Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
Vom Netzwerk:
Pam und ihr die Zeit zu verbringen.
    Als er zum Motel zurückging, kam er an einer Reihe von Geschäften vorbei, die Strandartikel und Taucherzubehör verkauften. Beim vierten Laden
kaufte er
beinahe weiße Bermudas, entschied sich dann aber doch für die lange Version, aber er erstand ein tiefblaues T-Shirt von Billabong, eine Baseballkappe von Nike, und Treckingsandalen. Dann ließ er sich noch Flossen und eine Taucherbrille mit Schnorchel aufdrängen. Außer den beiden letzten Artikeln behielt er gleich alles an und ließ seine lange Hose, das gestreifte Baumwollhemd und die braunen Lederschuhe einpacken. Vielleicht würde es ihm mit diesem Outfit auch gelingen, sein Inneres auf Freizeit und Urlaub umzustellen.
    „ Dad!”, rief Pamela, die ihn sah, als er am glitzernden Pool vorbei zum Eingang seines Zimmers
ging
. Sie trug ihr weißes Tennisdre ss und winkte aufgeregt. „ Ich hab an der Rezeption unser Tauchvideo einlegen lassen! Mom und ich sind echt oft drauf! Du musst es dir unbedingt ansehen! ” Jetzt erst schien sie seine Aufmachung zu bemerken. Sie musterte ihn etwas befremdet, wie er fand.
    „Nicht okay?“, fragte er.
    „Doch ...“ Sie lächelte und gab ihm einen Kuss. „Sieht echt cool aus!“
    Zielstrebig ging sie in seinem Zimmer zum Fernseher, stellte den Videokanal ein und war f sich auf das zerwühlte Bett. „ Schnell, es geht schon los!”
    Sollte er ihr von der gerade gelesenen Schlagzeile berichten? Ihr die Freude am Tauchen verderben? Ihr Angst machen? Er entschied sich dagegen , setzte sich neben sie und schwieg.
    „Kuck hier! Typisch Mom!“ Pam lachte.
    Kim ma chte einen zögerlichen Eindruck und blickte besorgt zur Tauchlehrerin. „Annabel war echt cool!“, sagte Pam, „vielleicht mache ich nächstes Jahr ein Praktikum hier!“
    Shane konnte gerade noch sein spontanes „Auf keinen Fall“ in ein unverständliches Brummen umwandeln. Mit den langen, weißblonden Haaren und der fas t durchsichtigen Haut schien die Tauchlehrerin ein völlig anderes Wesen zu sein als der zweite Tauchlehrer, ein braun gebrannter, breitschultriger Mann, der Matt hieß und den er, Shane, gestern in der Bar gesehen hatte.
    „Du musst unbedingt noch mal mitkommen!“
    „Ich glaub nicht.“
    „Ach, es ist echt gar nicht so schwer! Und sogar Mom hat es ein bisschen Spaß gemacht!“
    Es folgten Unterwassersequenzen: Taucher in voller Ausrüstung, die, meistens plump und unbeholfen, um Korallen und bunte Fische herumpaddelten. Und Pam rief amüsiert: „Da, da bin ich!“ oder „Mom ist immer in der Nähe vom Boot geblieben!“
    In der letzten Einstellung, einer Totalen, gingen die Touristen von Bord der Explorer , freundlich verabschiedet von den Tauchlehrern. Im Hintergrund am Kai schaukelten die Yachten. Ein stämmiger Mann mit auffallend dichten Haaren starrte zur Touristengruppe hinüber. Shane fielen wieder seine O-Beine auf. Es war derselbe, den er gestern Nacht in der Bar gesehen hatte. Sein Polizistengehirn begann bereits zu rätseln, dabei gab es gar nichts zu rätseln. Der Ort hier war klein und überschaubar und unwillkürlich begegnete man immer denselben Leuten ohne dass das irgendetwas zu bedeuten hatte. Das Video endete und Pam sprang aus dem Bett.
    „ Jetzt gehen wir zu Detective Flimms in die Po lizeistation , ja?“
    „Klar!“
    „Und du findest es auch nicht blöd, weil du ja Urlaub hast?“
    „Nein, überhaupt nicht.“
    „Super! Weißt du, ich fand es toll, dass Flimms dich aus der Zeitung kennt!“ Sie gab ihm wieder einen Kuss auf die Wange. „Ich will auch zur Polizei.“
    „Ich dachte, du wolltest Tauchlehrerin werden?“
    „Das kann ich ja nebenher machen. Im Urlaub oder so.“

15
    Annabel hörte die Nachricht erst, als sie nach ihrem täglichen Lauf zum Frühstück das Radio mit dem Lokalsender einschaltete: Leonard Griffith, einer der beiden vermissten Touristen, war von einem Fischerboot aufgenommen worden. Aber Pete de Vries sei von Haien zerrissen worden , hieß es .
    „ Es war grauenvoll, wie das Maul mit den spitzen Zähnen auf ihn zuschoss‘ , b erichtete der ü berlebende Leonard . „Pete hatte eine leichte Verletzung, möglicherweise hat sie den Hai angelockt.”
    Ihr wurde ganz mulmig. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was mit Greg und ihr passiert wäre, wenn dieses Boot nicht gekommen wäre ...
    Wenn Steve also nicht gewesen wäre ... Den Toast, den sie gerade mit einer dünnen Butterschicht bestrich, legte sie wieder auf das Holzbrett neben dem

Weitere Kostenlose Bücher