Todesschlaeger - Ein Golferkrimi
einen versteckten Lachreiz auslöste. Die beiden hatten in gewisser Weise Ähnlichkeit mit einem Komikerpaar namens Pat und Patachon, welches vor vielen Jahren allgemeine Heiterkeit ausgelöst hatte.
»Wissen Sie, Herr Hausmäusel, dass Ihr Freund nach dem Stand der Dinge heute der alleinige Inhaber der Wetzlar-Werke ist?«, schoss er die nächste Frage ab.
Ein hämisches Lachen des Dürren war die Folge. Er sah, wie die Augen des Anwalts aufblitzten und Walden verschwörerisch ansahen. Auch dieser konnte das triumphierende Lächeln nicht ganz verbergen und schlug schnell die Augen nieder und bemühte sich, ernst zu bleiben.
»Klar weiß ich das«, antwortete der Anwalt arrogant und selbstsicher. »Dass es allerdings so schnell gehen würde, hätte ich nie für möglich gehalten.«
»Ach so!«, schlug Michael Schlosser mit Nachdruck zurück. »Dass es aber nur deshalb so schnell ging, weil vier Morde in diesem Zusammenhang verübt wurden, gibt Ihnen nicht zu denken?«
Sein Schuss hatte gesessen. Der Anwalt wurde leichenblass und Walden rutschte auf seinem Platz hin und her.
»Was wollen Sie damit andeuten, Herr Kommissar?«, fauchte Hausmäusel. »Wollen Sie sich eine Klage an den Hals holen?«
›Holla! Solltest du der unsichtbare Ausführende gewesen sein und nicht …‹ Er wollte den Gedanken erst einmal nicht zu Ende denken.
»Fühlten Sie sich etwa direkt angesprochen, Hausmaus?«, fragte Genko stattdessen. Frech feixend sah er den Anwalt an und stellte sich noch ein wenig breitbeiniger in den Türrahmen.
Walden und Hausmäusel wollten schon antworten, als Michael Schlosser beschwichtigend die Hände hob und beruhigend zu sprechen anfing:
»Ich hätte für heute Abend einen interessanten Vorschlag, Herr Walden. Ich hatte Ihnen ja eingangs gesagt, dass ich Sie beschuldige, aus Gründen der Geldgier, vier Menschen ermordet zu haben. Sie sind bestimmt der Überzeugung, dass ich Ihnen nichts nachweisen kann, weil Sie, wie ich hier behaupte, sämtliche Spuren und sämtliches belastendes Beweismaterial gründlichst haben verschwinden lassen. Richtig, Herr Walden?« Er schaute bei diesen Worten den Hausherrn in etwa so an, wie eine Schlange eine Maus anschaut, bevor sie diese auffrisst.
Walden lächelte mitleidig.
»Meinen Sie etwa, ich würde diese Frage mit einem Ja oder Nein beantworten und damit sozusagen gleichzeitig zugeben, dass ich vier Menschen umgebracht und Beweismaterial und Spuren habe verschwinden lassen?«
»Ein Versuch war es doch wert, oder?«, lachte Michael Schlosser kurz auf.
Seine beiden Kollegen lächelten pflichtschuldig mit, und er spürte, dass diesen dazu eigentlich nicht zumute war.
»So weit, so gut, Herr Walden«, fuhr er unbeirrt fort. »Ich werde versuchen, Ihnen vier Morde zu beweisen. Sie sind ja bestimmt der Meinung, dass Ihnen keine einzige Tat stichhaltig und einwandfrei, also rechtlich absolut wasserdicht, nachzuweisen ist. Nun zu meinem Vorschlag: Wenn ich Ihnen auch nur eine einzige Tat verurteilungsreif beweisen kann, dann gestehen Sie alles und geben das Spiel verloren. Ihr Freund, Herr Anwalt Hausmäusel, kann ja sehr genau feststellen, ob meine Beweise die geforderte Qualität haben.«
Schlossers Gegenüber klappte der Mund auf. Dieser dachte offensichtlich angestrengt nach.
»Was soll das, Herr Kommissar. Darauf geht mein Mandant in keinem Fall ein«, schrie ihn der Anwalt von der Seite her an und klopfte mit seinen dürren Händen wiederholt auf die breiten, hölzernen Lehnen seines Sessels.
»Warum nicht, Herr Hausmäusel. Wenn Ihr Mandant der Meinung ist, dass ich ihm nichts nachweisen kann, entweder weil er schuldlos ist oder weil er sämtliche Spuren vernichtet hat, dann kann ihm doch überhaupt nichts passieren. Wenn ich ihm allerdings doch einen der Morde zweifelsfrei nachweisen kann, ist sein Spiel ohnehin zu Ende. Also?«
Stille trat ein. Stille, die zum Nachdenken anregen sollte und die Michael Schlosser gewollt hatte. Seine Augen waren auf Georg Walden gerichtet. Dessen Stirn hatte sich stark in Falten gelegt. Plötzlich begann der Dicke zu lächeln:
»Ich bin einverstanden, Herr Schlosser, habe aber noch eine Bedingung. Wenn Sie mir hier und heute keinen Mord nachweisen können, dann lassen Sie sich umgehend vorzeitig pensionieren.«
»Das kommt überhaupt nicht in Frage«, brüllte nun Genko los. »So eine Sa…«
»Wieso nicht, Genko?«, unterbrach Michael Schlosser seinen Mitarbeiter und schaute ihm direkt ins Gesicht. »Wenn ich hier und
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