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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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einkalkuliert. Ehe die Reporter Josephine erreichten, war sie von Detektiven umringt, die jeden Reporter mit Luchsaugen musterten.
    »Das klappte ja ausgezeichnet«, meinte Bell anerkennend zu Archie.
    »Deshalb bezahlt Mr. Van Dorn mich auch so fürstlich«, erwiderte Archie grinsend.
    »Mir erzählte er, dass er sich schon fragt, weshalb du jetzt, wo du reich bist, überhaupt noch arbeitest.«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Archie. »Vor allem, da ich zum ›Edel‹-Leibwächter degradiert wurde.«
    »Ich habe ganz speziell um dich gebeten. Du wurdest nicht degradiert.«
    »Versteh mich nicht falsch, Josephine ist eine Klasse für sich, und ich bin froh, dass ich sie beschützen darf. Aber Tatsache ist auch, dass dies im Grunde ein Job für die Jungs vom Protective Service ist.«
    »Nein!«
    Bell wirbelte herum, um seinem alten Freund in die Augen zu blicken. »Hüte dich vor diesem Irrtum, Archie. Harry Frost hat die feste Absicht, sie zu töten, und es gibt niemanden unter den Angehörigen des Protective Service, der fähig wäre, ihn daran zu hindern.«
    Archie war fast genauso groß wie Bell und hatte die gleiche athletische Statur. Bell mochte ihn bei ihrem Boxduell auf dem College besiegt haben, aber er war der Einzige, dem dies je gelungen war. Archies lässiges Auftreten, seine attraktive Erscheinung und seine stets würdevolle Haltung kaschierten eine Zähigkeit, die Bell bei anderen Vertretern seines gesellschaftlichen Standes nur sehr selten angetroffen hatte. »Du überschätzt Frost ganz und gar«, sagte er.
    »Ich habe gesehen, wie er arbeitet. Du nicht.«
    »Du hast ihn vor zehn Jahren erlebt, als du noch ein halbes Kind warst. Aber das bist du jetzt nicht mehr. Und Frost ist zehn Jahre älter.«
    »Möchtest du, dass ich dich durch jemand anders ersetze?«, fragte Bell eisig.
    »Versuch nur, mich zu feuern, und ich gehe direkt zu Van Dorn und beschwere mich.«
    Sie musterten einander drohend. Männer, die in der Nähe standen, wichen in Erwartung einer handfesten Prügelei instinktiv zurück. Aber ihre Freundschaft war viel zu intensiv und gefestigt für eine solche Form der Auseinandersetzung. Bell lachte. »Wenn er davon Wind bekommt, dass wir uns wie gereizte Elchbullen aufführen, wirft er uns beide raus.«
    Archie sagte: »Ich schwöre dir, Isaac, niemand wird Josephine ein Haar krümmen, während ich sie bewache. Und sollte jemand es versuchen, dann werde ich sie bis zum letzten Atemzug verteidigen.«
    Isaac Bell war beruhigt, aber nicht so sehr auf Grund von Archies Worten, sondern weil er Josephine während ihrer gesamten Unterhaltung nicht für eine Sekunde aus den Augen verloren hatte.
     
    Ein schwer beladener, vollendet lackierter Doubleday-Page-Lieferwagen rollte in den Belmont Park. Der Fahrer und sein Helfer trugen Uniformmützen mit polierten Schirmen, die die gleiche dunkelgrüne Farbe hatten wie der Lieferwagen. Sie hielten vor dem Lieferanteneingang der Tribüne an und luden mehrere Pakete World’s Works und Country Life in America aus. Dann, anstatt das Gelände wieder zu verlassen, bogen sie auf die Schotterstraße ab, die die Bahnhofsanlage mit dem Innenfeld verband, und folgten einem Motel-T-Pritschenwagen, der einen Wright-Motor von einem Werkstattwagen zu der Flugmaschine transportierte, die er antreiben sollte.
    Das Tor, das den Weg über die Rennbahn zum Innenfeld versperrte, wurde von Van-Dorn-Detektiven bewacht. Sie winkten den Model T durch, hielten jedoch den Doubleday-Page-Lieferwagen an und betrachteten das Duo im Führerhaus, ausstaffiert wie vertrauenerweckende Auslieferungsfahrer, mit verwirrten Mienen.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Der Fahrer grinste. »Ich wette, Sie würden mir nicht glauben, wenn ich antwortete, dass wir den Vogelmännern Lesestoff bringen.«
    »Da haben Sie recht. Also, was ist los?«
    »Wir haben hinten einen Motor für die Liberator. Die Mechaniker sind gerade erst damit fertig geworden und haben uns um Hilfe gebeten.«
    »Wo ist deren Lastwagen?«
    »Der war besetzt.«
    »Joe Mudd ist mein Schwager«, schaltete sich der Helfer ein. »Er wusste, dass wir Magazine lieferten. Solange der Boss nichts erfährt, wird uns nichts passieren.«
    »Na schön, fahren Sie durch. Wissen Sie, wo er ist?«
    »Wir werden ihn schon finden.«
    Der grün lackierte Lieferwagen kurvte über das belebte Innenfeld. Der Fahrer lenkte um Flugmaschinen, Mechaniker, Automobile, Pferdefuhrwerke, Schubkarren und Fahrräder herum. Eingepfercht im Laderaum des

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