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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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verlassene Geliebte? Ein Klassiker. Passiert ständig. «
    Maggie kochte vor Wut angesichts der selbstgefälligen Gewissheit in Ganzers Worten. Des gehässigen, kleinen Grinsens, das über sein Gesicht huschte. Er sah bestimmt schon die Rangabzeichen eines Sergeant vor seinem geistigen Auge Tango tanzen.
    » Wir wissen immer noch nicht hundertprozentig, ob Harlan sie wirklich umgebracht hat « , gab sie zu bedenken.
    » Ach, hör doch auf, Savage. Der Kerl ist dein Bruder, das verstehe ich ja, aber selbst du musst doch zugeben, dass die Beweise absolut erdrückend sind. «
    » Sind Sie auch dieser Meinung, Sean? Dass mein Bruder nicht nur Stoddard, sondern auch Ihre Frau umgebracht hat? Und Laura Blakemore? «
    Carroll blickte sie durchdringend an, bevor er eine Antwort gab. » Was Liz oder Blakemore angeht, können wir momentan noch nichts sagen. Aber wenn Harlan und Tiff diesen Drogenraub gemeinsam durchgezogen haben, dann wäre es absolut denkbar. Sie haben ihn nicht zufällig mal gefragt, was er im Januar so getrieben hat, oder? «
    » Nein. « Maggies Stimme klang kleinlaut. » Habe ich nicht. «
    » Das wäre vielleicht besser gewesen. Aber in Bezug auf Stoddard scheint Ihr Bruder mittlerweile einen ziemlich guten Tatverdächtigen abzugeben. «
    » Wir haben noch mehr Beweise für eine bestehende Beziehung gefunden « , sagte Heinrich und reichte Carroll das Foto und eine Lupe. » Sieh dir mal den Anhänger an, den sie um den Hals trägt. « Carroll warf einen Blick durch die Lupe, gab Foto und Lupe an Ganzer weiter, der ebenfalls einen prüfenden Blick darauf warf und dann beides an Maggie weitergab. Mithilfe der Lupe war der Anhänger klar und deutlich zu erkennen. Ein goldener Seestern mit einem kleinen Stein, vermutlich einem Diamanten, in der Mitte.
    » Okay « , meinte Carroll. » Ein Seestern-Anhänger. Was ist damit? «
    » Den haben wir in der Schublade unter dem Foto gefunden. « Er hielt eine weitere Plastiktüte in die Höhe. Darin lag genau der gleiche Seestern-Anhänger, der auf dem Foto zu sehen war. » Auf der Rückseite steht eine winzige Inschrift. Sie lautet: ›Für Tiff. Das ist erst der Anfang. H.‹ «
    Maggies Herz wurde schwer. H. konnte niemand anders sein als Harlan. Der Anhänger allein reichte nicht aus, um seine Schuld zu beweisen, genauso wenig wie die T-Shirts. Aber es gab da etwas, was Maggie weder Carroll noch sonst irgendjemandem erzählt hatte – etwas, das sie gestern im Krankenhaus von Emily erfahren hatte. Dass Tiffany Stoddard, als sie zu Em in die Praxis gekommen war, einen goldenen Seestern-Anhänger getragen hatte. Als sie die Praxis verlassen hatte, hatte sie ihn immer noch getragen. Da er weder bei ihrer Leiche noch sonst irgendwo gefunden worden war, konnte die logische Schlussfolgerung nur lauten, dass der Mörder ihr erst die Kette abgerissen und anschließend die Kehle durchgeschnitten hatte. Den Anhänger mitgenommen hatte.
    Und jetzt war er hier. Die ersten Zweifel regten sich in Maggies Brust. Sie versuchte, sie wegzuschieben, aber sie ließen sich nicht einfach so verdrängen. Vielleicht hatte der Irak Harlan stärker verändert, als sie es sich vorstellen konnte.

33
    Während der Rückfahrt saß Maggie stumm auf der Rückbank und hörte Ganzer auf dem Beifahrersitz seine Jubelarien singen. Gelegentlich fing sie einen Blick von Sean Carroll im Rückspiegel auf. Einmal sah sie, wie er mit den Lippen einen kurzen Satz formte, der im Spiegelbild aussah wie: » Es tut mir leid. « Maggie drehte sich zum Fenster und starrte hinaus. Auch ihr tat es leid.
    Kurz vor sechs hielt Carroll vor dem Haus in der Center Street an. Ein wunderschön restauriertes, kirschrotes siebenundfünfziger T-Bird-Cabrio mit offenem Verdeck stand in der Einfahrt hinter Maggies Blazer und Savages Subaru. Carroll ging darauf zu und bewunderte den Wagen.
    » Mann, was für ein schönes Auto « , sagte er. » Gehört nicht Ihnen, oder? «
    » Nein, einem Freund « , erwiderte Maggie, während sie sich fragte, was McCabe wohl hier wollte. Gleichzeitig war sie erleichtert. Jetzt hatte sie trotz der Indizienberge, die gegen Harlan sprachen, zumindest einen Verbündeten.
    » Ihr Freund? « , erkundigte sich Carroll.
    » Nein. Nur ein Freund. «
    » So ein Glückspilz « , meinte Carroll. » Der Wagen muss ihn eine hübsche Stange Geld gekostet haben. «
    Er ging um den T-Bird herum und bedachte die Karosserie ebenso wie das Interieur mit bewundernden Blicken. Dabei sagte er mit gedämpfter

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