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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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    Cooper warf ihr einen Blick zu. Sie klang von Tag zu Tag mehr wie eine Managerin.
    »Fortschritte? Welche Fortschritte?«, fragte Murfin.
    Fry errötete. »Okay. Jetzt reicht’s.«
    »Diane, bevor du wieder gehst«, sagte Cooper. »Wie besessen sind die Ridgeways deiner Ansicht nach davon, Grauhörnchen auszurotten?«
    »Oh, ziemlich.«
    »Besessen genug, um nachts im Ort rumzufahren und sie in den Gärten anderer Leute aus den Bäumen zu schießen?«
    »Wie zum Beispiel in Rose Shepherds Garten?«
    »Na ja, bei ihr gibt es Grauhörnchen. Falls Mr. und Mrs. Ridgeway einen Blick über ihren Gartenzaun geworfen haben, könnten sie gesehen haben, dass Miss Shepherd sie geduldet und sogar gefüttert hat, und beschlossen haben, etwas dagegen zu unternehmen.«
    »Ohne vorher mit ihr darüber zu sprechen?«

    »Würde das zu ihnen passen?«
    »Oh, ja. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie nicht lange fackeln. Wahrscheinlich knallt Mr. Ridgeway alles ab, was nach seinen Kriterien keine Daseinsberechtigung hat. Glaubst du, Rose Shepherd ist womöglich im falschen Moment an ihr Schlafzimmerfenster gegangen und von einem Fehlschuss getroffen worden?«
    »So was in der Richtung.«
    »Aber dann hätten es drei Fehlschüsse sein müssen, oder?«
    »Stimmt.«
    »Und – tut mir leid, Ben – Mr. Ridgeway besitzt nur ein Luftgewehr.«
    »Das behauptet er.«
    Fry dachte eine Weile darüber nach. »Mir waren die Ridgeways beide unsympathisch – wie du vermutlich schon gemerkt hast.«
    »Du machst aus deiner Meinung in der Regel keinen Hehl.« »Und es stimmt, dass es so geklungen hat, als wollten sie sich irgendwie rechtfertigen. Als sie von fremden Eindringlingen sprachen, meinten sie nicht nur Grauhörnchen.«
    »Höre ich da ein ›Aber‹ kommen?«
    »Tja, ich glaube, sie haben nur eine große Klappe. Wirklich gefährliche Leute handeln nach ihren Überzeugungen und teilen sie nicht dem nächstbesten Polizisten mit, der an ihrer Tür klingelt.«
    »Ich verstehe.«
    »Und wir haben leider keine Beweise, die es rechtfertigen würden, dass wir ihr Haus nach einer automatischen Waffe durchsuchen.«
    »Ja, das ist wahr. Wir könnten sie aber bitten, dass sie uns freiwillig danach suchen lassen.«
    »Weißt du was, warum schlägst du das dem Detective Inspector nicht selber vor, Ben? Ich bin in der Shepherd-Untersuchung nur Statistin. Ich muss andere Fische fangen.«

    Bevor Cooper seinen Computer ausschaltete, sah er nach, ob die Webcam in Matlock Bath noch online war, wie auf der Website behauptet wurde.
    Als das Bild erschien, stellte er fest, dass es in Matlock Bath bereits dunkel war. Er sah auf die Uhr. Sechs Uhr. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es schon so spät war.
    Als er den Blick wieder auf den Monitor richtete, wurde das Bild der Webcam gerade neu geladen. Jetzt näherten sich der Kamera die Scheinwerfer von zwei Fahrzeugen. Die einzige andere Farbe im Bild stammte von Lichterketten, die entlang beider Flussufer und quer über die Straße hingen. Einige der Lichter reichten nah an die Kamera auf dem Dach des Fotografiemuseums heran. Die Stahlträger der Jubilee Bridge waren ebenfalls von farbigen Lampen gesäumt. Die Brücke spiegelte sich auf der Wasseroberfläche als schwarze, formlose Masse wider, die zwischen den Bäumen am gegenüberliegenden Flussufer verschwand.
    Über den Fluss und in die Wälder . Woher kannte er diesen Satz? Er musste aus einem Lied stammen. Möglicherweise handelte es sich auch um einen Buchtitel. Er dachte dabei an den Schützen, der eine harmlose Frau mittleren Alters getötet hatte. Falls es sich bei ihm tatsächlich um einen Profi handelte, gab es etwas, das niemand offen zugeben wollte: dass er vermutlich längst über alle Berge war.
    Von wegen über den Fluss und in die Wälder – der Täter hätte bereits am anderen Ende der Welt sein können, ehe die Uhr bei den Shepherd-Ermittlungen überhaupt zu ticken begonnen hatte.
     
     
    Am Abend saß Liz Petty im Obergeschoss der Aitch’s Wine Bar in Bakewell und nahm ein Glas Merlot entgegen.
    »Danke, Ben.«
    »Cheers.«
    Cooper setzte sich mit seiner Flasche Bier neben sie. Die
Überreste ihres Abendessens waren abgeräumt worden, und er fragte sich, ob sich Schokoladen-Trüffelkuchen mit der Pflaumen-Chilisauce vertragen würde, die sich auf dem Hähnchen vom Holzkohlengrill befunden hatte.
    »Auf jeden Fall hatte Quinton Downie recht«, sagte

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