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Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Titel: Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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fragte er
und grunzte abschätzig.
    »Warum denn
nicht?«, beharrte der knapp einen Meter 65 große, kompakte Kriminalbeamte. »In der
Umgebung des Gelterswoogs wurden schon öfter Frauen überfallen. Und sogar schon
Frauen, die zu zweit oder mit ihren Hunden unterwegs waren. Manche von ihnen sind
auch vergewaltigt worden. Vielleicht hat das diese Jessica ja gewusst und wollte
sich mit zwei Waffen davor schützen.« Er klatschte in die Hände. »Wie sagt man so
schön: Doppelt genäht hält besser.«
    Tannenberg
schüttelte skeptisch den Kopf. »Aber warum sollte sie den Mann, den sie sich mit
dem Elektroschocker erfolgreich vom Leib halten konnte, mit mehreren Messerstichen
töten?«, fragte er in die Runde seiner versammelten Kollegen.
    Zustimmendes
Nicken.
    »Sie hätte
ja einfach wegrennen können, schließlich wurden durch die starken Stromstöße die
Muskeln des Angreifers gelähmt«, fuhr Tannenberg fort. »Der Mann hätte sie doch
gar nicht verfolgen können, selbst wenn er es nach dieser schmerzhaften Attacke
noch gewollt hätte.«
    »Vielleicht
hatte ja nicht die Studentin, sondern der Jogger das Messer dabei. Vielleicht ist
es ihm aus der Hosentasche gefallen, als er die Stromschläge abbekam«, spekulierte
Armin Geiger munter weiter drauflos.
    Tannenberg
brummte.
    »Die Frau
hat das Stilett gesehen, und da ist ihr plötzlich klar geworden, was dieser Typ
mit ihr vorhatte«, setzte Armin Geiger seinen Redeschwall fort. »Womöglich hat sie
in diesem Augenblick eine unglaubliche Wut gepackt und sie hat das perverse Schwein
abgestochen.« Mit gefletschten Zähnen führte er die entsprechenden Stichbewegungen
durch.
    »Komm, Geiger,
jetzt beruhige dich mal wieder«, forderte sein Vorgesetzter. »Deine Hypothese ist
zwar ziemlich gewagt, aber irgendwie hat sie auch was. Sie würde das Verschwinden
der Studentin ganz anders erklären, als wir bislang angenommen haben.«
    »Ja, das
ist es: Diese Jessica ist nicht entführt worden, sondern sie ist untergetaucht«,
stieß Geiger erregt aus. Er war total begeistert von seiner Hypothese.
    Sabrina
Schauß offenbar nicht. Sie schob die Unterlippe vor und legte den Kopf schief. »Mir
erscheint dieser mögliche Tathergang eher unwahrscheinlich.«
    »Aber warum
denn?«, keuchte Geiger und wischte sich mit einem Taschentuch kleine Schweißperlen
von der speckig glänzenden Stirn.
    »Ganz einfach:
Warum sollte die überfallene Frau nicht zur Polizei gehen, sondern irgendwo untertauchen?«
    »Schock,
Panik, Scham«, spekulierte Geiger. »Und vielleicht auch riesengroße Angst, verhaftet
und eingesperrt zu werden.«
    Die junge
Kommissarin schüttelte den Kopf. »Bei deiner Theorie wäre sie doch das Opfer
gewesen und hätte in Notwehr gehandelt.«
    »Na ja,
Sabrina, ich bin mir da nicht so sicher, ob ein Richter für eine derartige Messerattacke
wirklich den Notwehrparagrafen heranziehen würde«, gab Tannenberg zu bedenken. »Ich
halte diese Hypothese aber auf alle Fälle fest«, verkündete er, während er sie auf
ein Kärtchen schrieb. Dann wandte er seinen Kollegen den Rücken zu und befestigte
einen weiteren Zettel an der Pinnwand.
    »Ich habe
noch eine Frage zum Einbruchsdiebstahl in Mariekes Wohnung«, riss Michael Schauß
das Wort an sich: »Wer konnte denn überhaupt wissen, dass in dieser Nacht in der
Parkstraße niemand zu Hause war?«
    Als niemand
sofort eine Antwort parat hatte, schob er nach: »Es muss jemand gewesen sein, der
an diesem Abend Heiners Haus ausgespäht hat und deshalb genau wusste, dass ihr alle
zum Dürkheimer Wurstmarkt gefahren seid. Der Einbrecher muss euch ja auch direkt
von der Parkstraße aus gefolgt sein, sonst hätte er wohl kaum wissen können, wo
er euch auf dem Wurstmarkt findet. Nur so konnte er einen passenden Augenblick abwarten
und zuschlagen. Er hatte es ja anscheinend konkret auf Mariekes Handtasche abgesehen.«
    »Das setzt
aber natürlich voraus, dass Marieke kein Zufallsopfer war«, entgegnete Tannenberg.
Er hob die Schultern und machte eine entschuldigende Geste. »Uns ist jedenfalls
weder bei der Fahrt noch auf dem Wurstmarkt irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen.
Schon gar nicht jemand, der uns verfolgt oder beobachtet hat.«
    »Na ja,
ihr habt ja auch nicht auf so etwas geachtet«, meinte Sabrina. »Wer tut das schon,
wenn er in fröhlicher Runde zu einem Weinfest fährt.«
    »Stimmt«,
pflichtete ihr der Kommissariatsleiter bei.
    »Vielleicht
war auch das ganz anders«, mischte sich Geiger erneut ein.
    »Hast du
wieder

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