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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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durch ein Möbiustor trat, in den nun leeren Raum. Der Zug ließ die Papiere in einem Aktenschrank rascheln, den Harry offen gelassen hatte. Noch bevor das Rascheln sich legte, hatte Harry Jordans Gedanken nach Barnet zurückverfolgt.
    Leise tauchte er im Wohnzimmer des wiedererwachten Telepathen auf. Von den Erkerfenstern des ersten Stockwerks aus blickte man auf eine kopfsteingepflasterte Sackgasse, die Begrenzungsmauer eines Parks und die dunkle, sanft wogende Silhouette der Bäume dahinter. Der Raum lag im Dunkeln. Jordan stand am Fenster und blickte durch einen Spalt in den Gardinen hinaus auf die Straße, die im trüben Schein der Laternen lag. Harry langte nach dem Schalter an der Wand und knipste das Licht an. Jordan gab ein Zischen von sich, duckte sich und wirbelte zu ihm herum. In seiner Hand war eine Waffe.
    »Schon gut«, sagte der Necroscope. »Ich bins nur.«
    Jordan holte tief Luft und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Mit einer Handbewegung bedeutete er Harry, ebenfalls Platz zu nehmen. »Es ist nur die Art und Weise, wie du kommst und gehst«, sagte er.
    »Du hast mich doch darum gebeten«, erinnerte Harry ihn.
    Jordan nickte. »Da stehe ich am Fenster, das reinste Nervenbündel, sehe raus auf die Straße – und dann geht auf einmal das Licht an!«
    »Das war keine Absicht«, sagte Harry. »Oder eigentlich schon. Hätte ich etwas gesagt, hättest du dich umgedreht und mich gesehen. Ich weiß nicht, welcher Schock für dich schlimmer gewesen wäre: plötzlich im Licht zu stehen oder im Dunkeln meine Augen zu sehen.«
    »Deine Augen?«
    Harry verzog das Gesicht. Er nickte. »Sie sind höllisch rot, Trevor. Und es gibt nichts, was es jetzt noch aufhalten könnte. Das Ding in mir ist ziemlich stark.«
    »Aber ... dir bleibt doch noch ein bisschen Zeit?«
    Harry zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, wie lange. Zumindest lang genug, um noch eine Sache zu erledigen, hoffe ich, und dann werde ich verschwinden.« Endlich setzte er sich. »Würde es dir etwas ausmachen, die Pistole wegzulegen und mir zu erzählen, was hier los ist?«
    Jordan betrachtete die Waffe in seiner Hand, als habe er vergessen, dass sie da sei, schnaubte und steckte sie zurück in ihr Schulterholster. »Ich bin ein bisschen nervös. Hm, eigentlich komme ich mir vor wie das Kaninchen vor der Schlange.«
    »Du wirst beobachtet?« Harry wusste nicht, wohin er seine Gedanken richten sollte, um das zu überprüfen. Nach Jordan zu suchen, war etwas anderes gewesen, denn da hatte er gewusst, worauf er achten musste. Dasselbe galt für Paxton. Aber jemanden zu suchen, an den er nicht gewöhnt war – jemand Unbekannten – war ein Kunststück, das er erst noch erlernen musste. »Bist du dir da sicher?«
    Jordan stand auf, löschte das Licht und trat wieder an die Gardinen. »Ich bin mir einer Sache noch nie so sicher gewesen. Er oder sie sind im Augenblick da draußen, gar nicht weit weg, und überwachen mich. Sie tasten meine Gedanken ab. Oder wenn nicht, dann schirmen sie mich ab. Sie blockieren mich. Ich kann nicht lesen, was hinter ihrer Abschirmung ist. Ich denke die ganze Zeit, es kann nur das Dezernat sein, aber woher zum Teufel sollten sie wissen, dass ich wieder da bin? Lebendig, meine ich!«
    Er wandte sich von den Vorhängen ab. Sein Blick fiel auf Harrys fremdartiges Gesicht. »Ich ... Ich verstehe, was du meinst.«
    Harry, ein großer, dunkler Schattenriss, dessen Augen sein Gesicht wie eine Teufelsmaske erscheinen ließen, nickte. Im Moment hatte er andere Sorgen als das Leuchten seiner blutroten Augen.
    »Wie fühlt es sich an, wenn man von jemandem beobachtet, geistig abgeschirmt wird?«
    »Überwacht zu werden, ist so, wie es sich bei Paxton angefühlt hat. Eine Blockade ist ein mentales Störfeld, ein Schirm aus statischem Rauschen.«
    »Bis du es mir gesagt hast, war ich mir noch nicht einmal sicher, dass Paxton überhaupt da war. Er war bloß ein Jucken. Und was ein mentales Störfeld angeht ...«
    »O.K.« Jetzt war es an Jordan, die Achseln zu zucken. »Ich gebe dir ein Beispiel. Versuche, deine Gedanken auf mich zu konzentrieren.«
    Harry tat es und traf auf eine Wand summender Interferenzen. Hätte er nicht gewusst, dass es Jordan war, hätte er nicht die geringste Ahnung gehabt, worum es sich handelte. »Wenn dir so etwas begegnet, weißt du, dass jemand ein Störfeld um dich herum aufgebaut hat, und zwar mit Absicht. Ich muss es ja wissen, schließlich habe ich Übung darin. Früher, als die russischen ESPer

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