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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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nur …«
    »Wir haben die Niederlage, die Frost uns bereitet hat, nur erwähnt, um Sie zu warnen, ihn nicht zu unterschätzen. Harry Frost ist vollkommen verrückt und so gefährlich wie ein Longhornbulle, aber im Gegensatz zu den meisten Irren kommt er stets eiskalt berechnend zur Sache.«
    Bell sagte: »Angesichts der Wahl zwischen dem Irrenhaus und dem Henker hat Frost nichts zu verlieren, weshalb er als noch gefährlicher eingeschätzt werden muss. Glauben Sie nicht für eine Sekunde, dass er sich damit zufriedengeben wird, Josephine zu beseitigen. Da Sie diese Frau zur Heldin des ganzen Rennens aufgebaut haben, wird er das gesamte Projekt attackieren.«
    »Ein Mann? Was kann ein einzelner Mann schon ausrichten? Zumal er auch noch auf der Flucht ist.«
    »Frost hat in jeder größeren Stadt des Landes Banden von Gesetzlosen zusammengestellt, um sein Wirtschaftsimperium aufzubauen – Diebe, Brandstifter, zu allen Gewalttaten bereite Streikbrecher und Mörder.«
    »Gegen Streikbrecher habe ich nichts einzuwenden«, sagte Whiteway unerschütterlich. »Jemand muss die Arbeit schließlich in Gang halten.«
    »Sie werden aber sicher etwas dagegen haben, dass sie die Mechaniker Ihrer Flieger zusammenschlagen«, entgegnete Isaac Bell eisig. »Die Innenfelder von Pferderennbahnen und Jahrmarktsplätzen, wo Ihre Rennteilnehmer abends landen werden, sind gewöhnlich ein beliebter Treffpunkt für Spieler. Sie werden auch Ihr Rennen benutzen, um ihre Wetten abzuschließen. Und das Glücksspiel lockt Kriminelle an. Frost weiß genau, wo er sie finden kann, und sie werden ihm liebend gern behilflich sein.«
    »Deshalb«, übernahm Van Dorn das Wort, »müssen Sie darauf vorbereitet sein, sich an jedem Zwischenstopp mit Frost herumschlagen zu müssen.«
    »Das klingt teuer«, sagte Whiteway. »Entsetzlich teuer.«
    Bell und Van Dorn hatten noch immer die Hüte auf dem Kopf. Bell streckte die Hand zur Tür aus.
    »Warten Sie – wie viele Männer würden nötig sein, um die gesamte Route abzusichern?«
    Isaac Bell sagte: »Ich bin ihr vergangene Woche auf dem Weg nach Westen gefolgt. Das sind insgesamt viertausend Meilen.«
    »Wie konnten Sie meiner Route folgen?«, fragte Whiteway. »Ich habe sie doch noch gar nicht bekannt gegeben.«
    Die Detektive wechselten ein weiteres unsichtbares Lächeln. Kein Van-Dorn-Agent, der nur halbwegs sein Geld wert war, traf sich mit einem potentiellen Klienten, ohne dessen Bedürfnisse zu kennen. Das galt aber im doppelten Maße für den Gründer der Agentur und seinen leitenden Ermittler.
    Bell sagte: »Der Verlauf Ihrer Route ergibt sich aus einer notwendigen Logik: Flugmaschinen können so hohe Gebirge wie die Appalachen und die Rockies nicht überqueren, die Hilfszüge der Konkurrenten müssen den Eisenbahnlinien folgen, und Ihre Zeitungen wollen mit den Berichten über das Rennen möglichst viele Leser erreichen. Infolgedessen bin ich mit dem Twentieth Century Limited von New York City auf der Water Level Route den Hudson River hinauf und am Erie Canal und Lake Erie entlang nach Chicago gefahren. In Chicago bin ich dann in den Golden State Limited durch Kansas City und durchs südliche Texas umgestiegen, habe die Rocky Mountains am tiefsten Punkt der Continental Divide überquert, fuhr durch New Mexico und Arizona, danach durch Kalifornien nach Los Angeles und anschließend durch das Central Valley nach San Francisco hinauf.«
    Bell hatte die Reise mit den zuschlagpflichtigen Expresszügen unternommen, getarnt als leitender Versicherungsmanager. Örtliche Van-Dorn-Agenten waren telegrafisch von seiner Durchreise informiert worden und teilten ihm während der Zwischenstopps mit, wo die Flieger allabendlich auf Jahrmarktsplätzen und Rennbahnen landen würden. Ihre Dossiers über Glücksspieler, Kriminelle, Informanten und Polizeibeamte hatten sich als eine interessante Lektüre erwiesen, und als der Zug auf der Oakland-Mole langsam auf die Fähre rollte, hatte Isaac Bell sein enzyklopädisches Wissen über die Kriminalität in Amerika auf den neuesten Stand gebracht.
    Plötzlich meldete sich Weiner von seinem Stuhl in der Zimmerecke aus zu Wort.
    »Die Regeln verlangen, dass der Sieger am Ende der letzten Etappe eine Runde um dieses Gebäude – das San Francisco Inquirer Building – fliegen muss, ehe er auf dem Gelände des Army Signal Corps auf dem Presidio landet.«
    »Ein derart anspruchsvolle Route zu beschützen wird eine enorme Aufgabe sein«, sagte Van Dorn mit dem Anflug eines

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