Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Titel: Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
hat?«, gab Sabrina
Schauß zu bedenken.
    »Doch, schon,
aber er könnte zusätzlich seinen eigenen Computer verwendet haben.«
    »Klar, das
ist durchaus möglich«, stimmte Mertel zu. »Ich habe jedenfalls hier im Haus keinen
Laptop gefunden.«
    Wolfram
Tannenberg klatschte in die Hände. »So, Leute, trotz dieses Leichenfundes hat für
uns natürlich die Suche nach den vermissten Frauen weiterhin oberste Priorität.
Fassen wir also mal kurz zusammen: Außer ein paar Spinnen haben wir bislang keine
Indizien dafür gefunden, dass Kollmenter hinter den Entführungen stecken könnte.«
    Der Kriminalbeamte
warf einen kurzen Blick in die Tiefkühltruhe. »Doch allein schon wegen seiner toten
Mutter sollten wir ihn uns so schnell wie möglich schnappen«, entschied er. »Wer
weiß, vielleicht hat er ja doch etwas mit den Entführungen zu tun.«
    »Um ihn
festzunehmen, müsstet ihr aber erst mal wissen, wo er ist«, bemerkte Jacob trocken.
    Tannenberg
blickte auf seine Armbanduhr. »Na, das dürfte nicht so schwer werden, mein lieber
Sherlock Holmes. Was tut ein Briefträger deiner Meinung nach höchstwahrscheinlich
um diese Uhrzeit?«, fragte er mit höhnischem Unterton gewürzt. » Ich tippe
mal, dass er Briefe austrägt.«
    »Aber nicht,
wenn er inzwischen von eurer Rambo-Aktion erfahren hat«, konterte Jacob. »Dann ist
der Werner nämlich schon über alle Berge.« Er grunzte höhnisch. »Das könnte ich
mir gut vorstellen.«
    »Hoffentlich
nicht«, meinte Sabrina seufzend.
    Doch Jacob
war noch nicht fertig. »Ihr seid ja vorhin wie die Kavallerie ins Musikerviertel
reingerauscht«, provozierte er weiter. »An eurer Stelle hätte ich noch eine Blaskapelle
engagiert, damit auch ja jeder euren Einsatz mitbekommt.«
    Sein Sohn
ignorierte den Einwurf und wandte sich an Sabrinas Ehemann. »Michael, du hast doch
vorhin Kollmenter zurück ins Musikerviertel gebracht und …«
    »Ja, aber
nicht ganz«, schnitt ihm sein Mitarbeiter das Wort ab. »Er wollte unbedingt, dass
ich ihn bereits an der Marienkirche absetze.«
    Tannenberg
warf die Stirn in Falten. »Und warum nicht an der Einfahrt, wo er sein Fahrrad abgestellt
hatte?«
    »Er hat
mir gesagt, dass er Hunger hätte und sich einen Döner kaufen wollte.«
    »Tja, wer
hart arbeitet, muss eben fest essen«, gab Jacob einen seiner Lieblingssprüche zum
Besten.
    Der Chef-Ermittler
legte Mertel eine Hand auf die Schulter. »Karl, wir brauchen hier so schnell wie
möglich das große Dreckschnüffler-Programm. Beordere bitte jeden verfügbaren Kriminaltechniker
hierher. Ihr stellt mir das gesamte Haus auf den Kopf, inklusive aller Nebengebäude.
Vielleicht entdecken wir ja doch irgendwo einen Hinweis auf die entführten Frauen.«
    »Okay, mach
ich.«
    Tannenberg
nickte dankbar und wandte sich seinen anderen Kollegen zu. »Und wir suchen jetzt
das Musikerviertel systematisch bis runter zur Königstraße nach Kollmenter ab.«
    Es dauerte
eine gute Viertelstunde, bis die Ermittler jede Straße des betreffenden Stadtgebietes
abgefahren hatten. Von Werner Kollmenter fand sich jedoch nicht die geringste Spur.
Alle befragten Anwohner gaben an, an diesem Donnerstagmorgen bislang weder Post
erhalten noch den Briefträger gesehen zu haben.
    Auf der
Fahrt zu der am Pfaffplatz gelegenen Kriminalinspektion ordnete Tannenberg eine
Großfahndung nach dem unauffindbaren Postboten an. Als Sabrina von der Pariser Straße
in die Dr.-Rudolf-Breitscheid-Straße abbog, wo hundert Meter nach der Kreuzung ihr
klotziges Dienstgebäude stand, änderte er überraschend seinen Entschluss.
    »Komm, Sabrina,
fahr bitte weiter zur Hauptpost«, wies er seine Mitarbeiterin an.
    »Warum?«
    »Ich kann
mich jetzt nicht ins Büro setzen und auf glühenden Kohlen sitzen, bis eine Streife
Kollmenter geschnappt hat. Ich muss irgendetwas Vernünftiges tun.«
    »Und zur
Hauptpost fahren ist etwas Vernünftiges?«, frotzelte der Rechtsmediziner von der
Rückbank.
    »Ja, das
ist es, Rainer«, erwiderte sein bester Freund.
    »Musst du
noch ein Päckchen aufgeben, oder was?«
    »Blödmann«,
fauchte Tannenberg nach hinten. »Nein, vielleicht weiß Kollmenters Chef oder einer
seiner Kollegen, ob er eine Waldhütte besitzt, Verwandte im Ausland hat oder eine
Urlaubsreise geplant hat.« Wie betend faltete er die Hände. »Wir brauchen jede Information,
die wir kriegen können.«
    »Seine Kollegen
werden wir in der Hauptpost jetzt aber nicht antreffen, die stellen bestimmt noch
in ihren Bezirken die Post zu«, meinte Kommissar

Weitere Kostenlose Bücher