Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)
Noah am Meeressaum. Mit wackelnden Himbeervelourshüften trabte Peyton hinter Grier her und schwenkte die Champagnerflasche in der Hand. Ein Stück weiter vorn unterbrach der Tai-Chi-Fan seine Übungen, um zuzuschauen.
Autumn schloss zu ihren Freunden auf. Der Chauffeur Kyle war dicht hinter ihr.
»Also gut, Freunde. Zeit für die Trennung.« Er deutete zum Boot. »Die kommen, um Ms. Reiniger und ihre Kumpane abzuholen.« Er schob Lark, Dustin und Grier in ihre Richtung. Dann zeigte er auf Peyton und Noah. »Ihr zwei FBI -Agenten solltet jetzt besser verschwinden, sonst werdet ihr noch bei einem Feuergefecht niedergeknallt.«
Wippend näherte sich das Boot.
»Oder gefangen genommen und durch die Mangel gedreht«, fügte Kyle hinzu.
Grier rückte den Strohhut zurecht. »Hört lieber auf den Mann, der weiß, was hier gespielt wird. Wenn man die Anschuldigungen nicht abstreiten und die Bullen nicht kaufen kann, ist es besser, man haut ab.«
Peyton schob ihr Bettelarmband am Handgelenk hin und her. Grier nahm seinen Ring mit dem lächelnden Schädel ab und reichte ihn ihr. »Mein Pfand, Agent. Wenn du überlaufen willst, ruf mich an.«
Autumn rieb mit den Händen über die Jeans. »Das Boot – holen die mich nach meinem Gefängnisausbruch ab?«
»Genau so ist es. Alles exakt nach Plan.« Kyle griff in seine Windjacke von Edge Adventures und förderte eine Schusswaffe zutage, die aussah wie ein Gerät, mit dem Colonel Quaritch in Avatar auf Aliens gefeuert hätte. Mattsilber und mit einem gewaltigen Zielfernrohr auf dem Lauf.
Er grinste cool und gefährlich. »Und ich, Ms. Reiniger, bin Ihr Verhängnis. US Marshal Kyle Ritter, der die Aufgabe hat, Ihrer Flucht ein Ende zu setzen und Sie festzunehmen. Ich an Ihrer Stelle würde lieber davonlaufen, damit Sie nicht eingefangen werden wie Schlachtvieh.«
Autumn blinzelte. Dann drehte sie sich um und floh zum Wasser.
Z wanzig Meter vor dem Ufer schwenkte Haugen das Boot seitwärts und stoppte es. Von sprang mit gezückter Waffe von Bord und marschierte spritzend durch das seichte Wasser zum Strand.
Die Reiniger-Tussi lief direkt auf ihn zu. Hervorragend. Ihre Freunde schienen verwirrt. Auf den niedrigen Hügeln des Parks kamen die ersten Mitglieder von Sabines Team angerannt.
Ein Stück weiter vorn machte ein Typ in Trainingshose Tai-Chi-Übungen. Haugen hakte ihn ab. Unbeteiligter Zuschauer. In Richtung des Fischereipiers schlenderte ein älteres Paar zwischen den Bäumen hervor. Die Frau war ziemlich rundlich. Sie schob einen Babywagen, in dem ein weißer Pudel saß. Alle paar Sekunden beugte sie sich vor, um ihn gurrend zu liebkosen.
Unbeteiligte Zuschauer. Ihre Gegenwart stellte kein Pro blem dar. Haugen hatte durchaus damit gerechnet, Autumn Reinigers Gruppe unter den Augen von Zeugen entführen zu müssen. Genau das war der springende Punkt der ganzen Operation.
Mit dem Überfall auf Edge Adventures hatten sie so lange gewartet, bis sich der Chef Coates mit dem SFPD verständigt hatte. Jetzt wussten die Cops, dass am Candlestick Point ein Szenario lief. Freudig hatten sie die Nachricht sicher nicht aufgenommen. Doch das war unwichtig. Hauptsache, sie hielten alles Folgende für ein Spiel.
Sabine sprintete in Sicht, eine Skimaske über dem Gesicht. Mit der rechten Hand umklammerte sie eine äußerst reale SIG Sauer.
Jäh kam sie zum Stehen und setzte das Walkie-Talkie an den Mund. »Siebte Person in Autumns Gruppe hat eine Waffe. Ziehen wir uns zurück?«
Zögernd hob Haugen sein Funkgerät. Wer war der Typ mit Baseballmütze, der hinter Autumn Reiniger mit einer Spielzeugkanone aus einem Science-Fiction-Film herumfuchtelte?
8
Als Autumn die Killerknarre in Ritters Hand bemerkte und seinen hämischen Ton hörte, rannte sie los. Im Abdrehen sah sie das falsche Lächeln, das auf seinem Gesicht klebte. Schaukelnd und mit grummelndem Motor lag das Schnellboot in der kleinen Bucht. Am Steuer ragte ein Mann in Skimaske auf. Ein anderer war ins Wasser gesprungen und stapfte platschend auf sie zu. Er war mittelgroß und stämmig, mit einem riesigen, runden Kopf, der ebenfalls mit einer Mütze bedeckt war. Auch er hatte eine Waffe, wenn auch nicht so protzig wie Kyles Ding, und hielt sie in die Höhe, damit sie nicht nass wurde.
Er winkte. »Autumn. Hierher. Ich geb dir Deckung.«
Mit pochendem Herzen sauste sie zum Wasser. Sie merk te, dass sie lächelte. Grinste. Sie stieß einen lauten Jubel schrei aus.
Der stämmige Gangster deutete auf Dustin. »Du
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