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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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und nahm die sieben Hohlkammergeschosse, die noch in dem neunschüssigen Magazin steckten, sowie das Geschoss, das jetzt in der Kammer lag, heraus und warf sie zwischen die Bäume. Die leere Waffe hinterher. Zog Ganzers Ersatzwaffe aus dem Knöchelholster, überlegte kurz und steckte sie dann in seinen Hosenbund.
    Dann ging er zurück zum Wohnwagen. Überlegte es sich anders und kehrte noch einmal zurück. Der benommene Bulle hatte sich mittlerweile aufgesetzt und versuchte, während ihm das Blut aus der Nase troff, seine fünf Sinne zumindest so weit wieder zu sammeln, dass er ein paar Tasten auf seinem Handy drücken konnte. Um die Verstärkung anzufordern, die er von Anfang an hätte mitbringen sollen.
    Harlan trat vor ihn hin, nahm ihm das Handy ab und legte es auf einen großen Stein. Dann nahm er einen zweiten, kleineren Stein und ließ ihn auf das Handy krachen, sodass es zersplitterte. Anschließend ging er mit dem kleineren Stein in der Hand zu Ganzers Wagen und zerstörte auch noch das Funkgerät. Damit würde er sich vermutlich nicht nur wegen des tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten, sondern auch noch wegen Zerstörung von Staatseigentum zu verantworten haben.
    Harlan warf den Stein weg und zog erneut das Messer. Er überlegte, ob er nicht doch den Hattrick wagen sollte. Die Vorstellung, Ganzer die Kehle durchzuschneiden, war überaus verlockend.
    » Bring mich lieber gleich um, Kleiner, solange du noch die Chance dazu hast « , sagte der Bulle jetzt. » Wenn du das nicht machst, bist du nämlich ein toter Mann – toter als tot, das schwöre ich. « Er spuckte Blut aus und begann, sich auf allen vieren zu seinem Wagen zu schleppen. Harlan holte ihn ein. Versetzte ihm noch einmal einen kräftigen Tritt an die Schläfe, und Ganzer rührte sich nicht mehr.
    Harlan warf einen Blick auf den bewusstlosen Bullen. Einen zweiten auf sein Messer. Dann ging er zu Ganzers Auto und schlitzte alle vier Reifen auf.
    Nachdem das erledigt war, ging er in seinen Wohnwagen zurück. Zog sein Hemd aus und reinigte die Wunde mit Alkohol. Klebte eine doppelte Lage Mull darauf und zog ein frisches Hemd an. Steckte sein gesamtes Bargeld – zweiundneunzig Doller und sechsundzwanzig Cent – in die Tasche seiner Cargohose. Rollte seinen Schlafsack zusammen. Stopfte ein halbes Dutzend Eiweißriegel und ein paar andere Notwendigkeiten, darunter seine Fleecejacke, ein Infrarot-Zielfernrohr und ein Ersatzmagazin für die M40 A3, in einen Rucksack. Dazu ein Prepaid-Handy mit ein paar Minuten Guthaben, eine Rolle Klebeband und ein halbes Dutzend Mullbinden sowie den Alkohol. Die Wunde blutete immer noch, und eine Entzündung war im Moment wirklich das Letzte, was er gebrauchen konnte.
    Der Feind hatte klargemacht, was er vorhatte. Er wollte ihn tot sehen. Tja, vielleicht ging dieser Wunsch sogar in Erfüllung. Er hatte nämlich nicht vor, sich lebend schnappen zu lassen. Er löschte das Licht. Verschloss die Tür.
    Draußen trat er noch einmal zu Ganzer und zog dessen Portemonnaie aus der Tasche. Die Kreditkarten ließ er stecken, aber das Bargeld nahm er an sich. Einhundertsechsundzwanzig Dollar. Damit hatte er fast zweihundertzwanzig Dollar bei sich. Genug für den Anfang. Er warf das Portemonnaie auf den Boden, stieg in seinen Pick-up und fuhr los. Am Ende des Feldwegs bog er nach rechts ab, entfernte sich weiter von der Route 1. Nach anderthalb Kilometern wandte er sich nach links auf einen anderen Feldweg, fuhr ganz bis zum Ende und trieb den Pick-up so weit wie möglich zwischen die Bäume. Schließlich stieg er aus und deckte ihn, so gut es ging, mit ein paar losen Zweigen zu. Zufrieden schraubte er die Kennzeichen ab und verstaute sie in seinem Rucksack. Dann verschloss er den Wagen und machte sich zu Fuß auf den Weg. Falls er ein Fahrzeug brauchte, dann würde er sich eines ausleihen oder, wenn nötig, beschlagnahmen. Aber in der Zwischenzeit würde die Polizei nach einem dunkelgrünen Siebenundneunziger Dodge RAM fahnden – und zwar erfolglos. Zumindest solange sie auf der Straße danach suchten.

31
    Sonntag, 23. August 2009, 17.14 Uhr
    Machias, Maine
    Maggie hatte Luke Haskell bereits ein halbes Dutzend Mal angerufen, aber jedes Mal war sofort die Mailbox angesprungen. Natürlich war es denkbar, dass er auf dem Meer war und kein Handynetz hatte, aber um fünf Uhr nachmittags war die Wahrscheinlichkeit nicht mehr besonders groß. Hummerfischer fingen in der Regel frühmorgens an zu arbeiten und machten auch früh

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