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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cussler
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»Zug«, Platows Wundermaschine, hätte kein Gleis, dem er folgen könnte, sondern der Motor würde wie eine Kanonenkugel mit eigenem Antrieb durch die Luft fliegen. Und Gott mochte jedem gnädig sein, der ihm dann im Weg stünde.

12
    »Harry Frost ist nicht tot«, sagte Isaac Bell.
    »Allem Anschein nach«, sagte Joseph Van Dorn, »wurde Harry Frost zwei Mal von Ihnen und drei Mal von Archie getroffen. Er schleppt mehr Blei in sich herum als ein Kesselschmied in seiner Werkzeugkiste.«
    »Und doch ist es nicht genug, um ihn zu töten.«
    »Wir haben nicht die geringste Spur von ihm gefunden. Weder hat ein Krankenhaus von ihm gehört. Noch hat ein Arzt gemeldet, einen gebrochenen Kiefer und gleichzeitig nicht näher erklärte Schusswunden behandelt zu haben.«
    »Ärzte, die außerhalb des Gesetzes arbeiten, lassen sich gewöhnlich üppig dafür bezahlen, dass sie Schusswunden nicht weitermelden.«
    »Noch haben wir irgendeinen Hinweis erhalten, dass er von irgendwem gesehen wurde.«
    »Dafür haben wir eine ganze Menge Tipps bekommen.«
    »Aber keiner hat uns auch nur einen Schritt weitergebracht.«
    »Das heißt trotzdem nicht, dass er tot ist.«
    »Zumindest wurde er außer Gefecht gesetzt.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Isaac Bell. Joseph Van Dorn schlug mit der Hand auf seinen Schreibtisch. »Hören Sie mir gut zu, Isaac. Über dieses Thema haben wir schon des Öfteren gesprochen. Ich würde mich freuen, wenn Harry Frost nicht tot wäre. Es wäre gut fürs Geschäft. Preston Whiteway würde weiterhin ein Vermögen für den Überlandschutz seines Sweethearts der Lüfte bezahlen. Glücklicherweise ist er auch bereit zu bezahlen, wenn wir Frosts Leiche finden. Aber ich kann ihn unmöglich guten Gewissens auch weiterhin für den Vierundzwanzig-Stunden-Dienst eines Dutzends Agenten zur Kasse bitten.«
    »Es gibt keine Leiche«, erwiderte Bell.
    Sein Chef fragte: »Welchen Beweis haben Sie, dass er nicht tot ist?«
    Bell sprang auf und wanderte mit langen Schritten in der Suite des Knickerbocker Hotels auf und ab, die Van Dorn als privates Büro benutzte, wenn er sich in New York aufhielt. »Sir«, sagte er in formellem Ton zu ihm, »Sie sind schon eine viel längere Zeit Detektiv als ich.«
    »Sogar sehr viel länger.«
    »Daher wissen Sie, dass die sogenannte Intuition eines erfahrenen Ermittlers immer auf realen Erkenntnissen basiert. Eine Intuition kommt nie aus dem Nichts.«
    »Als Nächstes kommen Sie mir noch mit dem sechsten Sinn«, erwiderte Van Dorn.
    »Ich brauche den sechsten Sinn gar nicht zu verteidigen«, konterte Bell, »denn aus Ihrer langen Erfahrung wissen Sie viel besser als ich, dass der sechste Sinn im Prinzip das Gleiche ist wie die Intuition. Beide werden durch Beobachtungen von Dingen und Ereignissen inspiriert, die gesehen zu haben uns nicht auf Anhieb bewusst ist.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, was Sie beobachtet haben, das Ihre Intuition ausgelöst haben könnte?«
    »Sarkasmus ist das Privileg des Chefs, Sir«, antwortete Bell. »Vielleicht habe ich gesehen, wie schnell und geschmeidig Frost sich bewegte, als er davonrannte, Sir. Oder ich sah seinen geschockten Gesichtsausdruck, als Archie ihm den Unterkiefer brach, Sir. Und nichts Vergleichbares als wir ihn angeschossen haben, Sir.«
    »Wollen Sie nicht endlich aufhören, mich Sir zu nennen?«
    »Jawohl, Sir«, meinte Bell grinsend.
    »Sie sind heute so verdammt aufgekratzt.«
    »Ich bin nur erleichtert, dass Archie eine echte Chance hat. Dr. Nuland-Novicki meinte, das Wichtigste sei, dass er die ersten vierundzwanzig Stunden übersteht, und das hat er getan.«
    »Können wir ihn besuchen?«, fragte Van Dorn.
    »Noch nicht. Lillian ist die Einzige, die sein Zimmer betreten darf. Selbst Archies Mutter muss sich draußen auf dem Korridor die Beine in den Bauch stehen. Der andere Grund für meine Aufgekratztheit ist, dass Marion jeden Tag aus San Francisco kommen kann. Sie wurde von Whiteway engagiert, um bewegliche Bilder von dem Rennen aufzunehmen.«
    Van Dorn schwieg für einen Moment und ließ sich ihr Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Als er dann wieder das Wort ergriff, klang er vollkommen sachlich und ernst. »Was Sie über die Intuition sagen, ist richtig – oder, wenn auch nicht ganz richtig, so sind sich jedoch erfahrene Agenten im Großen und Ganzen darin einig.«
    »Die unterschwellige Wahrnehmung ist ein faszinierendes Phänomen.«
    »Aber«, sagte Van Dorn und hob einen Finger, um seinen Worten

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