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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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anspielte. Das ging niemanden etwas an. Auch nicht ihren Bruder.
    Bevor Annabel in dieser Nacht einschlief, musste sie an die beiden Taucher denken ...

12
    Pamela lag auf dem Doppelbett und sah die Lokalnachrichten, als Shane hereinkam. Aus dem Bad drangen Föhngeräusche zu ihnen. Es war acht Uhr. Er war vor zehn Minuten aus einem Tiefschlaf hochgeschreckt, weil draußen ein Auto eine Vollbremsung hingelegt hatte. Zum Glück, sonst hätte er ganz sicher gerade den ersten Streit provoziert. Seine T ochter küsste ihn auf die Wange und strahlte. „Hi, Dad.“ Er lächelte zurück. Er müsste lügen, wenn er sagte, ihm würde es nicht gefallen, wie sich Pam über ihn freute. Im Fernsehen zeigten sie ein großes Touristenboot, das im ruhigen Wasser im Hafen schaukelte.
    „ Da d , die Quicksilver Explorer! Auf dem Boot waren wir doch v or ein paar Tagen!”, rief Pam. „ Mum! Komm schnell!”
    Kim streckte den Kopf mit dem nassen Haar durch die Badezimmertür. Der Nachrichtensprecher sagte gerade:
    „ Von einem Tauchausflug mit dem Boot Explorer der Linie Quicksilver sind heute zwei Tauchtouristen nicht an Land zurückgekehrt.. Ein Schiff und ein Helikopter der Küstenpo
liz
ei suchen noch immer nach den Vermissten.” Dann wurden die Fotos der beiden Männer gezeigt.
    Kim
warf einen Blick auf Shane. „ Du siehst ein bisschen zerknittert aus.”
    Shane ignorierte die Bemerkung. Er hatte ein
sauberes, weißes Kurzarmhemd und eine gebügelte dunkelblaue
Anthony G
H
ose angezogen. Sein gelocktes, grau meliertes Haar hatte er noch rasch unters Wasser gehalten.
    „W enn sie sich verirrt haben ...” Pamela war ganz aufgerecht. „ Stell dir vor, das wäre uns passiert! Und wir wären jetzt da draußen, mitten in der Nacht, und die Haie und ...”
    „
Du hast eine
Fanta sie!” Kim schüttelte den Kopf, „i ch gehe ein in dieser Hitze! Hast du etwa die Aircondition ausgeschaltet?”
    „ Mir war zu kalt!”, murrte Pam.
    „ Schalte sie sofort wieder ein! Ich zerfließe.”
    „ Warum musst du auch in den Tropen deine Haare föhnen?”, erwiderte Pam und verdrehte die Augen in Richtung Shane.
    Die beiden vermissten Männer hießen Pete de Vries und Leonard Griff ith. Sie waren beide um die fünf zig. Shane er
wischte
sich dabei, wie er Namen und Aussehen speicherte. Dann sagte er sich, dass er im Urlaub war.
    Als
sie eine halbe Stunde später im “Big Crab” ankamen, stellte er fest, dass er sich noch immer an ihre Namen erinnerte. Die Warteschlange reichte bis zum Tresen, laute Loungemusik erfüllte den großen vollbesetzten und ziemlich trendig eingerichteten Raum. Klar, dass das Pam gefiel. Er war hungrig, aber Pam zuliebe würde er sogar warten. Immerhin gab es ja eine Bar ...
    „ Tut mir Leid, aber im Moment gibt es keinen freien Tisch. Wenn Sie in zwei Stunden noch mal kommen wollen?” Der Kellner lächelte.
    „In zwei Stunden! D a bin ich schon vor Hunger ohnmächtig geworden. Können Sie denn nichts tun?” Kim setzte
ein Lächeln
auf
.
    „
Lass
t
uns
woandershin
gehen
”,
sag
te
Shane.
    „ Aber ich habe
Gutscheine! Und die gelten nur für heute!” Pamela stampfte mit dem Fuß auf.
„Ich wollte euch doch einladen
!

    “Schrei nicht so! Was sollen denn die Leute denken?”, ermahnte Kim sie.
    „ Das ist mir
doch
egal!”
Pamela wandte sich trotzig ab.
    Ob das so die ganze nächste Woche weitergeht?, dachte Shane, als sich ein untersetzter Mann im strahlend weißen Polo-Shirt an ihnen vorbeischob. Er roch nach Duschgel, und seine kurz geschnittenen braunen Haare waren noch feucht vom Waschen. Ihm folgte eine zierliche, aber farblose Frau mit gelblich blondem, toupiertem Haar in einem
roten Kleid
. Shane musste an eine Praline denken, die in ein
rotes
Papier einwickelt war, damit sie in der Pralinenschachtel nach etwas Besonderem aussah.
    Der Mann
drehte sich
um und blickte Shane direkt ins Gesicht. Er stutzte, lächel te dann unbeholfen und fragte: „ Entschuldigen Sie, aber Sie sind nicht zufällig Detective Sergeant Shane O’Connor? Aus Brisbane?”
    „ Doch das ist er!”, antwortete Pamela, noch bevor Shane reagieren konnte. Der Stolz in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
D
er Mann
streckte Shane die Hand entgegen, und diesem blieb nichts anderes übrig, als sie zu schütteln. Sie war warm, fleischig und feucht.
    “ Detective Richard Flimms aus Cairns! Und das ist meine Frau Rose.”
    „ Freut mich, aber im Moment weiß ich nicht, wo ich Sie einordnen soll”,

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