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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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heute dem wirklichen Täter nicht mindestens einen Mord nachweisen kann, dann ist es in der Tat besser, wenn ich mich pensionieren lasse und die Fälle zu den Akten gelegt werden. Ich bin damit einverstanden, Herr Walden.«
    Er wandte seinen Kopf wieder dem Hausherrn zu und nickte kalt. Das reflexhafte Augenzucken Waldens nahm wieder zu und der Blick, den er von ihm zurückerhielt, zeigte ihm, dass er sich spätestens jetzt einen Todfeind geschaffen hatte.
    »Wir wollen dann lieber gleich zur Sache kommen, meine Herren«, leitete er das Hauptthema ein. Er bemerkte, dass ihn nicht nur der Hausherr, sondern auch Genko und Reimer, gespannt ansahen. »Mord eins: Ich beschuldige Sie, Herr Georg Walden, Frederik Meinert vor zwei Jahren, am achtzehnten Februar, in Tirol ermordet zu haben, damit sichergestellt war, dass kein unnötiger Erbe in Zukunft an das Vermögen der Wetzlars kommen konnte.«
    Er wartete eine kleine Weile, und richtig, wie erwartet, grinste ihn der Dicke an, während er seinem Freund Hausmäusel beruhigend eine Hand auf den Arm legte:
    »Wer ist überhaupt dieser Frederik Meinert? Ich habe diesen Namen noch nie gehört, Herr Schlosser.«
    »Wir wissen inzwischen, dass Sie an diesem Tag bei Ihren Eltern in Garmisch-Partenkirchen zu Besuch waren, oder wollen Sie auch das leugnen?«
    Schlosser hatte bewusst gelogen, aber er war sich sicher, dass Walden diesen Sachverhalt nicht bestreiten würde.
    »Und wenn schon, Herr Schlosser«, antwortete der Dicke, die Augenbrauen verächtlich hochziehend, sich entspannt in seine Polster zurücklehnend, die Arme lässig vor der Brust kreuzend. »Deshalb muss ich doch nichts mit irgendeinem Mord zu tun gehabt haben, zumal ich diesen Frederik, wie gesagt, überhaupt nicht kenne.«
    »Das ist eine Lüge, behaupte ich. Norbert Wetzlar hat Ihnen alle erforderlichen Informationen über diesen jungen Mann und über die Erbverhältnisse der Familie Wetzlar gegeben.«
    Walden richtete sich in seinem Sessel wieder ein wenig auf und schien ihm etwas blasser um die Nase zu werden … oder täuschte er sich? Er fühlte auch den verständnislosen Blick Reimers auf sich ruhen.
    »Das ist Ihre persönliche Meinung, und mehr auch nicht. Es wäre sehr freundlich von Ihnen, wenn Sie mich damit nicht belästigen würden«, fauchte der Dicke verächtlich.
    Michael Schlosser ließ sich davon nicht beirren.
    »Können Sie Ski fahren … wenn ja, wie gut?«
    »Ja, ich kann Ski fahren und das sogar ziemlich gut für einen Berliner … und das trotz meiner Körperfülle«, antwortete Walden selbstgefällig.
    »Und das können außer ihm noch einige Millionen Menschen«, fuhr der Anwalt zynisch dazwischen.
    »Was würden Sie dazu sagen, Herr Walden, wenn Sie die Mutter des Ermordeten kurz vor der Tat gesehen hat und Sie an Ihren signifikanten, blauen Augen und dem angeborenen Augenzwinkern wieder erkennen würde?«, log Schlosser wiederum ungeniert.
    »Gar nichts«, antwortete Walden grinsend, lehnte sich aalend zurück und streckte seine massigen Beine weit aus. Es hätte nur noch ein Rülpser gefehlt. »Gar nichts, weil das absoluter Blödsinn ist, was Sie da von sich geben.«
    »Sehen Sie, Herr Walden, ich dachte eine kurze Zeit, dass der Freund von Leona Wetzlar, ein gewisser Peter Wolf, in Wirklichkeit eventuell Frederik Meinert und damit der größte Erbe des Wetzlar ’ schen Vermögens sein könnte und hinter all den Taten steckt. Die Tatsache, dass das Gesicht des Toten in der Schlucht bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen war, eine wichtige Akte und nahezu sämtliche Aufnahmen von ihm verschwunden waren und die Mutter immer noch denkt, dass ihr Sohn am Leben sei und sie ihn zudem nicht ordnungsgemäß identifizieren konnte, brachten meine Gedanken auf diesen Weg. Dann überlegte ich aber, dass der behandelnde Arzt von Frau Meinert glaubhaft versicherte, dass diese bedauernswerte Person wirklich psychisch schwer gestört ist. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass eine Mutter ihr Kind an unzähligen Kleinigkeiten wie Leberflecke, Storchenbiss und so weiter, auch dann noch identifizieren kann, wo andere passen müssen. Auch die verschwundene Akte in Tirol ist wieder aufgetaucht. Sie war nur falsch abgelegt. Ferner konnte kein Mörder wissen, dass das Gesicht eines Menschen, der in eine Schlucht stürzt, derart bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen werden würde. Außerdem war es an der Stelle, wo der Absturz begann, unmöglich, jemanden derart zu verunstalten, etwa mit Körpergewalt

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