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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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werden.
    »In welche Richtung ist er abgehauen?«
    »Nach Westen.«
    »Saint Louis?«
    Stadtrat Foley zuckte die Achseln. »Ich tippe eher auf Kansas City – wo auch Ihr Luftrennen Station machen will, wenn ich glauben kann, was in den Zeitungen steht.«
    »Ist er allein?«
    »Er hatte einen Mechaniker und einen Fahrer bei sich.«
    Bell sah wieder zu Dash hin. Zwischen Chicago und Kansas City erstreckten sich fünfhundert Meilen zunehmend offenes Land, und Frost hatte sich auf die lange Fahrt offenbar gut vorbereitet.
    »Beide sind bewaffnete Profis«, fügte Foley hinzu.
    »Namen?«
    »Mike Stotts und Dave Mayhew. Stotts ist der Fahrer, Mayhew der Mechaniker. Er war mal Telegrafist, ehe sie ihn dabei erwischten, wie er den Buchmachern Rennergebnisse verscherbelte. Telegrafisten sind von Berufs wegen zur Geheimhaltung verpflichtet, wie Sie wissen.«
    »Was ich aber nicht weiß«, sagte Bell und musterte Foley misstrauisch, »ist, weshalb Sie plötzlich so redselig sind, Stadtrat. Denken Sie sich das alles aus, während wir uns hier unterhalten?«
    »Nee. Ich weiß nur, dass Harry nicht mehr zurückkommt. Ich habe ihm den letzten Gefallen getan.«
    »Woher wissen Sie, dass Frost nicht mehr zurückkommt?«
    »Ich hätte nie geglaubt, dass ich den Tag mal erlebe, aber ihr verdammten Van Dorns habt ihn tatsächlich aus der Stadt gejagt.«
     
    Isaac Bell besuchte mit James Dashwood ein Speisehaus, um ihm ein Abendessen zu spendieren, während der junge Detektiv berichtete, was er in San Francisco herausgefunden hatte.
    »In Ihrem letzten Telegramm schrieben Sie, dass Celere und Di Vecchio im vergangenen Sommer beide in San Francisco waren. Celere war früher angekommen, arbeitete zuerst als Dolmetscher und baute dann einen Doppeldecker, den er Harry Frost verkaufte. Dieser verfrachtete ihn in die Adirondacks und engagierte Celere, damit er Josephines Flugmaschinen in ihrem Camp technisch wartete. Sowohl Celere als auch Di Vecchio waren vor ihren Gläubigern aus Italien geflohen. Di Vecchio beging dann Selbstmord. Was wissen wir sonst noch?«
    »Sie gerieten in Streit.«
    Zwei italienische Auswanderer, beide Fischer, berichtete Dashwood, hätten einen langen und lautstarken Streit auf der Straße vor ihrem Schlafquartier mitgehört. Dabei hatte Di Vecchio Marco Celere beschuldigt, ihm eine Konstruktion zum Stabilisieren von Tragflächen gestohlen zu haben.
    »Das weiß ich bereits«, sagte Bell. »Celere behauptete, das Gegenteil sei der Fall gewesen und er sei selbst bestohlen worden. Was sonst noch?«
    »Di Vecchio hatte angefangen, indem er Celere beschuldigte, seine gesamte Maschine kopiert zu haben. Celere entgegnete: Wenn das zuträfe, warum hatte dann die italienische Armee seine Maschinen und nicht diejenigen von Di Vecchio gekauft?«
    »Was erwiderte Di Vecchio darauf?«
    »Er sagte, Celere habe den Markt vergiftet.«
    Bell nickte ungeduldig. Auch das hatte er bereits von Danielle gehört. »Was dann?«
    »Dann soll er laut geschimpft haben, Celere solle lieber die Finger von seiner Tochter lassen. Ihr Name lautet …«
    »Danielle!«, sagte Bell. »Was hatte die Aufforderung, die Finger von seiner Tochter zu lassen, damit zu tun, dass die italienische Armee seine Flugmaschinenkonstruktion kaufte?«
    »Di Vecchio rief: ›Suchen Sie sich eine andere Frau, die für Sie die Drecksarbeit macht.‹«
    »Welche Drecksarbeit?«
    »Er benutzte ein Wort, das auszusprechen meinen Dolmetschern Probleme bereitete.«
    »Ein technisches Wort? Alettone?«
    »Nein, kein technisches. Die junge Frau wusste, was es bedeutet, aber sie hatte Angst, es vor den Ohren von Mutter Superior zu wiederholen.«
    »Mutter Superior?« Bell fixierte seinen Schützling mit eisigem Blick. »Dash, was haben Sie getan?«
    »Es waren Nonnen.«
    »Nonnen?«
    »Sie haben mir immer erklärt, die Leute wollten reden. Man müsse nur dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Das Mädchen war die einzige italienische Übersetzerin, mit der ich die Fischer zum Reden bringen konnte. Sobald sie angefangen hatten, die Geschichte zu erzählen, wollten sie gar nicht mehr aufhören. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Nonne so schön war.«
    Isaac Bell streckte den Arm über den Tisch und klopfte Dashwood auf die Schulter. »Gut gemacht!«
    »Sie erst mal zu finden hat schon so lange gedauert. Jedenfalls übersetzte sie wie aus der Pistole geschossen, bis dieses eine Wort sie verstummen ließ. Ich flehte sie an, versprach sogar, mit ihnen zusammen zu beten,

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