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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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beobachten musste, dass Frost das herabgefallene Gewehr wieder aufhob und in der Schlucht untertauchte.
    Isaac Bell rannte den Abhang hinunter, bewegte sich von Erdhügel zu Erdhügel und setzte dabei über niedrige Büsche und einzelne Felsen hinweg. Einmal verloren seine Füße den Halt, er stürzte, rollte sich über eine Schulter ab, sprang auf und rannte weiter, wobei er die Winchester die ganze Zeit über fest im Griff behielt.
    Die Bewegung in der Mündung der Schlucht spürte er mehr, als dass er sie sah, und warf sich sofort auf den Boden. Eine Pistolenkugel versengte die Luft dort, wo sich sein Kopf gerade noch befunden hatte. Er presste die Winchester gegen seine Brust, rollte sich über den grasbewachsenen Boden und konnte diesmal, als er wieder hochkam, sofort feuern, indem er rasend schnell eine Patrone nach der anderen in die Kammer pumpte und einen tödlichen Kugelhagel entfesselte, der Frost zum Rückzug zwang.
    Aus irgendeinem Grund verzichtete Frost auf den Einsatz seiner Marlin. Bell nahm an, dass sein Treffer mit der Winchester, der Frosts Gewehr durch die Luft gewirbelt hatte, sie beschädigt haben musste, was bedeutete, dass Frost nur noch seine Seitenwaffen zur Verfügung hatte. Bell drang in die Schlucht ein, die nicht breiter war als ein Reihenhaus, sich jedoch, wie es schien, bis tief in den Berghang erstreckte. Dichtes Gestrüpp verstopfte die Öffnung. Bell wühlte sich durch den dichten Chaparral. Pistolenschüsse in nächster Nähe verrieten Frosts Position. Offenbar duckte er sich tief und schoss mit seinem stupsnasigen Webley-Fosbery-Automatikrevolver um sich, mit dem er Archie Abbott beinahe getötet hatte. Die Entfernung war für die abgesägte Schrotflinte zu groß. Die Mannstopperkugeln schlugen breit gestreut ein, ließen aber lediglich Holztrümmer durch die Luft wirbeln.
    Bell wollte das Feuer erwidern, seine Winchester war jedoch inzwischen leer geschossen.
    Frost griff an, pflügte durch das Gebüsch wie ein Büffel und feuerte seine schwere Pistole ab, bis er den Abstand halbiert hatte und aus dem Dickicht hervorbrach. Es war das erste Mal, dass Bell ihn aus nächster Nähe betrachten konnte. Ein Auge war trübe, die Augenhöhle außen vernarbt von den Steinsplittern, die Bells Schüsse aus der Remington in der Armory in Chicago in sein Gesicht geschleudert hatten. Das Ohr, das Bell mit einem Schuss gestreift hatte, war teilweise zerfetzt. Der Unterkiefer, den Archie ihm mit seinem Fausthieb gebrochen hatte, wirkte stark verformt. Aber sein heiles Auge brannte lichterloh, und er kam mit der nicht zu bändigenden Wucht einer Lokomotive vorwärts.
    Bell sank auf ein Knie herab, zog sein Wurfmesser aus dem Stiefelschaft und schleuderte es mit aller Kraft. Es bohrte sich zwischen die Knochen von Frosts Unterarm, und die tödliche Webley-Fosbery rutschte ihm aus den krampfartig zuckenden Fingern. Ehe sie jedoch den Erdboden berührte, holte Frost mit der Linken eine Taschenpistole hervor.
    Bell zog seine Browning und drückte zwei Mal ab. Ihre Waffen erklangen nahezu gleichzeitig. Frosts Weste fing beide Projektile ab. Eine von Frosts Kugeln fächelte heiße Luft auf Bells Wange, die andere zupfte an seinem Ärmel. Dann hatte Frosts Taschenpistole plötzlich eine Ladehemmung, und er zog seine eigene Browning, die eine weitaus tödlichere Bedrohung als die kleine Pistole darstellte. Bell rannte nun direkt auf ihn zu und schoss ihm die Browning aus der Hand. Frost holte mit der Linken zu einem wuchtigen Schwinger aus und bespritzte Bell mit dem Blut seiner Unterarmwunde.
    Bell fing einen Großteil der Schlagwirkung mit der Schulter ab. Trotzdem schüttelte ihn der Treffer des Riesen bis auf die Knochen durch und schickte ihn halbwegs auf die Knie. Weiße Punkte tanzten vor seinen Augen. Seine Hände waren schwer wie Blei. Er spürte, wie ein zweiter Schwinger auf ihn zukam, federte ihn ab und konterte, wobei er auf den Unterkiefer zielte, den Archie gebrochen hatte.
    Seine geballte Faust traf ins Ziel, erschütterte den Riesen und entlockte ihm ein schmerzgepeinigtes Ächzen. Aber Frost wirbelte sofort herum und erwischte den Detektiv mit einer schweren Rückhand, die ihn auf den Boden streckte. Frost hob sein unbrauchbares Gewehr vom Boden auf und holte wie mit einem langen stählernen Totschläger damit aus. Isaac Bell zauberte seinen Derringer aus dem Hut.
    »Fallen lassen!«, befahl er. »Sonst sind Sie ein toter Mann.«
    Frost schlug zu.
    Bell drückte ab.
    Ein Lichtblitz und

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