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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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Tanköffnung.
    In diesem Augenblick schlossen sich Isaac Bells Daumen und Zeigefinger so hart wie eine stählerne Fessel um sein Handgelenk.
    »Eustace, ich glaube, Sie müssen mir einiges erklären.«
     
    Eustace Weed öffnete zwar den Mund, doch er brachte keinen Ton heraus. Tränen traten in seine Augen.
    Bell musterte ihn streng. Als er weitersprach, klang die Stimme des Chefermittlers eisig. »Ich beschreibe Ihnen jetzt, was geschehen ist. Sie nicken nur, wenn es zutrifft. Verstanden?«
    Eustace zitterte.
    »Verstanden?«, wiederholte Bell.
    Eustace nickte.
    Bell ließ sein Handgelenk los, angelte sich dabei das Kupferrohr, schüttelte es prüfend und warf es dann Andy Moser zu, der es nur einmal kurz ansah und wütend das Gesicht verzog. »Wenn das Benzin das Wachs auflöst, läuft das heraus, was sich in dem Rohr befindet. Was ist es? Wasser?«
    Eustace Weed biss sich auf die Unterlippe und nickte.
    Bell holte einen Notizblock aus einer Jackentasche. »Erkennen Sie diesen Mann?«
    Eustace Weed betrachtete blinzelnd eine Zeichnung, wie man sie gelegentlich in einer Zeitung sehen konnte.
    »Der Inhaber eines Saloons in Chicago. Seinen Namen kenne ich nicht.«
    »Was ist mit dem?«
    »Er arbeitete für den Salooninhaber. Er hat mich zu ihm gebracht.«
    »Und dieser Mann?«
    »Er hat mich ebenfalls dorthin gebracht. Sie waren zu zweit.«
    »Und was ist mit dem?«
    Bell zeigte ihm die Zeichnung eines Mannes mit grimmiger Miene, noch furchteinflößender als die anderen. Er sah wie ein Preisboxer aus, der noch nie einen Kampf verloren hatte. »Nein. Den habe ich nicht gesehen.«
    »Dieser Mann ist ein Van-Dorn-Detektiv, der seit etwa zwei Wochen auf der anderen Seite des Flurs gegenüber von Miss Daisy Ramsey und ihrer Mutter wohnt. Er teilt sich seine Behausung mit einem anderen, noch größeren Mann. Wenn einer von ihnen das Haus verlassen muss, bleibt der andere in der Wohnung. Wenn Daisy zur Arbeit in der Telefonvermittlung geht, überwacht ein Van-Dorn-Agent den Gehsteig, und ein anderer beobachtet die Telefonvermittlung. Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Eustace?«
    »Dass Daisy sicher ist?«
    »Daisy ist wirklich sicher. Und jetzt erzählen Sie mir alles. Schnell.«
    »Woher kennen Sie ihren Namen?«
    »Ich hatte Sie in Topeka, Kansas, danach gefragt. Sie haben ihn genannt und damit bestätigt, was wir bereits in Chicago ermittelt hatten. Es ist schließlich unsere Stadt.«
    »Aber Sie können sie doch nicht für immer beschützen.«
    »Das müssen wir auch nicht.« Bell hielt die Zeichnungen hoch. »Diese beiden werden wieder in Joliet eingesperrt, um auch weiterhin ihre wohlverdienten zwanzig Jahre Knast abzusitzen. Der Inhaber des Saloons wird demnächst seinen Betrieb schließen und einen kleinen Kurzwarenladen in Seattle eröffnen, wohin er aus gesundheitlichen Gründen umziehen muss.«
     
    Auf einem abgelegenen Streifen graubraunen Farmlandes zwischen Los Angeles und Fresno kreuzte die Southern Pacific West Side Line, der die Wettflieger folgen sollten, die Gleise der Atchison, Topeka & Santa Fé. An derselben Stelle liefen auch örtliche Kurzstrecken-Bahnlinien zusammen, die die Rosinenfarmer und Viehzüchter im San Joaquin Valley versorgten. Das sich daraus ergebende Gewimmel von Gleisen, Weichen und Unterführungen war derart verwirrend, dass Fahrdienstleiter und Zugschaffner diesen Knotenpunkt den »Snake Dance« nannten. Die Stewards des Whiteway Cup Air Race hatten die korrekte Route mit einem weithin sichtbaren weißen Pfeil aus Segeltuch markiert.
    Dave Mayhew, Harry Frosts Telegrafist, kletterte von einem Mast herab und las seine Transkriptionen der empfangenen Morsezeichen laut vor.
    »Josephine liegt weit in Führung. Joe Mudd hatte Probleme beim Start. Zurzeit steht er mit seiner Maschine auf einem Baumwollfeld in Tipton.«
    »Wo ist ihr Versorgungszug?«, fragte Frost.
    »Er behält ihr Tempo bei und befindet sich genau unter ihr.«
    »Wo ist Isaac Bell?«
    »Der Fahrdienstleiter in Tulare hat gehört, wie sein Motor hustete, als Bell und Josephine den Bahnhof überflogen. Seitdem wurde er nicht mehr gesehen. Der letzte Fahrdienstleiter, der sie gesehen hat, meinte, Josephine sei allein unterwegs.«
    »Wo ist Bells Versorgungszug?«
    »Er steht auf einem Nebengleis nördlich von Tulare – wahrscheinlich dort, wo er notgelandet ist.«
    Harry Frost zog seine Uhr aus der Westentasche und sah nach der Uhrzeit. Mittlerweile müsste das Wasser in seinem Treibstoff Isaac Bells Absturz

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