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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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/ *** 5000 *** / (Bewaffnet und gefährlich – Kontakt vermeiden!!!) / Telegrafieren oder telefonieren / VAN DORN DETECTIVE AGENCY / ›Wir geben nicht auf. Niemals.‹« –, außer dass diesmal ein Bild verwendet wurde, das ihn zeigte, wie er nach ihrem Dafürhalten aussehen müsste, wenn er sich einen Bart hatte wachsen lassen.
    Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Der Künstler war ihm verdammt nahegekommen. Zwar war es nicht so, als blicke er in einen Spiegel, und auf dem Bild fehlte auch seine Brille, aber das Gesicht sah schon sehr vertraut aus. Er blieb stehen, um das Plakat zu studieren, ließ es gleichgültig geschehen, dass Leute ihn anrempelten, und ignorierte ihre ärgerlichen Bemerkungen, die ihnen auf den Lippen erstarben, sobald sie ihn in voller Größe sehen konnten. Schließlich straffte er sich und schlenderte hoch erhobenen Hauptes weiter, nachdem er entschieden hatte, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass die Leute zwischen seinem bärtigen Gesicht und dem Konterfei auf dem Steckbrief eine Verbindung herstellten. Nicht bei diesem Gedränge. Außerdem würde niemand, der ihn kannte, es wagen, ihn anzuzeigen.
    Zur Hölle mit den Van Dorns. Er hatte zehn Jahre zuvor über sie triumphiert, und jetzt würde er abermals über sie triumphieren.
    Er schlenderte von Flugmaschine zu Flugmaschine, atmete den vertrauten Geruch nach Benzin und Öl, nach Gummi und Segeltuch und Imprägnierlack ein und arbeitete sich auf Umwegen an ihre gelbe Maschine heran. Als er sich dem Objekt seiner Begierde bis auf zwanzig Meter genähert hatte, rammte er die Hände in die Taschen, streichelte mit der rechten den abgesägten Webley-Revolver, während seine linke Hand das Heft eines Springdolchs umfasste, der es ihm ermöglichte, einen möglichen Beschützer leise aus dem Weg zu räumen.
    Josephine wandte ihm den Rücken zu. Sie stand auf einer Holzkiste und war mit dem Kopf im Motorraum verschwunden. Frost näherte sich ihr. Vor freudiger Erwartung klopfte sein Herz heftig. Sein Gesicht war heiß, die Hände schwitzten. Er packte die Waffen mit festerem Griff.
    Ganz plötzlich blieb er stehen.
    Irgendetwas an Josephines Mechanikern wollte ihm nicht gefallen. Er versteckte sich hinter einem Wright-Model-A-Doppeldecker und beobachtete sie über die vorderen Seitenruder hinweg. Es dauerte nicht lange, bis sich sein Verdacht bestätigte.
    Sie trugen zwar die richtige Kleidung, die typischen Westen, Fliegen, hatten teilweise sogar die Hemdsärmel hochgekrempelt und flache Mützen auf den Köpfen. Doch sie waren deutlich jünger, als er es von Männern erwartet hätte, die an Flugmaschinen herumbastelten. Und sie interessierten sich viel mehr für die Besucher der Flugschau als für Josephines Maschine. Van Dorns! Die Mechaniker waren Detektive.
    Das Karussell seiner Gedanken begann sofort wieder zu rotieren. Die Van Dorns jagten ihn nicht nur mit Steckbriefen, sondern sie bewachten auch Josephine. Weshalb?
    Whiteway! Dahinter musste Whiteway stecken. Die verpfändete Maschine des Italieners auszulösen musste ziemlich teuer gewesen sein. Das Gleiche galt sicherlich auch für den Hilfszug. Aber es würde sich um ein Mehrfaches auszahlen, Josephine zu benutzen, um Werbung für das Rennen zu machen und noch mehr Zeitungen zu verkaufen. Preston Whiteway hatte die Detektive engagiert, um zu schützen, was er in Josephine investiert hatte.
    Oder war es sogar mehr als der Schutz einer Investition?
    Frost hatte plötzlich das Gefühl, sein Schädel explodiere jeden Moment.
    War Whiteway möglicherweise vernarrt in sie?
    Flugmaschinen rollten brummend über die Grasnarbe und summten durch die Luft. Wohin er auch schaute, alles war in Bewegung – laute Motoren, Piloten, Van-Dorn-Agenten. Er musste sich zusammenreißen. Um Whiteway würde er sich später kümmern. Erst einmal kam Josephine an die Reihe.
    Aber die Van-Dorn-Agenten, die Josephine bewachten, hätten die Steckbriefe ständig im Kopf. Sie würden jeden anhalten, der auch nur entfernt Ähnlichkeit mit einem der Bilder hätte.
    Er bemerkte, dass ihre Blicke immer wieder zu einem hochgewachsenen rothaarigen Mann wanderten, der in einem Straßenanzug und mit einer Melone auf dem Kopf in der Nähe stand. Ein Verdächtiger? Glaubten sie, dass sich Harry Frost die Haare rot gefärbt, siebzig Pfund heruntergehungert hatte und fünf Zentimeter gewachsen war? Der Bursche sah wie ein Fifth-Avenue-Stenz aus. Aber auf seiner Stirn waren die dünnen weißen Linien von

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