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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Killer.
    Die erste Tür im ersten Stock führte in ein kleines Schlafzimmer mit einem schmalen Doppelbett. Nur die eine Seite war benutzt. Doneldas Kleider – dieselben, die sie am Samstag getragen hatte – lagen über einem Stuhl. Aha. Also hatte Donelda im Bett gelegen und war irgendwann aufgestanden und nach unten gegangen. Warum nur?
    » Tabitha? « , rief Maggie erneut. » Kannst du mich hören? «
    Keine Antwort.
    An einer Wand stand ein kleiner Schrank. Groß genug nach Maggies Einschätzung, dass ein Kind hineinpassen könnte. Sie machte die Tür auf. Doch darin hingen nur ein paar Kleidungsstücke von Donelda und Pike an der Mittelstange, und auf dem Boden standen Schuhe.
    Maggie trat ins Badezimmer und zog den Duschvorhang zur Seite. Wieder nichts.
    Sie öffnete eine zweite Zimmertür. Zwei Betten, ordentlich gemacht. Fotos von Tiff und Terri an den Wänden. Andere Bilder zeigten allem Anschein nach Freundinnen aus der Schulzeit. Der kleine Kleiderschrank war so gut wie leer. Dieses Zimmer war schon länger nicht mehr benutzt worden. Und auch nicht geputzt.
    » Was gefunden? « , dröhnte Bouchers Stimme in ihrem Kopfhörer.
    » Nein. Noch nicht. Lassen Sie draußen nach ihr suchen? «
    » Ja. Die nächsten Nachbarn haben wir bereits befragt. Tabbie hat nirgendwo geklingelt. Aber ich lasse ein paar Männer den Wald hinter dem Haus durchkämmen. Einer meiner Jungs stellt gerade im Dorf einen Suchtrupp zusammen. In einer Stunde müssten wir ein ordentliches Team beisammenhaben. «
    Noch während Boucher sprach, betrat Maggie das Zimmer am hinteren Ende des Flurs. Tabithas Zimmer. Ein Einzelbett mit einem Kopfteil aus Zaunlatten, die von Vögelchen gekrönt wurden. Ein volles Bücherregal. Auf dem Boden verstreut noch mehr Bücher. Auf dem obersten Regalbrett saßen – mit deutlichem Abstand voneinander – zwei Stofftiere, ein Häschen und ein Panda.
    Die Laken waren vom Bett gerissen worden und lagen in einem Haufen auf dem Boden. Warum nur? Maggie konnte es sich nicht erklären. Da, ein Mädchen-Pyjama. Hatte Tabitha sich angezogen, bevor sie das Haus verlassen hatte?
    » Haben Sie was entdeckt? «
    Bouchers Stimme ertönte so plötzlich in ihrem Ohrhörer, dass sie zusammenzuckte.
    » Noch nicht. «
    » Sind Sie schon ganz durch? «
    » Noch nicht. Ich sage Ihnen Bescheid. «
    Die Schranktür stand offen. Darin lagen Mädchenkleider am Boden, Schmutzwäsche. Darunter eine leichte Decke. Hatte Tabbie sich hier versteckt, während ihre Eltern im Erdgeschoss ermordet worden waren? Und wenn ja, war sie selbst entdeckt worden? Aber warum hatte der Täter sie dann nicht ebenfalls erschossen? Warum lag ihre Leiche nicht in diesem Schrank?
    Maggie zog das Headset ab und rief: » Tabitha, kannst du mich hören? Sag was, bitte! Ich bin’s, Detective Savage. Ich möchte dir helfen! «
    Maggie stand regungslos da, wagte kaum zu atmen, lauschte, wartete auf irgendeine Reaktion, irgendein Geräusch irgendwo aus dem Haus. Doch sie hörte nichts.
    Hatte sie ein mögliches Versteck übersehen? Gab es irgendeine Stelle im Haus, wo sie noch nicht nachgesehen hatte?
    Sie betrat den Flur. Richtete den Strahl ihrer Taschenlampe an die Decke. Von dort hing eine dünne Schnur herab, die zu einer ausklappbaren Leiter führte. Hielt Tabitha sich auf dem Dachboden versteckt? Hatte Donelda die Klappe geschlossen, nachdem ihre Tochter hinaufgeklettert war? Maggie zog an der Schnur und klappte die Leiter aus. Kletterte halb hinauf. Sah sich um. Leuchtete mit der Taschenlampe in den spitz zulaufenden Dachboden hinein.
    » Tabitha? « , rief sie. Wieder erhielt sie keine Antwort. Keinerlei Lebenszeichen. Sie stieg die restlichen Stufen nach oben, bis sie den mit Sperrholz belegten Boden erreicht hatte. Das Dach war so niedrig, dass sie in die Knie gehen musste. So leuchtete sie in jeden Winkel und hoffte, dass das Mädchen, falls sie es hier oben entdeckte, noch am Leben war.
    Am einen Ende des Dachbodens standen ein paar Pappkartons. Zu klein, als dass ein Kind hineingepasst hätte. Zu wenige, als dass Tabitha sich dahinter hätte verstecken können.
    Am anderen Ende lagen Überreste dreier Kindheiten aufgetürmt. Ein zerlegtes Kinderbett. Ein betagter Hochstuhl. Ein Kindersitz fürs Auto. Ein selbst gezimmertes Schaukelpferd. Dahinter eine Art kleines Spielzimmer. Geduckt, um sich nicht den Kopf zu stoßen, schob sich Maggie darauf zu. Entdeckte einen weiteren Kinderstuhl und einen kleinen Schreibtisch. Mehrere Kissen und ein

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