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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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Gibt unterwegs auch einen Kaffee“, animierte ihn Weitzeger.

 
    Sie
suchten den Autobesitzer in Bremen auf. Der Mann wohnte etwas abseits an einem
Waldrand und lehnte gerade mit dem Oberkörper in seinem Wagen um ihn zu putzen.
    „Sehen
sie?“ murmelte Weitzeger zu Kommissar Kowalski. „Der putzt seinen Wagen. Sehr
verdächtig. Der will seine Spuren verwischen.“
    „Halten
sie die Schnauze“, raunte ihm Kowalski zu.
    „Guten
Tag“, näherte sich Kowalski dem Mann von hinten. Der fuhr ruckartig aus dem
Auto auf und stieß gegen die Wagendecke.
    Weitzeger
dachte sich jetzt bestimmt: Sehr verdächtig, der Mann wirkt nervös.
    „Nur
keine Aufregung“, sagte Kowalski betont gelassen. „Wir sind von der Kripo
Bochum.“ Er wusste, dass damit erst die Aufregung entstand.
    „Kripo“,
stammelte der Mann und seine Augen weiteten sich. Er schien aus allen Wolken zu
fallen, als er ihre Ausweise sah.
    „Hab
ich was angestellt...Ich meine kann ich was für sie tun?“
    „Schönen
Wagen haben sie da“, sagte Kowalski mit Fingerzeig auf den Van.
    „Ja...äh
ja“, ich bin Angler“, sagte der Mann. „Da braucht man etwas Platz.“
    „Und,
was gefangen?“ fragte Weitzeger spitz.
    „Nur
kleine Fische“, antwortete der Mann.
    Es
wäre ein leichtes, diesen Mann in einem Verhör so sehr unter Druck zu setzen,
dass er alles gestand was er je getan oder nicht getan hatte, aber er war nicht
der Typ für eine Entführung. Andererseits wussten sie, dass jemand
oberflächlich hörig und verängstigt sein konnte und Zuhause umschaltete auf
Dominator. Eine gespaltene Persönlichkeit.
    Sie
wussten, dass sie nichts gegen ihn in der Hand hatten. Sie konnten ihn bitten,
sie mit aufs Kommissariat zu begleiten, aber 300 Kilometer Fahrweg waren etwas
weit. Sie hätten eines der Kollegen vor Ort aufsuchen müssen, aber sie konnten
nicht wahllos irgendwelche Leute verhören, das machte schlechte Publicity und
es war uneffektiv. Nein, das Beste war, den Mann zu überraschen. Kowalski würde
ihn bitten, sich in seiner Wohnung umsehen zu dürfen. Sie hatten kein Recht
dazu, es ohne seine Zustimmung zu tun und sie würden auch nie einen Durchsuchungsbefehl
beim aktuellen Stand der Dinge bekommen, aber wenn sie ihn fragten und er es
ihnen erlaubte, durften sie hinein. Und er würde es ihnen sicher nicht
verbieten, so zerfahren wie er war.
    „Dürfen
wir uns mal in ihrer Wohnung umsehen?“
    „Ähh...ich...äh,
ja. Ähhh...“
    Sein
Gestammel war uninteressant. Er hatte ja gesagt, das war alles was sie
brauchten.
    Die
Haustür stand offen und Kowalski und Weitzeger traten ein. Der Mann folgte
ihnen. „‘n bisschen unaufgeräumt“, sagte er entschuldigend.
    Der Kerl
hätte sie auch noch bewirtet, wenn sie sich vor den Fernseher geschmissen
hätten, um Fußball zu gucken, dachte Kowalski.
    Sie
durchliefen die einzelnen Räume. Es herrschte überall mehr oder weniger Chaos.
    Überall
lagen Zeitungen und Zeitschriften herum. Vergilbte Bücher, Greenpeace-Magazine.
    Der
Mann war so ‘n grüner, dachte Kowalski. Keine Netzte für den Fischfang
benutzen, lieber die Seen mit der Angel leer fischen.
    Der
würde sich keine Kinder im Keller halten. Obwohl solche Naturschützer Tiere oft
lieber hatten als Menschen.
    Sie
hatten alle Räume durchgesehen. Einen Keller gab es nicht. Freilich konnten sie
nicht sicher sein, ob es nicht irgendwo eine verborgene Luke gab. Einen
geheimen Zugang zu einem verborgenen Raum, aber es schien Kowalski unwahrscheinlich.
    „Entschuldigen
sie die Störung“, sagte Kowalski im Gehen und der Mann traute sich nicht mal
mehr zu fragen, was sie eigentlich von ihm wollten.

 
    „Und?“
fragte er seinen jungen Kollegen, als sie wieder im Auto saßen. Glauben sie der
war’s?“
    „Nein.
Jesus hat zwar zu den Fischern gesagt: Ich werde euch zu Menschenfischern machen,
aber der hält sicher keine Menschen gefangen.“

 
    Sie
fuhren Richtung Leipzig. Auf dem Weg machten sie an einer Raststätte Pause.
Kowalski trank einen Pott Kaffee, Weitzeger einen Eiskaffee.
    „Was
passiert wenn morgen Brockmann kommt?“
    „Was
soll dann passieren?“
    „Lässt
der uns weiter so ermitteln?“
    „Nein.
Der hat doch Angst vor allem. Angst vor Diskriminierung. Angst vor zu hohen
Fahrtkosten...“
    „Hat
er keine Angst, dass dieser Fall nicht gelöst wird?“
    „Wenn
vier Kinder gleichzeitig verschwinden, jedoch nur Eines in seinen Zuständigkeitsbereich
fällt und die anderen Kommissariate auch nicht weiter kommen,

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