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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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sich auch dazu bekennen. Es dürfte wohl wenig Sinn ergeben, mich herauszufordern, ohne mir entgegenzutreten.« Er bückte sich und nahm den toten Vogel aus dem Karton. Dann trat er vor Dimitrij und streifte ihm mit dem Schnabel des Tieres über die Wange. »Wer also hätte dann ein Interesse daran, mich zu schwächen? Womöglich jemand aus den eigenen Reihen? Jemand, der mich abservieren will?« Er ließ den Schnabel gefährlich nahe an Dimitrijs Augapfel vorbeigleiten. »Denn offensichtlich ist man in unserer Organisation der Ansicht, dass ich dieses Problem nicht allein bewältigen kann, und schickt mir Dragan als Unterstützung. Ein merkwürdiger Zufall, findet ihr nicht?« Er trat hinter Dimitrij.
    In dessen Augen lag blanke Panik. »Ich nix weiß«, stammelte er. »Nur Arbeiter. Ich schwöre ...«
    Victor riss erneut Dimitrijs Kopf nach hinten. Dann stopfte er ihm den toten Vogel so tief in den Rachen, dass nur noch die Krallen und der Zettel zu sehen waren.
    Dimitrij würgte und röchelte. Sein Stuhl wankte wild hin und her, als er verzweifelt versuchte, sich von seinen Fesseln zu befreien. Schließlich sog er hektisch Luft durch seine Nase, wobei er ein schnarchendes Geräusch erzeugte. Die Panik in seinen Augen war blanker Todesangst gewichen.
    Victor streifte derweil gelassen sein Jackett ab und tauschte es gegen den Holzschläger, den einer seiner Männer in der Hand hielt. »Sieh gut hin, Leon«, meinte er und holte weit aus.
    Unmittelbar darauf erklang ein dumpfes Krachen, als der Baseballschläger mit voller Wucht auf Dimitrijs Schläfe traf. Ein warmer Blutschwall spritzte in Leons Gesicht und untermalte das lähmende Entsetzen darin, während Victor wie im Rausch weiter auf den Kopf eindrosch, bis er nur noch einer breiigen Masse glich.
    »Na sieh mal einer an«, sagte er außer Atem. »Ich hätte nicht gedacht, dass dieser verblödete Russe ein Gehirn hat.«
    Alle außer Leon lachten.
    Dann herrschte für einige Sekunden eine eisige Stille, in der nur ein leises Plätschern zu hören war, verursacht von Dimitrijs Blut, das auf die Fliesen tropfte und durch den Abfluss lief.
    »Kommen wir nun zu dir, Leon.« Victor hielt ihm den blutigen Schläger unter die Nase, sodass Leon den kupferartigen Geruch daran riechen konnte. Haare und Fleischfetzen klebten daran. »Ich hoffe, du hast mir mehr zu sagen als dieses einfältige Stück Scheiße neben dir.«
    Leon sah ängstlich zu ihm auf. In seinen Augen hatte sich eine Art von Gewissheit festgesetzt, die einer stillen Resignation gleichkam. Ganz gleich, was er sagte, am Ende würde er genauso tot sein wie Dimitrij. Nur dass Victor sich mit ihm mehr Zeit lassen würde, nur um ganz sicher zu gehen. Oder einfach nur, weil es ihm Spaß machte.
    »Ehrlich, ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist«, beteuerte er mit weinerlicher Stimme. »Glaub mir, ich habe nichts damit zu tun.«
    »Na schön«, meinte Victor und grinste ihn an. »Ganz wie du willst.« Er holte aus und zertrümmerte Leons linke Kniescheibe. Sein Schrei hallte ohrenbetäubend von den fensterlosen Wänden zurück. »Und wie sieht es jetzt aus?«
    »Bitte«, flehte Leon mit schmerzverzerrter Miene. »So glaubt mir doch, ich bin unschuldig.«
    »Ich kann dich nicht verstehen«, höhnte Victor.
    Mit lautem Krachen gab das rechte Knie nach.
    »Wir können gerne noch eine Weile so weitermachen«, kämpfte Victors Stimme gegen die Schreie an. »Ich habe jede Menge Zeit, um dein Gedächtnis auf Vordermann zu bringen.«
    »Victor«, ging Marius zaghaft dazwischen. »Ich denke, er sagt die Wahrheit.«
    »Ach ja?« Victors hasserfüllter Blick wechselte zu Marius, sodass der Hüne unwillkürlich zusammenzuckte. »Willst du mir sagen, wie ich meine Verhöre zu führen habe? Bist du etwa auch der Meinung, dass ich meine Probleme nicht allein bewältigen kann?«
    »Nein ... natürlich nicht«, zog sich Marius zurück und betrachtete unsicher die anderen.
    »Gut, dann halt dich besser raus, sonst mache ich mit dir weiter!« Victor holte zu einem weiteren Schlag aus.
    Es dauerte noch knapp zwanzig Minuten, bis Leon Gabreas Schreie endgültig verstummten.
     
    Nachdem Marius und die anderen die beiden Leichen vorerst im Kühlraum verstaut und den Panikraum gesäubert hatten, gingen sie im Flur entlang auf die Kellertreppe zu, die zu den oberen Räumen führte.
    »Der Boss war ja heute wieder gut drauf«, feixte einer der beiden Männer, die sich vor Marius durch den Gang bewegten.
    »Hast du gesehen, wie

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