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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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gemacht. Pike Stoddard konnte sich sehr wohl halbwegs gewählt ausdrücken. Obwohl du es bestimmt geschafft hast, seine Fingerabdrücke draufzukriegen, bevor du ihn erschossen hast. Ich habe schon immer gesagt, dass du nicht dumm bist, Emmett, sondern bloß ein verkorkstes Arschloch. «
    » Was soll das denn sein? Ein verzweifelter Versuch, um deinem irren Bruder irgendwie aus der Patsche zu helfen? Das wird nicht funktionieren, Savage. Wir wissen, dass er Tiff Stoddard umgebracht hat. Und ihre Eltern vermutlich auch. «
    » Mach’s gut, Emmett. «

40
    Harlan Savage saß seit über einer Stunde zusammen mit Tabitha und Harold in seinem gut getarnten Versteck und starrte schweigend in die Dunkelheit. Er hörte nichts. Er sah nichts. Die ganze Zeit über hatte er flach auf dem Bauch gelegen, hatte Tabitha, die neben und teilweise unter ihm gelegen hatte, mit dem rechten Arm zu Boden gedrückt und ihr gleichzeitig mit der linken Hand den Mund zugehalten, damit sie nicht schrie. Er spürte, dass sie durch die Nasenlöcher atmete, und wusste, dass sie nicht erstickte. Wieder und wieder flüsterte er ihr beruhigende und zugleich mahnende Worte ins Ohr. » Es ist alles in Ordnung, Tabitha. Ich bin ein Freund von Tiff. Ich tue dir nichts. Aber du musst leise sein, ganz, ganz leise. «
    Aus der Ferne sah Harlan die Lichtkegel zweier Taschenlampen im Zickzack auf sie zukommen. Immer wieder verschwanden sie hinter den Bäumen, tauchten wieder auf, wurden vom Unterholz verschluckt und kamen anschließend wieder zum Vorschein. » Keine Bewegung. Nicht atmen « , sagte er zu Tabitha, bevor er selbst verstummte, seinen Kopf auf den Boden legte und sie noch fester an sich drückte. Seine Tarnung war nicht annähernd auf dem Standard, den er vom Marine Corps kannte. Er fühlte sich schrecklich verwundbar.
    » Tabitha! « , rief eine Männerstimme hinter einer der Taschenlampen. » Tabitha Stoddard, bist du hier? «
    » He, du Pfeife « , rief die zweite Taschenlampe, » wenn sie tot ist, kann sie dir auch keine Antwort geben. «
    » Bloß weil ihre Eltern nicht mehr leben, braucht sie ja nicht auch gleich tot zu sein. «
    Harlan spürte, wie Tabithas Kiefermuskulatur sich verkrampfte. Spürte, wie sie anfing, am ganzen Leib zu zittern.
    » Na ja, ich finde ja, Pike, der blöde Wichser, hat es nicht besser verdient. Hat sich anscheinend erschossen nach allem, was ich gehört habe. Zuerst Donelda, dann sich selbst. «
    » Aber das Mädchen, das tut mir echt leid. «
    Schwarze Sicherheitsstiefel stapften keinen Meter entfernt an Harlans und Tabithas Versteck vorüber. So dicht, dass Harlan den Mann am Knöchel hätte packen können. Der Lichtkegel schwebte an ihnen vorbei. Der Mann blieb stehen. Harlan hielt den Atem an. Hoffte, dass Tabbie es ihm gleichtat.
    » Tabitha? Bist du hier irgendwo? « , rief einer.
    » Pssst! Was war das? « , raunte der zweite.
    » Was war was? «
    » Ich glaube, ich hab was gehört. «
    Die beiden standen da und lauschten.
    » Nee, du machst dich bloß selbst verrückt. «
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Ihre Stimmen entfernten sich und wurden langsam leiser. Harlan spürte, wie Tabithas ganzer Körper von Schluchzern geschüttelt wurde. Tränen und Rotz liefen ihm über die Hand.
    Er hielt den Druck dennoch unvermindert aufrecht, bis die Männer längst wieder verschwunden waren. Sein Arm zitterte vor Anstrengung. Ein Gutes hatten diese Suchtrupps aber auch. Sie machten es den Hunden, die sicherlich bald folgen würden, sehr viel schwerer, eine Spur aufzunehmen. Vor allem dann, wenn er Tabitha zumindest einen Teil der Strecke trug.
    Eines war klar. Sie konnten nicht ewig hierbleiben. Er wusste nur nicht, wohin sie sich wenden sollten.
    Er beugte sich dicht an Tabithas Ohr und hoffte, dass sie sich so weit wieder erholt hatte, dass sie ihm zuhören und tun würde, worum er sie bat. So leise wie nur irgend möglich flüsterte er ihr zu, dass er jetzt ganz sanft den Druck auf ihren Rücken verringern und sogar die Hand von ihrem Mund nehmen würde. Aber nur, wenn sie versprach, dass sie keinen Mucks von sich gab. Kein Schreien. Kein Rufen. Kein Wort.
    » Versprichst du mir das? « , sagte er. » Nick einfach, wenn du es mir versprichst. «
    Sie tat es, wenn auch sehr zögerlich.
    » Hör zu, Tabitha. Tiff hat mir erzählt, dass du deine Versprechen immer hältst. Stimmt das? «
    Sie nickte erneut, dieses Mal bestimmter. Versuchte gleichzeitig, den Kopf zu drehen und ihn anzusehen.
    » Versprichst du

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