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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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als gedacht. Es gab eine Internetseite, auf der
alle bekannten Daten über KZ-Überlebende aufgelistet und verwaltet wurden.
    „Ist
das nicht gegen den Datenschutz?“ fragte sich Kowalski.
    „Welcher
Datenschutz?“ fragte Weitzeger. „Der wurde doch mit der Einführung des
Internets abgeschafft. Außerdem sind doch sowieso schon alle Namen und Adressen
irgendwo im Umlauf.“
    „Gibt
es eine Möglichkeit, diese Datensätze schnell und unkompliziert in unser System
einzupflegen“, fragte nun Kowalski seinen Kollegen.
    „Sicher.
Aber dafür müsste man ein eigenes Computerprogramm schreiben. Ich fürchte, wir
müssen die alle einzeln einpflegen...warten sie.“ Er markierte die Namensliste
und klickte schließlich die rechte Maustaste. Kopieren. Einfügen.
    „Ha!
Gewusst wie!“
    Er
startete den Suchvorgang.
    „Jetzt
sehen sie auch, was sie davon haben, dass ich ihren Computer darauf
ausgerichtet habe, direkt mit dem Fahndungsprogramm zu kommunizieren, sonst
müssten wir alle Namen in die dafür vorgesehene Abteilung schicken, um sie
weiter zu bearbeiten.“
    „Ja
ja, jetzt hören sie mal auf mit dem Eigenlob. Wie lange wir das dauern?“
    „45
Minuten.“
    „So
lange?“
    „Wenn
sie es per Hand machen, brauchen sie drei Tage.“
    „Schon
gut“, beschwichtigte Kowalski, mit Blick auf die Uhr ergänzte er: „Es wird
sowieso Zeit für eine Kaffeepause.“

 
    Sie
hatte das Mädchen mit den Händen über dem Kopf gefesselt. Sie war völlig
entkleidet. Dass war dem Zweck natürlich dienlich, hatte aber auch die Funktion
sie zusätzlich zu erniedrigen.
    Sie
konnte dem Mädchen nicht in die Augen sehen, als sie es tat.
    „Versuch
Y121“, hatte es geheißen. Zweck der Maßnahme war es, herauszufinden, ob einem
Soldaten im Falle einer Schussverletzung ohne die Setzung einer Betäubung eine
Niere entfernt werden konnte, ohne dass dieser daran verstarb. Diese Maßnahme
sollte ein inneres Verbluten verhindern. Damals war der Versuch in drei von
fünf Fällen erfolglos ausgegangen. Die zwei geglückten Versuche verstarben aber
in den Wochen darauf, an der mangelnden medizinischen Nachversorgung, was
durchaus gewollt war.
    Das
Mädchen schwitzte und übergab sich schließlich, als sie sich ihr mit dem Messer
näherte. Es hätte ihr nichts bedeutet, wenn sie in Ohnmacht gefallen wäre, aber
ihr Körper tat ihr nicht den gefallen.
    Sie
setzten den Schnitt zwischen der elften und zwölften Rippe an, die Wunde
blutete stark und das Mädchen begann sich unter dem Schmerz zu winden, doch sie
war noch nicht tief genug, um zu den inneren Organen vorzudringen. Sie setzte
die Klinge rückläufig an und zog den Streifen diesmal mit mehr Druck zurück.
Aus der Kehle des Mädchens rasselte ein markverzehrtes Gurgeln, doch noch immer
verlor sie nicht das Bewusstsein.
    Diesmal
drang ein Schwall dickflüssigen Bluts aus der Wunde. Es galt die Niere von der
Harnröhre zu trennen. Sie griff mit den Fingern in die Wunde und schob das
Messer mit dem Daumen nach. Schließlich ertastete sie die gesuchte Verbindung
und machte einen sauberen Schnitt.
    Das
Mädchen gurgelte ein letztes Mal und verstarb.

 
    „Fünf
Ergebnisse, ist das Zufall?“
    „Eher
statistische Wahrscheinlichkeit.“
    „Meinen
sie wirklich? Ich glaube unsere Nachnamen sind einfach zu x-beliebig. Ich hab
ihnen doch gesagt, das viele Juden deutsche Nachnamen haben.“
    „Ja
gut. Aber fünf Namen ist doch wohl wirklich nicht zu viel.“
    „Fünf
Namen, heißt fünf Stationen in Deutschland, die wir anfahren müssen. Und alle
in anderen Gebieten.“
    „Dann
sollten wir loslegen.“
    „Was
wir heute nicht schaffen, schaffen wir gar nicht.“
    „Wieso?“
    „Weil
morgen Brockmann wieder kommt. Herr Brockmann“, verbesserte er sich schnell um
dem jungen Kollegen keinen falschen Eindruck zu vermitteln.
    „Es
dürfte in seinem Sinne sein, dass wir vorankommen.“
    „Wir
kommen überhaupt nicht voran. Wir tappen nur ausgiebig im Dunkeln. Viel ausgiebiger
als in den letzten Tagen wohlgemerkt.“
    „Also
fünf Autobesitzer. Wie viele meinen sie, werden wir heute schaffen?“
    Kowalski
atmete schwer durch.
    „Zwei
vielleicht. Den in Bremen und den in Leipzig. Vohburg, das ist bei Ingolstadt.
Dass hätten wir gleich bei mit unserer Fahrt nach Dachau verbinden können.“
    „Vielleicht
finden wir ja unter den zwei schon unseren Mörder.“
    „Klar.
Der wartet nur auf uns. Steht wahrscheinlich schon auf seiner Autotür:
Leichenwagen.“
    „Na
los, auf geht’s.

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