Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)
und das Lasso fallen, als wären sie mit Jauche getränkt. »Wie hat Edge überhaupt von dem Bösen Cowboy erfahren?«
Dustin versuchte, sie zu beruhigen. »Autumn …«
Ihr Gesicht lief rot an. »Warum macht er so was? Warum erzählt Dad das den Leuten von Edge?«
Peyton verdrehte die Augen. »Weil es ein Spiel sein sollte. Bloß ein blödes Spiel, Autumn. Keine Phobie. Schau dich doch bloß an.«
Autumn blinzelte hektisch. »Das ist total pervers.«
Jo ging dazwischen. »Kann mir das mal jemand erklären?«
Peyton übernahm die Antwort. »Als Autumn klein war, war sie auf einer Party, wo dieser Red Rattler die Autos der Gäste eingeparkt hat. Er hat sie angebrüllt, als sie ihm zu nahe gekommen ist. Hat sie erschreckt – und da sind bei ihr die Sicherungen durchgebrannt.«
Autumn schüttelte heftig den Kopf. »Das ist es nicht. Überhaupt nicht.«
Sie stopfte das Westernhemd und die Überhosen in die Sporttasche und marschierte zum Fluss. »Ich will den Müll nicht mehr sehen.«
Jo rannte ihr nach. »Nicht. Wir brauchen die Kleider. In zwei Stunden fällt die Temperatur fast auf den Gefrierpunkt.« Sie fasste nach der Tasche. »Bitte nicht.«
Einen Moment lang klammerte sich Autumn daran fest wie ein Knirps an einem Spielzeug. Dann gab sie nach und warf die Tasche auf den Boden.
Sie krallte die Hände in ihr Haar. »Das ist nicht lustig, es ist krank . Der Typ war keine Witzfigur, sondern ein Irrer.« Mit einer wilden Geste deutete sie auf ihre Augen. »Er hatte so einen weißen Kreis um eins seiner blauen Augen. Leuchtend weiß. Hat gesagt, dass es ein Schlangenauge ist. Dass es mich beobachten wird. Dass er es erfahren wird, wenn ich jemandem von ihm erzähle. Dass er mir wehtun kann.«
Die Füße fest auf den Boden gepflanzt, schien sie Jo he rauszufordern, ihre Worte in Zweifel zu ziehen. Als Jo nichts dergleichen tat, versetzte sie der Tasche einen Tritt und entfernte sich mit einem giftigen Blick in Kyles Richtung.
Er hob die Hände. »Hey, ich bin nicht schuld.« Kopfschüttelnd wandte er sich an Dustin. »Warum regt sie sich denn so auf?«
»Das wüsste ich auch gern«, erwiderte Dustin. »Was für einen Auftrag hattest du von Edge Adventures?«
»Sie haben mir erklärt, dass das Geburtstagskind eine besondere Abneigung gegen einen ehemaligen Rodeoreiter hat, dem sie begegnet ist, als sie noch klein war. Nach der Hälfte des Wochenendes sollte ich mich wegschleichen, die Sachen anziehen und sie überraschen. Um zu sehen, wie sie reagiert.«
»Selten so was Blödes gehört«, meinte Dustin.
»Das Drehbuch war nicht von mir. Das haben sich die bei Edge einfallen lassen – ausgehend von Informationen, die ihr Vater geliefert hat. Die bekloppte Idee war also von ihrem Daddy.«
Dustin schüttelte den Kopf. »Mann, ihr Dad ist echt ein harter Knochen.«
»Was hat ihr Vater mit der Sache zu tun?«, erkundigte sich Jo.
»Sie hat sich bei ihm über diesen Typen beschwert. Sie hatte Albträume von dem Kerl. Aber ihr Dad macht sich darüber lustig. Autumn hasst das.«
Jo wandte sich an Kyle. »Und Edge hat dich einfach gebeten, die Rolle zu übernehmen?«
»Ich bin der Neue in der Firma. Die anderen haben alle feste Aufgaben, die zu ihrer Qualifikation passen.«
»Und was für eine Qualifikation hast du?«, fragte Gabe.
»Dass ich einen Job gebraucht habe, Mann. Und dass ich bereit bin, hart zu arbeiten.«
»Du bist also nicht dieser Red Rattler?«
»Bin in meinem Leben noch nie auf einem Pferd gesessen«, erwiderte Kyle. »Können wir jetzt bitte damit aufhören, uns über Miss Reinigers gekränkte Gefühle aufzuregen, und uns wieder um unsere Rettung kümmern?«
Jo war irgendwie mulmig zumute, aber sie hatte keine Zeit, der Sache genauer nachzugehen. Sie mussten endlich etwas unternehmen. »Ja. Wir sollten zwei Leute losschicken, die Hilfe holen.«
»Einer davon bin ich«, meinte Kyle. »Ich will hier nicht rumhängen und mir Autumns Jammergeschichten am Lagerfeuer anhören.«
»Ich gehe auch«, sagte Dustin.
Gabe war anzusehen, dass er Einwände erheben wollte.
Aber Dustin schüttelte entschlossen den Kopf. »Lass mich das machen. Ich hole Hilfe.« Er wandte sich an Kyle. »Wir marschieren zusammen. Vor Einbruch der Dunkelheit schaffen wir noch eine ordentliche Strecke.«
Kyle nahm eine Packung Zigaretten aus seiner Windjacke. Als er eine herausklopfen wollte, schüttelte Gabe den Kopf. Nach kurzem Zögern steckte Kyle sie wieder weg. »Wenn wir wieder zur Straße kommen, können
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