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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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damit. «
    Maggie nahm das Glas wortlos entgegen. Sie würde es später von einem der Hilfssheriffs ihres Vaters nach Augusta bringen lassen.
    » Also gut « , sagte sie dann. » Nehmen wir mal an, dass du nichts damit zu tun hast. Nehmen wir an, dass ich falschliege. Dann erzähl mir doch mal, was wirklich passiert ist – gestern, als du bei Harlan aufgekreuzt bist. Denn was du bisher erzählt hast – dass er einfach herausgekommen ist und dir mit dem Gewehrkolben eins übergezogen hätte –, das stimmte nicht, hab ich recht? «
    » Du hast recht. Ich habe gelogen, genau wie du. «
    » Und wie war es wirklich? «
    » Also gut. Gestern in der Dienstbesprechung hat Carroll uns erzählt, was du ihm erzählt hast. Dass dein Bruder und Stoddard was am Laufen hatten. Dann hat er zu mir gesagt, ich soll nach Whiting fahren, Harlan auf die Wache bringen und ihn befragen. Ich setze mich also gleich nach der Sitzung ins Auto und fahre los. Als ich bei deinem Bruder ankomme, steht er schon in Unterwäsche vor seinem Wohnwagen und zielt mit dem Gewehr auf mich. Ich sage zu ihm, dass ich Polizist bin und dass er das Gewehr weglegen soll. Er ist einverstanden, geht rein und kommt angezogen und ohne Gewehr wieder raus. Mit diesem Killers-T-Shirt. Er will wissen, was ich von ihm will. Ich sage zu ihm, dass ich mich mit ihm über Tiff Stoddard unterhalten will. «
    » Und was hat er dann gesagt? «
    » Er hat behauptet, dass er noch nie von ihr gehört hätte. Ich weiß ja nicht, wie’s dir geht, Savage, aber wenn ein Verdächtiger mich ohne ersichtlichen Grund anlügt, dann werde ich intuitiv misstrauisch. Also fange ich an zu glauben, dass er womöglich doch der Mörder sein könnte. Dass er bis über beide Ohren in diese Drogengeschichte verwickelt ist und dass er auch Seans Frau und Laura Blakemore umgebracht haben könnte. Ich sage ihm also, dass ich ihm nicht glaube, dass er Tiff Stoddard nicht gekannt hat – vor allem weil er genau das gleiche T-Shirt trägt wie sie, als sie von dem Täter niedergestochen wurde und in ihrem eigenen Blut gestorben ist. «
    » Was hat er dazu gesagt? «
    » Zunächst einmal gar nichts. Steht einfach da und starrt mich an, eine ganze Minute lang, als hätte er mich gar nicht gehört. Dann kriegt er plötzlich so einen komischen Gesichtsausdruck. Einen irren Gesichtsausdruck, wenn du’s genau wissen willst. Da bin ich ein bisschen nervös geworden. «
    » Hast du Angst gehabt? «
    » Und wie! Steht da dieser frühere Elitesoldat vor mir – vielleicht nicht ganz so groß wie ich, aber fast – und starrt mich an, mit einer Miene, als wollte er mit mir am liebsten das Gleiche tun, was er auch mit der kleinen Stoddard getan hat. «
    » Was er deiner Meinung nach mit ihr getan hat. «
    » Also gut, was er meiner Meinung nach mit ihr getan hat. Aber ich sag dir: Schon jetzt, auch ohne die ganzen Indizien, bin ich mir ziemlich sicher, dass er unser Mann ist. Dass er schon drei Menschen umgebracht hat, vielleicht sogar noch mehr. Wobei die beiden jungen Typen in Kanada noch nicht mal mitgezählt sind. «
    » Was hast du dann getan? «
    » Ich sage zu ihm, dass ich ihn nach Machias mitnehmen will. Dass er mir was über Tiff Stoddard erzählen soll. Er wacht aus seiner Trance auf, sagt, dass ich ihn am Arsch lecken soll, und lässt mich einfach stehen. Also habe ich genau das getan, was du in meiner Lage auch getan hättest. Ich ziehe meine Waffe und sage, er soll sich flach auf den Boden legen. Er fragt, ob ich ihn ansonsten erschießen würde, und ich sage, ja, genau das würde ich tun, wenn er nicht macht, was ich sage. «
    » Und was ist dann passiert? «
    » Na ja, noch bevor ich richtig mitkriege, was eigentlich los ist, greift er mich an. Eines muss ich zugeben: Schnell ist er, der Dreckskerl. Tritt mir die Pistole aus der Hand. Wirft mich mit einem Judogriff auf den Boden. Knipst mir mit einem Fußtritt ins Gesicht die Lichter aus. Eine Stunde später wache ich wieder auf, meine Nase ist gebrochen, mein Handgelenk schwer verstaucht und dein Bruder verschwunden. Er hat mein Handy und das Funkgerät im Wagen zerstört und außerdem meine Reifen zerstochen. Also stehe ich auf, gehe gut zwei Kilometer bis zum nächsten Haus und erstatte Meldung. «
    » Warum erzählst du mir das alles? «
    » Ich weiß es auch nicht. Vielleicht, weil er mich nicht umgebracht hat, obwohl er die Gelegenheit dazu hatte, und ich nicht weiß, warum. Du hast das gestern schon gesagt, aber ich war so sauer, dass es

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