Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
Vom Netzwerk:
es wusste. Die beiden haben mir ja das Entree zu den Wetzlar-Werken auf diese Weise geschaffen. Also ist es wohl nichts mit Ihrer Annahme, dass ich deswegen meine Frau umbringen wollte.«
    Ein meckerndes, hüstelndes Gelächter Hausmäusels erstaunte Michael Schlosser. »Wussten Sie von diesem Verhältnis, Herr Anwalt?«
    »Na klar doch«, kam es breit grinsend zurück. »Wir sind doch Freunde und wozu hat man denn sonst seine Freunde.«
    ›Schöne Freunde‹, dachte er und fuhr gelassen fort:
    »Gut, tun wir also mal so, als hätten Sie Ihre Frau nicht von der Treppe gestoßen, Herr Walden, obwohl ich weiterhin davon überzeugt bin. Gehen wir zum Mord im Krankenhaus. Sie haben an diesem Abend angeblich nachweislich von hier, genauer gesagt aus dem Nebenraum, mit Ihrem Büro und dort Herrn Miller, dessen Aussage diesbezüglich absolut glaubhaft ist, wichtigste, dienstliche Angelegenheiten via Handy besprochen. War das so?«
    »Ja, das war so«, antwortete Walden, scheinbar gelangweilt.
    »Auf die Frage, warum Sie nicht das gebräuchliche Telefonnetz benutzt haben, sagten Sie, dass es billiger und Usus sei, das Diensthandy zu nehmen. Nun konnte ich aber in Erfahrung bringen, dass Sie wichtige Gespräche dieser Art normalerweise nicht über das Handy abwickeln und diese wichtigen Gespräche im Büro aufgezeichnet werden. Warum nicht an diesem Abend?«
    Er registrierte mit Genugtuung, wie der Anwalt verwundert, aber auch interessiert seinen Freund anschaute und dieser weiterhin selbstsicher lächelte und antwortete:
    »Weil mir an diesem Abend danach war und weil dieses Gespräch vielleicht eine Stufe unter der Wichtigkeitsstufe für erforderliche Bandaufzeichnungen lag. Also, bitte etwas nachhaltigere Beweise für meine angebliche Täterschaft, Herr Schlosser, oder haben Sie sonst nichts weiter zu bieten?«
    ›Du kommst schon noch in mein Fahrwasser‹, dachte Michael Schlosser. Er war inzwischen schlecht gelaunt und fuhr mit seinen Meinungen weiter fort:
    »Ich kann Ihnen sagen, Herr Walden, warum Sie bewusst ein Handy nahmen. Ihr Kollege, Herr Miller sagte aus, dass er immer wieder signifikante Geräusche, die nur aus Ihrem Büroraum nebenan kommen konnten, vernommen habe und er sich sicher war, dass keinerlei Fahrgeräusche zu vernehmen gewesen waren. Daraus konnte er schließen, dass Sie durchgehend zu Hause waren. Ich behaupte aber, dass Sie nicht zu Hause waren und den Mord an Ihrer Frau begangen haben.«
    Als er kurz Luft holte, griff ihn der Anwalt sofort hart an:
    »Sie wissen, dass Sie hier nur heiße Luft blasen, Herr Kommissar. Wenn wir heute Abend hier fertig sind, können Sie sich schon auf eine saftige Dienstaufsichtsbeschwerde und eine gewaschene Anzeige gefasst machen.«
    »Wozu? Entweder ich habe Recht und überführe heute Abend einen Mörder oder ich lasse mich, wie abgesprochen, vorzeitig pensionieren, Herr Hausmäusel«, konterte er grantig. »Also, zurück zu der fraglichen Mordnacht. Sie waren nicht mit Ihrem Geländewagen unterwegs, Herr Walden, sondern mit dem unauffälligeren Fahrzeug Ihrer Frau, der hier in der Garage steht. Als Sie mit Herrn Miller zu telefonieren begannen, standen Sie bereits gut versteckt in der unmittelbaren Nähe des Krankenhauses. Um kurz nach zehn stiegen Sie aus, weil Sie das Gespräch für diese Zeit wegen angeblicher Akkuprobleme unterbrachen und es ist Ihnen gelungen, ungesehen in das Krankenhaus zu gelangen und dort genau so ungesehen die Todesspritze mit Luft zu setzen. Dies dauerte insgesamt circa acht Minuten. Danach setzten Sie sich wieder in das Auto und telefonierten wiederum einige Minuten mit Herrn Miller, um kurz darauf nur mal schnell auf die Toilette zu müssen. In dieser Zeit fuhren Sie im Eiltempo nach Hause. Danach telefonierten Sie wieder einige Minuten und konnten dann beruhigt auflegen und schlafen gehen. Ihr Alibi stand und Sie hatten Ihr Ziel erreicht.«
    Mit wieder nach vorne gebeugtem Oberkörper und fürchterlich arrogantem Grinsen blickte ihn Georg Walden an.
    »Und wie wollen Sie das beweisen und damit mein Alibi erschüttern, werter Herr Schlosser? Haben Sie die Spritze mit meinen Fingerabrücken gefunden oder hat mich angeblich jemand gesehen?«
    »Nein, nichts von alledem. Ich behaupte nun aber, dass Sie die Kuckucksuhr mit in Ihrem Fahrzeug hatten.«
    Bei diesen Worten deutete er auf den Raum nebenan, grinste nun seinerseits den Dicken an, beugte sich so weit nach vorn, dass er nur noch wenige Zentimeter von dessen Gesicht entfernt

Weitere Kostenlose Bücher