Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
Vom Netzwerk:
schwang sich aus der Pilotenkanzel, landete auf dem Gleisbett und rannte los.
    Die Rauchwolke flitzte vor ihm her und beschleunigte noch, während sie sich der Brücke näherte. Bell rannte schneller, holte auf und brauchte nur noch einen langen Schritt zu machen, um die Flamme auszutreten, als sie über die Uferkante des Bachbetts huschte und unter der Brücke verschwand, wo sie sich außerhalb seiner Reichweite befand.
    »Fahren Sie zurück!«, brüllte er, während er die Holzkonstruktion betrat. »Runter von der Brücke!«
    Dazu war jedoch keine Zeit mehr. Er sah, wie sich der Maschinist aus dem Führerstand beugte, und er sah auch seine Detektive, die angerannt kamen, um ihm zu helfen, und nichts von der drohenden Gefahr ahnten. Unter ihnen entdeckte er Dashwood.
    »Dash!«, rief er. »Unter den Gleisen ist eine Zündschnur. Schießen Sie die Flamme aus!«
    Bell kletterte über die Uferkante und in die Balkenkonstruktion unter dem Eisenbahngleis. Die Zündschnur war von Balken zu Balken gespannt und brannte mit heller Flamme. Dash reagierte schnell, indem er ebenfalls über den Uferrand kletterte, sich durch das Balkengerüst schlängelte und die Zündflamme in knapp zwanzig Metern Entfernung entdeckte. Während er sich mit einem Arm an einen Tragbalken klammerte, zückte der junge Detektiv seinen langläufigen Colt, zielte sorgfältig und schoss. Die Kugel entfachte einen Splitterregen. Die Flamme brannte weiter. Dash feuerte ein zweites Mal. Diesmal lief ein Ruck durch die Zündschnur, aber die Zündflamme wanderte dennoch unbeirrt weiter.
    Bell zog sich unter dem Gleis weiter und hüpfte von Balken zu Balken. Vor sich, im Schatten der Lokomotive, entdeckte er gebündelte Dynamitstangen – es waren Dutzende, mehr als genug, um die Brücke, den Zug und alles, was sich in ihm befand, vollkommen zu vernichten. Dash gab einen dritten Schuss ab. Noch immer blieb die Flamme offenbar unbehelligt.
    Isaac Bell schwang sich auf einen horizontalen Querträger, angelte die Browning aus seiner Jacke und schoss einmal.
    Die tanzende Flamme verschwand. Ein kleines Rauchwölkchen nahm ihren Platz ein, flatterte ein wenig in einem schwachen Windstoß, dann trieb es davon, als wäre die Zündschnur eine Kerze, die gelöscht worden war, um einen gemütlichen Abend zu beenden.
    Bell kletterte auf das Gleis zurück und rannte zu dem Zug hinüber, um Anweisungen zu geben.
    Josephines Van-Dorn-Mechaniker waren zwar gut, aber sie waren Stadtmenschen, daher in freier Natur so gut wie nutzlos. »Bringt Whiteways Sportwagen in Gang«, befahl er ihnen, »und fahrt ihn die Rampe hinunter. Entschärft die Dynamitladungen unter der Brücke. Danach repariert die Kufen, damit meine Maschine wieder fliegen kann.
    Und – Dash! Halten Sie ein Auge auf die Jungs, die sich meine Maschine vornehmen. Schießen Sie Frost in den Kopf, wenn dieser Mistkerl zurückkommen sollte.« Er winkte Dash näher zu sich heran und fügte halblaut hinzu: »Lassen Sie Celere nicht in die Nähe meiner Flugmaschine. Ach ja, bei der Gelegenheit, ich weiß zwar, dass Ihre Mutter Ihnen den Colt geschenkt hat. Ich fände es aber besser, wenn Sie meinem Waffenmeister erlauben würden, Sie mit einer anständigen Browning auszurüsten.
    Texas Walt! Du kommst mit mir!«
    Bell schwang sich hinter das Lenkrad von Preston Whiteways gelbem Rolls-Royce. Walt Hatfield zwängte sich mit zwei Winchester-Gewehren neben ihn, und sie verließen die Brücke und rasten über die Eisenbahnschienen auf die Ausläufer der Coast Range zu.
    Nach drei Meilen stetig ansteigenden Graslands, dessen Gleichförmigkeit von gelegentlichen verkrüppelten Büschen und kleinen Baumgruppen unterbrochen wurde, fanden sie den Thomas Flyer. Er stand auf den Schienen, nachdem zwei seiner Reifen von losen Schwellennägeln durchlöchert worden waren. Texas Walt entdeckte Frosts Spur zuerst im Schotter des Gleiskörpers, den Frost schon bald verlassen hatte, und dann als Trampelpfad durch das kniehohe Gras.
    Bell sicherte die Büsche und Felsformationen vor ihnen mit einer Winchester, während Hatfield von einem Fußabdruck im Sand zu einem geknickten Grashalm und weiter zu einem abgebrochenen Zweig wanderte. Bell war selbst ein erfahrener Spurensucher, aber Texas Walt konnte den Untergrund »lesen«, so wie die Komantschen, bei denen er aufgewachsen war.
    Über den Bergen grollte Donner, während Blitze in den anschwellenden Gewitterwolken zuckten. Der Wind wehte ihnen erst eisig ins Gesicht, dann wieder

Weitere Kostenlose Bücher