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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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dann kann er
damit leben.“
    „Dann
werden die Ermittlungen also eingestellt.“
    „Kommt
drauf an.“
    „Worauf?“
    „Ob
ihm die Presse Angst macht.“

 
    Sie
erreichten Leipzig und fanden den Wagen direkt in der Einfahrt des Besitzers
stehen.
    „Mobiles
Nagelstudio Schaminski“, stand groß auf beiden Seiten des Fahrzeugs.
    „Das
hätte sich wohl erledigt“, sagte Kowalski.
    „Moment
noch...“ fiel Weitzeger ein und er ging zum Nachbarhaus, wo eine alte Frau im
Garten stand.
    „Entschuldigung.
Können sie mir sagen, wie lange diese Aufkleber schon da auf dem Auto sind?“
    „Na
seit der Schaminski sein Nachelstudio betreibt. Zwei Jahre.“
    „Danke“,
sagte Weitzeger.
    „Ja
unnen wieso wölle sen dess wiss?“
    „Nichts
für Ungut.“ sagte Kowalski im Gehen.
    „Hee“,
rief die alte Frau ihnen hinterher. „Unverschämtheit.“

 
 
    Sie
fuhren zurück nach Bochum und machten unterwegs eine Kaffeepause.
    „Damit
schränkt sich unser Tatkreis ein?“
    „Sehen
sie das so?“ fragte Kowalski. „Ich würde eher sagen: So schmilzt unsere
Hoffnung. Wer weiß, ob das Ganze überhaupt zu einem Ergebnis führt.“

 
    Am
nächsten Morgen trafen Kowalski und Weitzeger zur gleichen Zeit im Büro ein.
Offensichtlich wollte Weitzeger nicht allein in die Bresche springen und ihrem
Chef Rechenschaft ablegen. Als Brockmann sie durch die große Scheibe in seinem
Büro, durch die er die ganze Abteilung überblicken konnte, kommen sah, eilte er
sofort auf sie zu.
    „Und,
wie sieht es aus?“ fragte er.
    „Wir
haben eine Spur“, antworte Kowalski.
    „Sehr
gut!“ freute sich Brockmann. „Erzählen sie.“
    „Es
gibt eine Parallele zu dem verschwundenen Jungen in Moers und zwei vermissten
Jungen in Dachau.“
    „Und
die wäre?“
    „Die
Großväter aller vier Vermissten waren Offiziere der SS.“
    Brockmann
blickte sie eine Weile großaugig an.
    „Sie
meinen alle drei“, sagte er schließlich.
    „Wie
meinen?“ fragte Kowalski.
    „Na
die Jungen aus Dachau sind Brüder. Sie haben die gleichen Großeltern. Es sind
also nur drei verschiedene Partien.“
    Er
wusste also Bescheid, dachte Kowalski.
    „Und
weiter, wo ist die Spur?“
    „Das
ist die Spur. Wir denken, es könnte sich um einen Racheakt eines
KZ-Überlebenden handeln und haben deshalb die KZ-Überlebenden...“
    „Sie
ermitteln gegen KZ-Opfer?“
    „Da
ist noch die Sache mit dem Van“, versuchte Kowalski das Gespräch in andere
Bahnen zu lenken.
    „Sie
ermitteln gegen Überlebende des Holocausts?“
    „Es
ist ein Ansatz. Wir müssen sehen...“
    „Was
meinen sie, was die Presse dazu sagt?“
    „Wir
haben nichts Anderes.“
    „Ich
habe für zehn Uhr heute Vormittag eine Pressekonferenz einberufen. Was meinen sie,
was die mit uns machen?“
    „Wir
müssen unsere Möglichkeiten ausschöpfen...“
    „Da
ist man mal zwei Tage nicht im Haus und schon tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Gerade von ihnen hätte ich mehr erwartet“, sagte Brockmann an den jungen
Kollegen gewandt.
    Weitzeger
ärgerte sich, dass Brockmann seine Leistungen nicht würdigte und Kowalski
ärgerte sich darüber, dass sein Chef von Weitzeger mehr erwartete als von ihm.
Unverschämt war das.
    „Was
soll ich den Presseleuten jetzt sagen?“ fragte Brockmann.
    „Den
üblichen Mist“, antwortete Kowalski. „Wir verfolgen gerade eine heiße Spur,
können aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt den genauen Stand der Ermittlungen
nicht preisgeben.“

 
 
    Genauso
machten sie es. Die Presse war enttäuscht. Stillstand war medientechnisch immer
das Schlechteste. Das hieß, man musste in altem Brei rühren.
    „Wie
soll es jetzt weiter gehen?“ fragte Brockmann nach der Konferenz und Kowalski
war froh, dass er derjenige war.
    „Wir
haben fünf Besitzer besagten Vans, die selbst oder deren Verwandte eine
KZ-Vergangenheit haben. Zwei haben wir bereits aufgesucht.“

 
    Brockmann
schien eine Weile zu überlegen. Schließlich sagte er:
    „Also
gut. Bringen sie das zu Ende, aber keine Alleingänge an die Presse. Die Killen
uns, wenn das raus kommt.“

 
    Sie
fuhren den dritten Besitzer an. Er wohnte in einem kleinen Ort im Saarland,
drei Autostunden von ihnen.
    Der Mann
war fortgeschrittenen Alters. Er hatte selbst das KZ erlebt und überlebt.
Wohnte zusammen mit seiner Frau in einem Einfamilienhaus und war noch sehr
rüstig. Den Van gebrauchte er, um für das Altersstift Geld zu sammeln. Er bat
sie herein und ihnen an mit ihm gemeinsam Kaffee zu trinken. Sie

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