und sie glauben, es ist ein Spiel. Genau das wollen wir ja auch. Unser Plan hängt davon ab, dass sie es für ein Spiel halten.«
    Er brüllte über das Motorendröhnen hinweg und sprach jedes Wort sorgfältig aus, als müsste er einen geistig behin derten Hausmeister belehren. Von starrte nach vorn zum Bug. Seine Lippen waren zusammengepresst, die Nasenlö cher bebten unter der Mütze, aber er hielt den Mund.
    Haugen steuerte direkt auf den Strand zu. Das Boot lief hervorragend. Und es war das Transportmittel der Wahl für Drogenhändler. Terry Coates verstand was von seinem Geschäft, das musste man ihm lassen. Nur dumm für Edge Adventures, dass es so leicht gewesen war, das Boot zu stehlen.
    Haugen atmete die salzige Luft ein. So weit, so perfekt. Sein Team hatte die Spielleiter von Edge kampflos aus dem Verkehr gezogen. Coates hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, Widerstand zu leisten, aber der Anblick von Vons Glock hatte ihn zur Besinnung gebracht. Der Chef von Edge Adventures hatte keine Lust, für ein paar College-Kids sein Leben zu opfern.
    Nein, die Edge-Leute hatten sich brav hingekniet und die Hände hinter den Kopf gelegt. In wenigen Sekunden hatten ihnen Von und Sabine die Hände gefesselt und sie in ihren Geländewagen verfrachtet. Danach nahmen Haugen und Von das Boot und düsten los zum Treffpunkt. Sabine und die anderen fuhren mit den Spielleitern los und schafften sie zu dem gemieteten Sattelschlepper, der auf dem Lastwagenparkplatz in der Nähe des Candlestick Point abgestellt war.
    Wenn Sabine jetzt in der Grünanlage in Position ging, hieß das, dass sie und ihre Leute die Spielleiter in den Sattelschlepper gestopft hatten – geknebelt, gefesselt und im Kreis mit den Füßen an einen Ring im Anhänger gekettet. Die Spielleiter konnten sich weder hinlegen noch umdrehen. Nicht einmal küssen konnten sie einander. Und schon gar nicht um Hilfe schreien oder gegen die Wände treten, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Wände des Anhängers waren mit schweren Staupolstern verhängt, wie sie von Speditionsfirmen für den Transport von Konzertflügeln verwendet wurden. Die Polster schluckten garantiert jedes Geräusch. In den nächsten achtundvierzig Stunden würde niemand die Spielleiter vermissen. Genauso wenig wie Autumn und ihre Freunde.
    Und mehr Zeit brauchte Haugen nicht.
    Schließlich warf er Von einen Blick zu. »Glaubst du vielleicht, ich will auch nur das geringste Risiko eingehen, dass Autumn Reiniger angeschossen wird? Noch dazu hier in einem öffentlichen Park?«
    Von starrte nach vorn zum Strand. »Ist das eine rhetorische Frage?«
    Haugen lächelte schmallippig. »War das jetzt eine geistreiche Bemerkung? Ein Bonmot?« Solche intellektuellen Verrenkungen hätte er Von gar nicht zugetraut. Nordlinger wurde ihm wieder ein wenig sympathischer. »Aber du hast recht. Die Frage war rhetorisch. Wir dürfen auf keinen Fall, ich wiederhole, auf keinen Fall , durch eine Verletzung von Ms. Reiniger unsere Investition aufs Spiel setzen.«
    »Ich glaub, ich hab’s jetzt kapiert, Boss.« Von hatte sein Augenmerk weiter auf den Strand gerichtet. »Nur eine Frage hätte ich noch.«
    »Ja?«
    »Die Gruppe besteht aus sechs Leuten, oder?«
    »Richtig.«
    »Warum turnen dann da vorn im Sand sieben rum?«

6
    Hoch oben auf dem Gebirgskamm hielt Jo inne. Die Sonne hing wie eine goldene Nadel am tiefblauen Himmel. Sie lehnte sich an einen mit roten Flechten überwucherten Felsbrocken. Kurz darauf stieß Gabe zu ihr.
    Sie strich die Locken zurück, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten. »Halbe Minute. Ich muss ein bisschen verschnaufen.«
    Gabe ließ den Rucksack von den Schultern gleiten und zog eine Flasche heraus. Er nahm einen Schluck und reichte sie ihr.
    »Danke.« Sie trank und wischte sich die Lippen ab. »Hast du einen Höhenmesser dabei?«
    Er schüttelte den Kopf. Seine Brust hob und senkte sich schwer. Allein das bewies ihr, dass sie ziemlich weit oben waren.
    Jo hatte ihren

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