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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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zwischen ihnen.«
    »Waren Dimitar Iliev und Piya Yotova wohlhabend?«
    »Nein, nicht im Geringsten. Sie hatten eine ganz gewöhnliche Wohnung in einem Wohnblock in Pleven. Wie Sie gesehen haben, fuhren sie einen alten Ford Escort. Und wir haben kein Geld gefunden, das sie versteckt hatten.«
    »Und Nikolov war auch ziemlich mittellos.« Fry dachte an das elektrische Tor, mit dem Bain House in Foxlow gesichert war. »Anscheinend hat also nur Savova an dem Geschäft verdient.«
    » Da . Es sieht ganz so aus.«
    »Denken Sie, dass sich die Hauptakteure überworfen haben könnten? War Nikolov derjenige, vor dem Rose Shepherd Angst hatte? Ist er nach Derbyshire gekommen, um nach ihr zu suchen?«
    »Das weiß ich nicht, Diane.«
    »Tja, irgendjemand hat nach ihr gesucht. Und die Mullens wurden unschuldig in die Sache verwickelt?«
    »Das kommt darauf an, was Sie mit ›unschuldig‹ meinen. Sie müssen das Baby illegal aus Bulgarien mitgenommen haben.«
    »Stimmt. So viel wissen wir zumindest. Aber warum ist die Adoption der Mullens schiefgelaufen?«
    »Wer weiß? Adoption ist für Ausländer inzwischen sehr schwierig geworden.«
    »Aber Bulgarien ist doch angeblich das Land, um ein Baby zu adoptieren. Das hat zumindest Henry Lowther behauptet.«
    »Nicht mehr«, sagte Kotsev. »Da Bulgarien der EU beitreten möchte, hat es die Haager Abkommen unterzeichnet. Infolgedessen schreiben unsere neuen Gesetze vor, dass Waisen und verstoßene Kinder erst dann zur Adoption freigegeben
werden dürfen, wenn sie sechs Monate lang keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie hatten. Ich habe gehört, dass derzeit fünfzehntausend Kinder in unseren Waisenhäusern untergebracht sind, aber nur wenige von ihnen offiziell adoptiert werden können.«
    »Dann haben die Lowthers also das Gesetz umgangen?«
    »Ich würde sagen, ja. Das ist ein Vermächtnis der Sowjet-Mentalität – lass den Staat alles für dich machen, von der Wiege bis ins Grab. Und das ist das Ergebnis. Der Staat kann sich ja um unerwünschte Kinder kümmern, warum nicht? Aber ja, es ist nicht ganz einfach. Und es kostet zigtausend Dollar.«
    »Dann haben sie sich also für die illegale Variante entschieden. Sie müssen zu dem Zeitpunkt ziemlich verzweifelt gewesen sein.«
    Kotsev nickte. »Haben Sie ein Foto von dem Kind?«, fragte er.
    »Ja, hier.«
    Er betrachtete das Foto von Luanne einige Minuten lang. Dann murmelte er irgendetwas zwischen den Zähnen, das Fry nicht verstand. Sie glaubte, zum ersten Mal einen Riss in seiner selbstsicheren Fassade zu erkennen.
    »Für mich sieht sie aus, als könnte sie eine Roma sein«, sagte Fry.
    Kotsev seufzte tief. »Ja, da haben Sie recht. Ich hatte auch den Verdacht, aber mehr nicht.«
    »Verdacht?«
    Er machte eine Handbewegung, als wollte er eine Fliege verscheuchen. »Ich verstehe, wenn Sie das verärgert, aber es gibt Informationen, bei denen es mir schwerfällt, sie weiterzugeben.«
    »Ach, tatsächlich? Ich dachte, Sie würden alles an mich weitergeben, damit wir als Kollegen zusammenarbeiten können.«
    »Also gut.« Er zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise
gehört dieses Kind einem unserer bedeutendsten Kriminellen, dem Mafiaboss, den ich erwähnt habe.«
    »Was meinen Sie mit ›gehört‹?«
    »Es heißt, er hätte ein Kind mit einer jungen Roma. Die Frau ist von ihm weggelaufen, als das Kind geboren wurde. Er hat eine Weile gebraucht, um sie ausfindig zu machen.«
    »Was ist aus der Frau geworden? Ist sie tot?«
    »Leute, die Mutra -Bosse verärgern, überleben nicht sehr lange. Aber ihre Leiche wurde nie gefunden. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Und sie hat das Baby verkauft?«
    »Möglicherweise«, sagte Kotsev. »Vielleicht wollte sie das Kind retten, es außer Gefahr bringen. So sind Mütter nun mal, soweit ich weiß. Aber Väter hängen auch an ihren Kindern. Einige hängen sogar sehr an ihnen.«
    »Wie konnte er ihr bis hierher nachspüren, bis nach Derbyshire? Hat sein Einfluss etwa bis hierher gereicht?«
    »Ja. Womöglich war ihm das sogar lieber. Die mutras haben es in Bulgarien inzwischen nicht mehr so leicht. Wie gesagt, das Land verändert sich. Für diejenigen, die auf traditionelle Weise aufgewachsen sind, gibt es keinen Platz mehr.«
    »Auf traditionelle Weise, Georgi? Sie meinen, mit Bestechung und Korruption?«
    Kotsev zuckte mit den Schultern. »So war es eben nach der Wende. Das war das System.«
    »Aber das System hat nicht für jeden gleich gut funktioniert, oder? Spielt das denn keine Rolle?«
    Er

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