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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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lächelte. »Ah, jetzt klingen Sie wie eine Kommunistin.«
    Doch Fry erwiderte sein Lächeln nicht. »Vor allem für Zlatka Shishkova hat es nicht funktioniert.«
    »Das ist wahr.«
    »Georgi, würde ein Vater wirklich so weit gehen, um sein Kind zurückzubekommen? Würde er wirklich alles tun?«
    Kotsev trank einen Schluck, fing an, den Kopf zu schütteln,
und nickte dann. »Diese Frage kann ich nicht beantworten, Diane.«
    Fry sah ihn an und hätte ihn gerne gefragt, ob er selbst Vater war. Doch sie befürchtete, dass das zu persönlich geklungen hätte.
    Kotsev zuckte mit den Schultern. »Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass jemand das Kind zurückholt – damit es wieder zu seinem Vater kommt. Aber das ist nicht passiert.«
    »Noch nicht«, erwiderte Fry. »Das ist noch nicht passiert.«
     
     
    Fry brachte ihre Kollegen in der West Street auf den neuesten Stand, und sie dachten gemeinsam über die Theorie nach, die sich aufgrund der aktuellsten Informationen aufdrängte.
    »Wisst ihr, ich war noch nie der Ansicht, dass das Feuer einen Sinn ergibt«, sagte sie. »Und es ergibt noch immer keinen.«
    »Nein? Wie meinst du das?«, fragte Cooper.
    »Na ja, das Feuer zu legen war eine äußerst gefährliche Angelegenheit, oder etwa nicht? Es passt nicht in dasselbe Muster wie der Mord an Rose Shepherd. Von der Wirksamkeit der Methode mal abgesehen, gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass hier ein Profi am Werk war. Was ist mit der Planung, mit der kühlen Berechnung?«
    »Vielleicht hast du recht, aber ich bin mir nicht sicher, warum.«
    »Sieh doch mal, Ben. Zunächst einmal mussten die Täter gewusst haben, dass Luanne nicht zu Hause bei ihrer Familie war, sonst wären sie das Risiko nicht eingegangen. Nicht, wenn sie das Mädchen unbedingt zurückholen wollten.«
    »Ja, da stimme ich zu.«
    »Und ich bin mir nicht mal sicher, was sie mit der Brandstiftung erreichen wollten. Wollten sie, dass die Mullens ums Leben kommen?«
    »Vielleicht haben sie einfach einen Fehler gemacht. Wenn
sie leichtsinnig gehandelt und versäumt haben, sich zu vergewissern, dass Luanne Mullen nicht im Haus war...«
    »Dann wären sie jetzt in großen Schwierigkeiten, nicht wahr?«
    »Aber jetzt ist Luanne wieder in Gefahr, oder? Diese Leute schrecken wahrscheinlich vor nichts zurück. Also vergiss das Feuer – die Überlebenden sind jetzt wichtiger. Wir müssen das Kind retten.«
    »Wenn Brian Mullen mal in Ruhe nachdenkt, müsste ihm die Gefahr eigentlich bewusst werden«, sagte Cooper.
    Fry schüttelte den Kopf. »Bei diesem Fall läuft alles nach demselben Muster. Bislang hat niemand vernünftig gehandelt. Alle Beteiligten scheinen Scheuklappen aufzuhaben und Hals über Kopf ins Verderben zu laufen. Man möchte meinen, sie wären ein Rudel Lemminge, die sich in den Abgrund stürzen.«
    »Emotionen«, sagte Cooper. »Emotionen geraten immer mit vernünftigem Verhalten in Konflikt.«
    Fry suchte ihre Notizen zusammen, um den Detective Inspector und Mr. Kessen auf den neuesten Stand zu bringen.
    »Möchtest du, dass später jemand zu den Heights of Abraham fährt?«, fragte Cooper. »Die Lowthers haben doch gesagt, dass John sich vermutlich dort aufhält.«
    »Ja, danke.«
    Als sie auf dem Weg aus dem Zimmer war, fiel Cooper noch eine Sache ein. »Übrigens, ich habe Dr. Sinclair gebeten, dass er sich die Tonbandaufzeichnung des Gesprächs anhört, das wir mit John Lowther geführt haben. Er wird jeden Moment hier sein.«
    »Gute Idee. Es ist interessant, zu hören, was er dazu zu sagen hat.«
    »Wärst du beunruhigt, wenn du Halluzinationen hättest, Diane?«
    Fry runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich schon.«

    »Anscheinend sind viele Leute davon nicht beunruhigt und nehmen keine psychiatrische Hilfe in Anspruch.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Seltsam, nicht wahr?«
    Cooper hatte das Gefühl, dass das noch milde ausgedrückt war. Natürlich konnte er es nur anhand der Erfahrungen beurteilen, die er mit seiner Mutter gemacht hatte. Sie hatte auf jeden Fall unter den Halluzinationen gelitten, die ihre Schizophrenie ausgelöst hatte, und alle in ihrer Umgebung ebenfalls. Doch womöglich waren seine Erfahrungen nur einseitig.
    »Über welche Art von Halluzinationen sprechen wir eigentlich?«, wollte Fry wissen.
    »Dr. Sinclair zufolge über die Fehlprojektion interner Ereignisse auf eine externe Quelle.«
    Fry lachte. »Ach so, über die.«
     
     
    Nachdem Fry zwanzig Minuten lang von Hitchens und Kessen befragt worden war, fühlte

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