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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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nach Augusta schickt. Aber da Sie so sehr von Harlans Unschuld überzeugt sind, warum kommen Sie nicht einfach mit und werfen selbst einen Blick darauf? «

32
    Es war ein Sonntagnachmittag Ende August, daher war der Verkehr auf der Route 1 hauptsächlich in die Gegenrichtung unterwegs. Urlauber und Wochenendausflügler auf dem Rückweg in ihr eigentliches Leben in Portland oder Boston oder New York.
    Carroll saß am Steuer seines Impala, Ganzer auf dem Beifahrersitz. Sie sprachen kein Wort. Weder miteinander noch mit Maggie, die stumm auf der Rückbank saß, mit den Fingern auf ihre Oberschenkel trommelte und zum Fenster hinaussah.
    Als sie East Machias hinter sich gelassen hatten und sich Whiting näherten, wurde die Bebauung zusehends spärlicher, die Bäume links und rechts der Straße standen dichter. Nur vierhundertfünfzig Menschen lebten das ganze Jahr über in Whiting, verteilt auf hundertdreißig überwiegend menschenleere Quadratkilometer. Carroll bog nach links auf die Camp Road ab und dann nach zwei, drei Kilometern nach rechts auf einen schmalen Feldweg. Er schien genau zu wissen, wohin er wollte.
    Nachdem sie ein paar hundert Meter weit über den Weg gerumpelt waren, öffnete sich vor ihnen eine kleine Lichtung. Darauf stand Harlans mickeriger, heruntergekommener Wohnwagen. Die Kriminaltechniker hatten das ganze Areal mit gelbem Absperrband versehen, was ein wenig übertrieben wirkte. Außer der Polizei hätte sich ohnehin niemand so weit jenseits der üblichen Pfade gewagt. Zwei Streifenwagen der State Police sowie ein Transporter des Katastrophenschutzes waren bereits vor Ort.
    Die drei Detectives stiegen aus, und Heinrich kam auf sie zu. » Sieht ganz so aus, als wäre das unser Mann, Sean « , sagte Heinrich. » Wir haben jedenfalls alle möglichen Sachen gefunden, die bestätigen, dass er eine dauerhafte Beziehung mit Stoddard geführt hat. Und dann noch etliches, was ihn mit dem Mord in Verbindung bringt. « Heinrich gab ihnen Latexhandschuhe, und sie streiften sie über. » Dann lasst uns doch gleich mal einen Blick auf die Leckerbissen werfen. Mir nach. «
    Sie gingen auf die Rückseite des Wohnwagens, wo ein paar grüne Plastikmülleimer standen. » Das da haben wir in einem verschlossenen Müllbeutel gefunden. « Heinrich reckte eine Plastiktüte mit einem Paar Latexhandschuhen in die Höhe. Sie ähnelten denen, die sie selbst gerade trugen. Mit dem Unterschied, dass sie mit Blutspritzern übersät waren. Er reichte Carroll die Tüte, der sie gründlich betrachtete und dann an Maggie weitergab. Sie hielt sie Ganzer hin, der sie mit der Stiftlampe anleuchtete.
    » Bist du dir sicher, dass das Blut ist? « , fragte Carroll.
    » Absolut. Ich schicke die Dinger heute Abend noch ins Labor. Aber ich gehe jede Wette ein, dass es sich um Stoddards Blut handelt. Und das hier haben wir im selben Müllsack gefunden wie die Handschuhe. « Heinrich holte ein schwarzes langärmeliges Hemd aus einem anderen Indizienbeutel und zeigte es ihnen. Es war fast komplett mit getrocknetem Blut überzogen. » Wenn man den Größenunterschied zwischen Stoddard und Savage berücksichtigt « , sagte Heinrich, » dann müsste das Blut aus ihren zerfetzten Arterien hauptsächlich auf diesen Bereich hier gespritzt sein. « Er deutete auf die Mitte des Hemdes, wo die Schicht aus geronnenem Blut am dicksten zu sein schien.
    Mein Gott, dachte Maggie, wieso hat Harlan das Zeug ausgerechnet in seiner eigenen Mülltonne entsorgt? Wäre es nicht ein bisschen unauffälliger gegangen? So dämlich ist er doch nicht, oder?
    » Was noch? « , wollte Carroll wissen.
    » Kommt mit. «
    Sie gingen wieder nach vorne. » Ihr könnt ruhig reingehen. Wir haben schon alles abgegrast. Trotzdem solltet ihr die hier anziehen. «
    Er reichte ihnen Plastiküberzieher. Die Detectives streiften sie sich über die Schuhe und stiegen hinter Heinrich die drei Stufen hinauf, die in den schmalen rechteckigen Wohnwagen führten.
    Das Innere war wie in einem Eisenbahnwaggon in drei kleine Zimmer aufgeteilt. Durch die Eingangstür in der Mitte gelangte man direkt ins Wohnzimmer. Die Küche befand sich rechts, das Schlafzimmer links. Vom Schlafzimmer führte eine offene Tür in ein winziges Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und einer billigen Duschkabine aus Metall, die gerade noch hineingepasst hatte. Die Wände waren mit Holzimitatfolie beklebt. Die Möbel schienen überwiegend aus den Gebrauchtbeständen der Heilsarmee zu kommen, abgesehen von ein

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