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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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sie mal zu ...«, begann er schroff, wurde jedoch sofort von Rokko ausgebremst.
    »Professor Klose, mein Name ist Roland Koch, wir hatten telefoniert.« Er reichte ihm die Hand. »Bitte entschuldigen Sie dieses Chaos, aber wie Sie sich vorstellen können, herrscht hier im Moment eine Menge Betriebsamkeit.«
    Klose blickte einen zögerlichen Moment auf Rokkos Hand. Dann erwiderte er die Geste. »Schon gut«, meinte er versöhnlich. »Mir ist zwar nicht klar, weshalb ich wegen dieser Sache meine Reise unterbrechen musste, aber jetzt bin ich nun mal hier. Also, um was geht es denn so dringend.«
    »Immer noch um Mord«, schnaufte Chris, der nun Mühe hatte, sich im Zaum zu halten.
    »Wir hätten da ein paar Fragen bezüglich der Mitglieder Ihres Vereins«, drängte sich Rokko erneut dazwischen.
    »Hätten Sie die nicht auch meinem Stellvertreter stellen können?«
    »Natürlich«, meinte Rokko. »Aber wir wollten mit Ihnen sprechen. Wie ich herausgefunden habe, sind Sie eine Art Experte, was die Geschichte dieser Region betrifft.«
    Klose gab sich geschmeichelt. »Nun ja«, meinte er, »ich beschäftige mich seit über zwanzig Jahren mit dem Thema und habe schon einige Abhandlungen darüber im Internet und in lokalen Zeitschriften veröffentlicht. Auch existiert ein Buch, in dem einige meiner Ausführungen verwendet wurden. Aber was hat das mit diesen Ereignissen zu tun?«
    »Darüber sind wir uns auch noch nicht im Klaren«, sagte Rokko. »Aber wir vermuten eine geschichtliche Symbolik hinter den Taten.«
    »Und deshalb vermuten Sie den Täter in den Reihen unseres Vereins? Ich denke nicht, dass wir die Einzigen sind, die sich mit der Historie dieser Region auskennen.«
    »Aber sie sind der einzige Heimatverein, der hier historische Stadtführungen veranstaltet. Der Täter muss gewusst haben, wann die Gruppe die Kapelle erreicht, sonst hätte er die Tat nicht auf diese Weise inszenieren können.«
    »Diese Führungen finden jedes Jahr mehrmals statt und werden öffentlich ausgeschrieben. Man muss nicht Mitglied unseres Vereins sein, um das zu wissen.«
    »Aber der Verdacht liegt nahe, wie Sie zugeben müssen.«
    Klose nahm einen tiefen Atemzug. »Und was genau erwarten Sie nun von mir.«
    Chris, der sich beruhigt hatte, trat neben Rokko. »Wir müssen wissen, ob bei Ihnen im Vorfeld Anfragen eingegangen sind, bezüglich Zeiten und Ablauf der Führung«, sagte er. »Außerdem bräuchten wir eine Aufstellung aller Mitglieder Ihres Vereins, um uns einen Überblick zu verschaffen.«
    Klose musterte Chris einige Sekunden. Schließlich nickte er. »Das dürfte kein Problem sein.«
    Rokko atmete innerlich auf. »Außerdem hätten wir einige Fragen bezüglich der Morde und deren Ausführung.«
    Kloses Stirn legte sich in Falten. »Wir darf ich das verstehen?«
    »Da Sie angeblich über die Vorfälle im Bilde sind«, sagte Chris überspitzt, »wissen Sie ja, dass wir es nicht mit einer üblichen Mordserie zu tun haben.«
    »Serie?«, fragte Klose. »In den Medien stand nichts von einer Verbindung der beiden Fälle.«
    »Wir haben aus ermittlungstaktischen Gründen nichts davon erwähnt. Auch über die Ausführung der Taten haben wir bisher keine Details herausgegeben, da sie ziemlich ... nun ja, speziell sind. Es wurden an allen drei Tatorten Botschaften hinterlassen, die eindeutig denselben Ursprung haben.«
    »Es gibt bereits eine dritte Leiche?«
    »Ja«, bestätigte Chris. »Sie wurde am Morgen in der Nähe der Rittersturz-Gedenkstätte gefunden. Daher können Sie sich vorstellen, dass wir momentan ziemlich unter Druck stehen.«
    Klose schien plötzlich völlig entrückt zu sein. »Rittersturz«, murmelte er vor sich hin, während sein Blick über die Magnetwand glitt. Chris hatte bereits einige der Unterlagen und Ausdrucke in Kartons verpackt, doch ein Großteil der Tatortfotos haftete noch daran. »Hm«, brummte Klose, nachdem er einige Zeit konzentriert die Aufnahmen betrachtet hatte. »Das ist äußerst interessant.«
    »Lassen Sie uns an Ihrer Eingebung teilhaben?«, fragte Chris, dem Kloses blasiertes Auftreten gehörig auf die Nerven ging.
    »Ich habe dergleichen bisher nur auf alten Zeichnungen gesehen«, sagte Klose. »Aber es jetzt auf diesen Fotos zu bewundern ist beeindruckend. Es ist sehr authentisch.«
    »Ich bin sicher, die Opfer teilen Ihren Enthusiasmus«, sagte Chris bissig.
    »Ich fühle durchaus mit den Opfern«, meinte Klose, ohne seine Augen von der Magnetwand abzuwenden. »Aber wenn ich das hier

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