Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth

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vor nicht allzu langer Zeit einen interdisziplinären Branduntersuchungskurs in Ripley absolviert. Sie war die naheliegende Wahl für diese Aufgabe. Warum?«
    »Ach, nur so.«
    »Sie hat eigentlich alle Hände voll mit einer Einbruchsserie in der Southswoods-Siedlung zu tun«, sagte Abbott. »Aber wir haben Ihnen zuliebe dieser Sache hier den Vorrang gegeben. Was ist das Problem?«
    »Nichts.«
    Abbott kehrte ihr den Rücken zu und setzte sein Telefongespräch fort. »Entschuldigung... nein, das war nur jemand, der meine Zeit verschwendet.«

14




    H itchens wartete auf Cooper und Murfin im Garten von Bain House. »Die Bosse sprechen davon, die NCOF einzuschalten«, sagte er.
    Murfin machte ein verdutztes Gesicht.
    »Die National Crime and Operations Faculty«, flüsterte Cooper ihm zu.
    »Die sitzt bestimmt in Bramshill – Akronym-City.«
    »Ja.«
    »Wenn Mr. Kessen Hilfe anfordert, bekommen wir Unterstützung von ihrem Gebietsleiter. Die NCOF kann sogar ein vollständiges Team stellen – mit einem eigenen Ermittlungsleiter, Psychologen, forensischen Wissenschaftlern, Pathologen …«
    »Bei allem Respekt, Sir, aber das brauchen wir doch nicht alles.«
    Hitchens sah Cooper an und lächelte. »Dieser Meinung sind wir auch. Aber lassen Sie uns unter Beweis stellen, dass wir das nicht brauchen, ja?«
    »Ich glaube zwar nicht, dass uns das viel nützen wird, Sir«, sagte Cooper, als er dem Detective Inspector ins Haus folgte, »aber ich habe das Filmmaterial aus der Webcam in Matlock Bath von Samstagnachmittag angefordert. Die Betreiber waren sehr hilfsbereit. Sie schicken mir eine QuickTime-Filmdatei.«
    »Okay, Ben. Gute Arbeit. Wir müssen alles versuchen.«
    Detective Chief Inspector Kessen saß in einem Sessel im
Wohnzimmer von Bain House und betrachtete nachdenklich die weißgrauen Wände.
    »Wie hat die Tote Ihrer Meinung nach ihre Zeit verbracht, ganz allein in diesem Haus?«
    »Tja, es gibt zwei Fernseher«, sagte Hitchens. »Einen im Wohnzimmer und einen weiteren in der Küche. Außerdem ein paar Radios, darunter ein Digitalradio auf dem Nachttisch. Als wir es eingeschaltet haben, war BBC 7 eingestellt.«
    »Tut mir leid, aber ich habe noch nicht auf digital umgestellt. Sie müssen mich einweihen.«
    »Wiederholungen von alten BBC-Comedyshows und -Serien. Sie wissen schon, Sachen wie Hanckock’s Half Hour oder Round the Horne .«
    »Aha.«
    »Eine ganz anständige Stereoanlage hatte sie ebenfalls. Nichts Außergewöhnliches, aber Frauen legen ja eigentlich keinen allzu großen Wert auf technische Spielereien, oder? Sie hat sie offensichtlich auch benutzt, da sie eingesteckt und im Standby-Modus war. Und es war eine CD eingelegt – ein Abba-Sampler.«
    »Warum habe ich den Eindruck, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der in Nostalgie geschwelgt hat?«
    »Sie hat sich zweifellos mit Klang umgeben. Oder zumindest mit Geräuschen.«
    »Ich glaube, das würde ich genauso machen, wenn ich allein leben würde. Ich müsste irgendwie die Stille übertönen«, sagte Murfin.
    »Im Regal stehen eine ganze Menge CDs. Ein paar DVDs hatte sie auch. Schlaflos in Seattle . Den habe ich immer noch nicht gesehen.«
    »Irgendwo muss sie diese Sachen doch gekauft haben.«
    »Im Versandhandel wahrscheinlich. Sie sind klein genug, um in den Briefkasten zu passen. Im Gegensatz zu dem Bücherpaket, das Bernie Wilding ihr zustellen wollte.«

    »Wissen Sie, irgendetwas an diesem Haus ist seltsam«, sagte Cooper zögerlich.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es wirkt so unbewohnt.«
    »Rose Shepherd hat aber hier gewohnt.«
    »Kaum. Sie scheint hier nur existiert zu haben.«
    Kessen nickte ihm zu. »Was ist Ihr Eindruck, Cooper?«
    »Na ja, man kann noch immer Spuren der Familie entdecken, die vor ihr hier gewohnt hat. Miss Shepherd dagegen hat fast gar nichts von sich im Haus hinterlassen. Man könnte beinahe glauben, sie wäre überhaupt nie hier gewesen.«
    Er sah zum Fenster hinaus in den Garten. Zumindest waren die am Montag abgestellten bewaffneten Polizisten wieder abgezogen worden, und der Schauplatz wirkte wieder friedlicher. Dann sah er eine Schildpattkatze unter einem Baum sitzen, die das Haus beobachtete. Als ein Mitarbeiter der Spurensicherung über den Rasen ging, duckte sie sich vorsichtig, lief jedoch nicht davon.
    »Wer hat eigentlich die Küche durchsucht?«, erkundigte sich Cooper. »Wurde in einem der Schränke Katzenfutter gefunden?«
    Hitchens lachte. »Ich glaube nicht. Im Kühlschrank war