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Todesopfer

Todesopfer

Titel: Todesopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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antwortete ich. »Wo geht’s denn hin?«
    Â 
    Wir fuhren in die zahnmedizinische Abteilung des Franklin Stone Hospital. Dana chauffierte mich, Stephen Gair folgte ihr. Wir brauchten zehn Minuten, und als wir dort ankamen, standen bereits drei Wagen auf dem Parkplatz. Ich war nicht im Mindesten überrascht, Giffords BMW und DI Dunns Geländewagen zu sehen. Ein rascher Blick auf Dana verriet mir, dass auch sie damit gerechnet hatte. Stephen Gair stieg aus seinem Auto und schaute zu Dana und mir herüber. Dann ging er auf den Eingang zu.
    Â»Der ist nicht sauber«, bemerkte ich.
    Â»Er ist ein Seniorpartner in der größten Anwaltskanzlei, die es hier in Lerwick gibt.«
    Â»Na ja, da haben wir’s ja.« Wir rührten uns beide nicht vom Fleck. »Glauben Sie, er hat uns an die Bullen verpfiffen?«
    Â»Was schauen Sie sich eigentlich so im Fernsehen an? Und, nein, ich glaube, das war Zahnarzt McDouglas. Vielleicht sollten Sie sich mit Ihrem Schulmädchenhumor für die nächste Stunde lieber zurückhalten.«
    Â»Geht klar, Sarge.«
    Wir bewegten uns immer noch nicht. »Was läuft da eigentlich zwischen Ihnen und Ihrem Inspector?«, wollte ich wissen.
    Als ich zu ihr hinüberschielte, hatte sich ihre Miene verdüstert. Ich überlegte, ob ich zu weit gegangen war. »Wie meinen Sie das?«, fragte sie.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr. »Sie trauen ihm nicht, stimmt’s?«

    Ich wappnete mich für eine ihrer Abfuhren. Überrascht sah ich, dass sie darüber nachdachte.
    Â»Früher schon«, antwortete sie schließlich. »Wir haben uns ziemlich gut verstanden, als ich hier anfing. Aber die letzten paar Tage hat er sich verändert.« Sie stockte, als hätte sie Angst, zu viel gesagt zu haben.
    Â»Sie verraten eine ganze Menge, wenn Sie glauben, niemand beobachtet Sie«, stellte ich fest. »Damals in der Leichenhalle waren Sie nicht einverstanden. Sie haben sich an dem Abend, als wir Joss Hawick besuchten, ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Und er hat Sie vorgestern Nacht bei mir zu Hause nicht auf die Gästeliste gesetzt. Sie waren von Anfang an nicht einer Meinung mit ihm, ob das Opfer von hier stammte oder nicht.«
    Sie nickte. »Er tut nichts Bestimmtes, worüber ich mich beschweren könnte, es kommt mir nur die ganze Zeit so vor, als ob mein Bauchgefühl mich in die eine Richtung steuert, und er schickt mich in die andere.« Wir verfolgten, wie Stephen Gair die Tür der Zahnklinik aufzog und hineinging. »Lassen Sie uns aussteigen«, meinte Dana.
    Ich trug noch immer den Kittel und die OP-Kluft vom Tag zuvor und hatte seit ungefähr vierundzwanzig Stunden nicht geduscht, mir nicht die Zähne geputzt oder das Haar gekämmt. Gleich würde ich Gifford unter die Augen treten und dabei aussehen wie eine frisch aufgewärmte Leiche, und ich konnte nichts daran ändern.
    Â»Die Wahrheit liegt irgendwo da drinnen, Agent Tulloch«, verkündete ich, als wir auf die Schwingtüren zuhielten.
    Sie bedachte mich mit einem »Hören Sie endlich auf«-Blick, als sich die automatischen Türen vor uns öffneten und wir eintraten.
    Â 
    Â»Mir behagt das alles überhaupt nicht«, verkündete Dr. McDouglas, was mir aus dem Mund eines Zahnarztes ziemlich ironisch erschien. »Ihr Handeln ist tadelnswert, Miss Hamilton. Da, wo Sie herkommen, handhabt man so etwas vielleicht anders, aber ich versichere Ihnen, in Schott…«

    Â»Lassen Sie mich eine Entschuldigung für –«, unterbrach Gifford ihn.
    Â»Oh, nein, kommt gar nicht in Frage.« Das kam von mir. Ich wandte mich an meinen Boss. »Bei allem gebührenden Respekt, Dr. Gifford, ich kann mich selbst entschuldigen.« Eine phantastische Floskel, man kann so unhöflich sein, wie man will – solange man mit »bei allem gebührenden Respekt« anfängt, kommt man damit durch. Ich wandte mich wieder an Zahnarzt McDouglas, ein hoch aufgeschossener, schlanker, arroganter Scheißer, der mir auf den ersten Blick unsympathisch gewesen war. »Und auch bei allem gebührenden Respekt Ihnen gegenüber, Dr. McDouglas, mein Handeln ist im Moment nicht unser dringlichstes Anliegen. Wenn ich mich irre, können Sie formal Beschwerde einlegen, und Mr. Gifford wird dafür sorgen, dass entsprechend den Regeln der Gesundheitsbehörde damit verfahren wird.«
    Gifford legte mir die Hand auf den Arm, doch

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