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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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irgendwas abhängig? «
    » Oxycontin? «
    » Genau. «
    » Niemals. Dafür war sie viel zu schlau. «
    » Könnte sie vielleicht damit gedealt haben? «
    » Also, das kann ich mir nicht vorstellen. Tiff hatte sehr konkrete Vorstellungen, sie hat genau gewusst, was sie wollte. «
    » Warum hat sie hier im Moose aufgehört? «
    » Sie hatte genügend Geld gespart und wollte sich auf ihr Studium konzentrieren. Hat sie zumindest gesagt. Aber ich weiß nicht so recht. Selbst wenn sie wirklich genügend zusammengehabt hat, hätte ich eigentlich erwartet, dass sie sich noch was dazuverdienen würde. Jedenfalls hat sie das Geld, das sie verdiente, genauso gerne wieder ausgegeben. «
    » Hatte sie einen festen Freund? «
    Tommy zuckte mit den Schultern. » Im Lauf der Zeit ist sie praktisch von jedem Kerl, der nicht in festen Händen war, angebaggert worden. Und auch von einigen, die eigentlich vergeben waren. Sie hat mit allen geschäkert, aber soweit ich weiß, ist nie einer zum Zug gekommen. Jedenfalls hat sie nie was in dieser Richtung erwähnt. «
    » Hat sie sich vielleicht regelmäßig mit jemandem getroffen? «
    » Das weiß ich nicht. Aber jetzt, wo du’s sagst … Vielleicht sprichst du mal mit deinem Bruder. «
    » Harlan? «
    » Ja, die beiden sind mehr als ein Mal zusammen hier gewesen. Aber tu mir einen Gefallen: Sag ihm nicht, dass du das von mir hast. Der Dreckskerl ist total unberechenbar, und ich will auf keinen Fall, dass er irgendwie sauer auf mich ist. «

24
    Samstag, 22. August 2009, 23.45 Uhr
    Eastport, Maine
    In dieser Nacht träumte Tabitha Stoddard wieder vom Dezembermann. In ihrem Traum war es genauso dunkel und eisig wie damals kurz vor Weihnachten, als Tiff ihn mit nach Hause gebracht hatte, damit er Pike das Geld für das Boot geben konnte.
    Tabitha träumte, dass sie draußen an der Hafenmauer stand. Es schneite. Millionen kleiner, harter Flocken wirbelten um sie herum. Sie ging den langen hölzernen Steg entlang, der unendlich weit auf das kalte schwarze Meer hinauszuführen schien. Dabei hielt sie Harold mit beiden Armen fest umschlungen. Tiffs Päckchen steckte immer noch in dem Teddy, fest verpackt in mehrere Schichten Zeitungspapier und Klebeband, genau wie Tiff es ihr anvertraut hatte. Inzwischen machte es ihr Angst, und sie wollte es Tiff zurückgeben.
    Sie ging an den Fischerbooten vorbei, die eines nach dem anderen zu beiden Seiten des Anlegers vertäut waren. Die Katie Louise war das letzte Boot in der langen Reihe. Trotz der Dunkelheit konnte Tabitha sie klar und deutlich erkennen. Winzige Weihnachtskerzen erhellten ihre Konturen, der Dieselmotor brummte, und die Schraube wühlte das Wasser am Heck auf. In Tabithas Traum war die Katie Louise nicht mehr schmutzig und schäbig, sondern frisch rot-weiß gestrichen. Sie sah wieder wie neu aus.
    Auf dem Achterdeck stand Tiff. Trotz der Kälte trug sie nur ein hauchdünnes weißes Sommerkleid. Das hatte sie auch bei ihrer Schulabschlussfeier getragen. Das Haar fiel ihr über die Schultern, und sie lächelte und winkte Tabitha zu. Noch nie hatte sie so schön ausgesehen.
    » Nun komm schon, du Trantüte « , rief Tiff ihr zu. » Wenn du so weitertrödelst, kommen wir nie weg. «
    » Wo fahren wir denn hin? «
    » Ist doch egal. Beeil dich einfach. «
    Doch Tabitha wollte sich nicht beeilen, weil der Dezembermann hinter Tiff stand. Er starrte sie mit eisigen Augen an und hielt ein großes Messer in der Hand.
    Der Dezembermann lächelte nicht.
    Tiff rief noch einmal: » Beeilung, du lahme Ente! Versprochen ist versprochen. «
    Sie wollte Tiff warnen, wollte ihr sagen, dass der Dezembermann da war. Dass er sie umbringen würde. Aber wie sehr sie es auch versuchte, sie brachte kein Wort heraus, und so musste sie mit ansehen, wie der Dezembermann die Hand ausstreckte, die das Messer hielt, und die Klinge quer über Tiffs Hals zog. Tiff schrie. Blut quoll aus der Wunde. Massenhaft Blut. Ströme von Blut, immer mehr und mehr, bis Tiffs weißes Kleid und das Deck der Katie Louise und sogar das schwarze Meer nur noch eine einzige leuchtend rote, blutgetränkte Fläche waren.
    » Siehst du, genau wie ich zu deinem Vater gesagt habe « , sagte da die Polizistin, die – wie auch immer – neben Tabitha aufgetaucht war und ihr eine Hand auf die Schulter gelegt hatte. » Er hat sie aufgeschlitzt wie ein Schwein im Schlachthof. «
    Tabitha drehte sich um und rannte los. Der Dezembermann sprang mit einem Satz auf den Steg und rannte ihr nach. Er hielt

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